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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Autos hindurch, blies seine Auspuffgase in die Gesichter der wütenden Cheerleader und bog auf die Straße. Er trug einen Helm, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Aber das Motorrad war eindeutig eine Harley.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Die Maschine kam mir bekannt vor. Wo hatte ich sie schon mal gesehen? Niemand in der Jackson High hatte ein Motorrad. Am nächsten dran war noch Hank Porters ATV , aber das hatte er nach Savannahs letzter Party zu Schrott gefahren – was ich allerdings nur vom Hörensagen wusste, denn ich stand ja nicht mehr auf ihrer Gästeliste.
    Lena starrte der Harley nach, als hätte sie einen Geist gesehen. »Lass uns von hier verschwinden.« Sie rannte beinahe zu ihrem Auto.
    »Und wohin?« Ich versuchte, sie einzuholen; Link spurtete hinter mir her.
    »Egal, nur weg von hier.«

Der See

12.6.
    »Wenn es nicht Ridley war, wer hat dann sämtliche Reifen außer deinen zerstochen?«
    Ich ließ nicht locker; ich kapierte einfach nicht, was auf dem Parkplatz passiert war, egal wie sehr ich mir den Kopf zerbrach. Ich dachte an das Motorrad. Wo zum Teufel hatte ich es schon mal gesehen?
    Lena beachtete mich nicht, sondern starrte hinaus aufs Wasser. »Wahrscheinlich war es ein Zufall.« Das Dumme war nur, dass keiner von uns beiden an Zufälle glaubte.
    »Tatsächlich?« Ich nahm eine Handvoll von dem braunen, grobkörnigen Sand. Nur Link war noch da, ansonsten hatten wir den See ganz für uns allein. Alle anderen standen jetzt wahrscheinlich bei Ed an der Tankstelle Schlange und kauften neue Reifen, ehe sie ausgingen.
    In jeder anderen Stadt hätte man sich vermutlich sofort die Schuhe wieder angezogen, den Sand als Dreck und diesen Teil des Sees als Sumpf bezeichnet, aber etwas Besseres als das schlammige Wasser des Lake Moultrie hatte Gatlin nun mal nicht zu bieten. Alle trieben sich am Nordufer herum, denn dort war der Waldrand und es war nur einen Katzensprung vom Parkplatz entfernt; hier lief man keinem zufällig über den Weg, der nicht in der Highschool war – besonders nicht den Eltern.
    Ich wusste gar nicht, warum wir hergekommen waren. Es war ungewohnt, ganz allein am See zu sein, wo doch heute die gesamte Schule hierherkommen wollte. Ich hatte Lena zuerst nicht geglaubt, als sie sagte, sie wolle an den See fahren. Aber sie wollte wirklich, also taten wir es. Link planschte im Wasser herum, und wir teilten uns ein schmutziges Handtuch, das Link noch schnell vom Rücksitz seiner alten Schrottkiste mitgenommen hatte.
    Lena lag neben mir und hatte sich zu mir gedreht. Alles schien fast wieder so wie früher zu sein. Aber das stimmte nicht, denn nach einer Weile wurde unser Schweigen schwer. Ihre blasse Haut schimmerte unter dem dünnen weißen Unterhemd, das ihr in der drückenden Hitze eines Junitages in South Carolina auf der Haut klebte. Das Zirpen der Grillen übertönte beinahe die schreckliche Stille. Aber nur beinahe. Lenas schwarzer Rock saß ihr auf den Hüften. Ich wünschte zum hundertsten Mal, wir hätten unsere Badesachen dabei. Ich hatte Lena noch nie im Bikini gesehen. Ich versuchte, nicht daran zu denken.
    Hast du vergessen, dass ich dich hören kann?
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Da war sie wieder. Sie war in meinen Gedanken, heute schon zum zweiten Mal, so als hätte sie sich nie daraus verabschiedet. Eben erst hatte sie kaum mit mir geredet, und jetzt tat sie so, als wäre zwischen uns alles so wie früher. Ich wusste, dass wir darüber reden sollten, aber ich hatte keine Lust zu kämpfen.
    Du in einem Bikini, diesen Anblick würde ich garantiert nie wieder vergessen, L .
    Sie rutschte näher an mich heran und zog mir mein verwaschenes T-Shirt über den Kopf. Ich spürte, wie ein paar widerspenstige Locken über meine Schultern strichen. Sie legte den Arm um mich und zog mich näher, Gesicht an Gesicht. Die Sonne glitzerte in ihren Augen. So golden hatte ich sie noch nie gesehen.
    Lena klatschte mir das T-Shirt ins Gesicht und lief zum Wasser. Sie lachte wie ein kleines Kind und sprang in voller Montur in den See. Seit Monaten hatte ich sie nicht mehr kichern und herumalbern sehen. Es war, als hätte ich sie wieder einen Nachmittag lang geschenkt bekommen, auch wenn ich nicht wusste, warum. Ich schob den Gedanken beiseite und jagte hinter ihr her über das Ufer.
    »Hör auf!«
    Lena bespritzte mich mit Wasser und ich spritzte zurück. Ihre Kleider waren tropfnass und meine Hose auch, aber es war herrlich, in der Sonne zu sein. In der Ferne sahen wir

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