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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Link, der zum Anleger hinausschwamm. Wir waren wirklich ganz allein.
    »L, warte!«
    Sie lächelte mich über die Schulter hinweg an und tauchte unter.
    »So leicht kommst du mir nicht davon.« Ich packte sie am Bein und zog sie zu mir. Sie lachte und zappelte so lange, bis ich neben ihr ins Wasser platschte.
    »Ich glaube, da war ein Fisch«, kreischte sie.
    Ich zog sie an mich. Wir standen uns gegenüber, nur die Sonne, das Wasser und wir beide waren da. Ausweichen war nicht möglich.
    »Ich will nicht, dass du fortgehst. Ich will, dass alles so bleibt, wie es war. Können wir nicht dort weitermachen, wo wir …«
    Lena legte ihre Finger auf meine Lippen. »Psst.« Die Wärme breitete sich von ihren Fingerspitzen bis in meinen ganzen Körper aus. Ich hatte dieses unbeschreibliche Gefühl von Hitze und Elektrizität schon fast vergessen. Sie strich mit den Händen an meinen Armen herab, verschränkte sie hinter meinem Rücken und legte ihren Kopf an meine Brust. Meine Haut dampfte fast, und überall dort, wo sie mich berührte, kribbelte es. So nahe waren wir uns seit Wochen nicht gewesen. Ich sog die Luft ein. Zitronen und Rosmarin … und noch etwas. Etwas anderes.
    Ich liebe dich, L.
    Ich weiß.
    Lena hob den Kopf und ich küsste sie. Zärtlich schmiegte sie sich in meine Arme. Wir bewegten uns beim Küssen und waren in einem ganz eigenen Zauber gefangen. Ich hob sie hoch und trug sie zum Ufer, das Wasser tropfte von uns ab. Ich setzte sie auf dem Handtuch ab und wir rollten in den schmutzigen Sand. Die Wärme verwandelte sich in Feuer. Ich spürte, dass wir die Kontrolle über uns verloren, und mein Verstand riet mir, aufzuhören.
    L.
    Lena stöhnte unter meinem Gewicht und wir rollten zur Seite. Ich versuchte, Atem zu holen. Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte.
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich erinnerte mich an dieses Lachen, es war das gleiche wie in meinem Traum. Es war Sarafines Lachen. Lena lachte genau wie ihre Mutter.
    Lena.
    Hatte ich mir das nur eingebildet? Ehe ich einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, lag sie auf mir, und ich konnte an gar nichts mehr denken. Es war um mich geschehen, ich war ihr völlig ausgeliefert. Ich spürte, dass ich keine Luft mehr bekam. Wenn wir nicht gleich aufhörten, dann würden wir in der Notaufnahme landen. Wenn nicht Schlimmeres.
    Lena!
    Ich spürte einen stechenden Schmerz in den Lippen. Ich stieß sie weg und rollte mich auf die andere Seite. Lena glitt von mir herunter in den Sand und kauerte sich auf die Fersen. Ihre riesigen goldenen Augen glühten. Von Grün war nichts mehr zu sehen. Sie atmete schwer. Ich beugte mich vornüber und versuchte, zu Atem zu kommen. Ich hatte das Gefühl, lichterloh zu brennen. Lena hob den Kopf, in dem Wirrwarr von Haaren und Schmutz konnte ich ihr Gesicht kaum erkennen. Ich sah nur das seltsame goldene Leuchten in ihren Augen.
    »Geh weg von mir.« Sie sprach langsam, als käme jedes Wort von einem unerreichbaren Ort tief in ihrem Inneren.
    Link kam aus dem Wasser und rubbelte seine strubbeligen Haare mit dem Handtuch trocken. Er sah lächerlich aus mit seiner Plastikschwimmbrille, die ihm seine Mutter aufgenötigt hatte, als er noch klein war. »Hab ich was verpasst?«
    Ich berührte meine Lippen und stöhnte auf. Dann sah ich das Blut an meinen Fingern.
    Lena stand auf.
    Ich hätte dich beinahe umgebracht.
    Sie drehte sich um und stürmte in den Wald.
    »Lena!« Ich rannte ihr nach.
    Barfuß durch die Wälder South Carolinas zu rennen, ist alles andere als empfehlenswert. Es herrschte gerade Dürre, und das Seeufer war mit trockenen Zypressennadeln übersät, die sich wie tausend kleine Messer in meine Füße bohrten. Aber ich lief immer weiter. Ich hörte Lena mehr, als ich sie sah, wie sie zwischen den Bäumen hindurchrannte.
    Verschwinde!
    Ein großer Kiefernast brach ab und krachte ohne Vorwarnung ein paar Schritte vor mir auf den Weg. Über mir hörte ich schon den nächsten Ast knacken.
    L, bist du verrückt?
    Immer mehr Äste fielen herunter und verfehlten mich um Haaresbreite. Nie traf mich einer, aber die Warnung war klar.
    Hör auf damit, Lena!
    Lauf mir nicht nach, Ethan! Lass mich in Ruhe!
    Der Abstand zwischen uns vergrößerte sich. Ich steigerte mein Tempo. Baumstämme und Gestrüpp sausten links und rechts an mir vorbei. Lena rannte kreuz und quer durch den Wald, sie folgte keinem Weg, aber sie lief Richtung Highway.
    Vor mir stürzte ein Baum um, er verfing sich waagerecht zwischen

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