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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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liegen, werden hier und jetzt sterben.
    Sie wandte den Blick ab.
    Und wenn ich noch nicht dazu bereit bin?
    Du kannst dem nicht entgehen, Lena. Nicht mehr.
    Du verstehst nicht. Es ist keine Wahl, die ich zu treffen habe. Es ist ein Fluch. Wenn ich mich für die Dunkle Seite entscheide, dann werden Gramma, Tante Del, meine Cousinen – sie alle werden sterben. Was ist das für eine Wahl?
    Ich hielt sie fester. Ich wünschte, ich hätte eine Möglichkeit, um ihr meine Stärke zu geben oder ihr die Qualen zu nehmen.
    »Das ist eine Wahl, die nur du treffen kannst.« Ich half ihr aufzustehen. »Schau dich um, was passiert. Menschen, die du liebst, kämpfen um ihr Leben. Du kannst es beenden. Du allein.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Warum nicht?«, schrie ich.
    »Weil ich nicht weiß, was ich bin.«
    Ich sah in ihre Augen. Sie hatten sich wieder verändert. Jetzt war ein Auge grün, das andere golden.
    »Schau mich doch an, Ethan. Bin ich Dunkel oder bin ich Licht?«
    Ich musste sie nicht anschauen, um zu wissen, was sie war. Sie war das Mädchen, das ich liebte. Das Mädchen, das ich immer lieben würde.
    Ohne nachzudenken, holte ich das kleine goldene Buch aus meiner Tasche. Es war warm, so als hätte meine Mutter es eben noch bei sich getragen. Ich drückte es Lena in die Hand und merkte, wie die Wärme des Buches in sie hineinsickerte. Ich wollte, dass sie sie spürte – die Liebe in dem Buch, die Liebe, die niemals enden würde.
    »Ich weiß, was du bist, Lena. Ich kenne dein Herz. Du musst mir vertrauen. Du musst dir selbst vertrauen.«
    Lena hielt das winzige Buch in ihrer Hand. Aber sie war noch nicht überzeugt. »Was ist, wenn du dich irrst, Ethan? Woher nimmst du die Gewissheit?«
    »Ich weiß es, weil ich dich kenne.«
    Ich ließ ihre Hand los. Der Gedanke, dass ihr etwas zustoßen könnte, war kaum zu ertragen, aber ich konnte es auch nicht verhindern. »Lena, du musst es tun. Es gibt keinen anderen Weg. Ich wünschte, es gäbe einen.«
    Wir lösten uns voneinander und schauten uns in der Höhle um. In diesem Augenblick sah Ridley zu uns hoch, und einen Moment lang dachte ich, sie würde uns beobachten.
    »Ich kann nicht zulassen, dass Ridley stirbt«, sagte Lena. »Ich schwöre dir, sie möchte sich wirklich ändern. Außerdem habe ich schon so viel verloren.«
    Ich habe schon Onkel Macon verloren .
    »Es war meine Schuld.« Schluchzend klammerte sie sich an mich.
    Ich wollte ihr sagen, dass er noch lebte, aber dann erinnerte ich mich an seine Worte. Er war dabei, sich zu verwandeln. Es war durchaus möglich, dass er immer noch Dunkles in sich trug. Wenn Lena wüsste, dass er am Leben war und dass sie ihn möglicherweise ein zweites Mal verlieren könnte, würde sie sich niemals dafür entscheiden, Licht zu werden. Ihn ein zweites Mal zu töten, das würde sie nicht über sich bringen.
    Der Mond stand jetzt direkt über ihr. Gleich würde die Berufung beginnen. Jetzt musste sie nur noch eine Entscheidung treffen. Doch so wie es aussah, würde Lena es auch diesmal nicht tun.
    Ridley erschien auf der obersten Stufe. Atemlos umarmte sie Lena und zog sie von mir weg, rieb ihre Wange an Lenas. Wie Schwestern gehörten sie auf Gedeih und Verderb zusammen. Das war schon immer so gewesen.
    »Lena, hör mir zu. Du musst dich entscheiden.« Gequält drehte Lena sich weg. Ridley nahm ihr Gesicht in beide Hände und zwang sie, sie anzusehen.
    Lena bemerkte es sofort. »Was ist mit deinen Augen passiert?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Du musst mir zuhören. Habe ich jemals etwas Gutes getan? Habe ich dich jemals im Auto vorne sitzen lassen? Hab ich dir in sechzehn Jahren jemals das letzte Stück Kuchen aufgehoben? Hab ich dir jemals meine Schuhe geliehen?«
    »Ich fand deine Schuhe immer schrecklich.« Eine Träne kullerte über Lenas Wange.
    »Du fandest meine Schuhe immer toll.« Ridley lächelte und wischte Lena mit ihrer zerkratzten und blutigen Hand die Tränen fort.
    »Egal was du sagst. Ich werde es nicht tun.« Die beiden waren ganz ineinander versunken.
    »Ich bin durch und durch egoistisch, Lena, und ich sage dir: Du musst es tun.«
    »Nein.«
    »Vertrau mir. Es ist besser so. Falls ich immer noch ein bisschen Dunkel bin, dann tust du mir einen Gefallen. Ich möchte nie mehr Dunkel sein, aber für eine Sterbliche bin ich nicht geschaffen. Ich bin eine Sirene.«
    Da endlich begriff Lena. »Aber wenn du eine Sterbliche bist, dann kannst du nicht …«
    Ridley schüttelte den Kopf. »Das kann

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