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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Konkurrenz – wozu auch, er hatte bei den Mädchen hier sowieso keine Chance.
    »Keine Ahnung. Er ist auf Macons Beerdigung aufgekreuzt.«
    Link musterte ihn. »Ist er einer von Lenas komischen Verwandten?«
    »Ich weiß nicht, wer er ist, aber er ist nicht mit Lena verwandt.« Allerdings hatte er Macon die letzte Ehre erwiesen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, das hatte ich schon damals gespürt.
    Wieder bimmelte die Türglocke.
    »Hey, Engelsgesicht, warte auf mich.«
    Ich erstarrte. Diese Stimme hätte ich überall wiedererkannt. Auch Link zuckte zusammen und drehte sich zur Tür. Er sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen oder Schlimmeres …
    Ridley.
    Lenas Cousine war so sexy gekleidet wie immer, nur dass es jetzt Sommer war und sie sogar noch weniger anhatte als sonst. Sie trug ein hautenges Spitzen-Tanktop und einen schwarzen Rock, der so winzig war, dass er vermutlich einer Zehnjährigen gepasst hätte. Ridleys endlos lange Beine sahen noch länger aus, denn sie stelzte auf Sandalen mit so hohen Absätzen, dass man damit einen Vampir hätte pfählen können. Nicht nur den Mädchen blieb bei ihrem Anblick der Mund offen stehen. Die meisten aus unserer Schule waren beim Winterball gewesen und hatten miterlebt, wie Ridley die Turnhalle verwüstet und dabei immer noch besser ausgesehen hatte als alle anderen Mädchen zusammen, eines ausgenommen.
    Ridley streckte sich und hielt die Arme über den Kopf, als wäre sie eben erst aufgewacht. Sie verschränkte die Finger ineinander, streckte sich noch mehr und zeigte jede Menge Haut und ein schwarzes Tattoo um ihren Nabel. Es sah den Zeichen, die ihr Freund am Arm trug, ziemlich ähnlich. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Heilige Scheiße, sie ist da.« Langsam kapierte auch Link. Er hatte Ridley seit der Nacht von Lenas Geburtstag nicht mehr gesehen. Damals hatte Link ihr ausgeredet, meinen Vater umzubringen. Aber auch wenn er sie seither nicht gesehen hatte, in seinem Kopf spukte sie trotzdem die ganze Zeit herum. Man musste sich nur die Songs anhören, die er geschrieben hatte, seit sie abgehauen war. »Ist sie jetzt mit diesem Typen zusammen? Glaubst du, er ist … du weißt schon … wie sie?« Ein Dunkler Caster. Link brachte es nicht über sich, es auszusprechen.
    »Das bezweifle ich. Seine Augen sind nicht gelb.« Er war vielleicht kein Dunkler Caster, dafür etwas anderes, ich wusste nur nicht, was.
    »Sie kommen hierher.« Link senkte den Kopf und starrte auf seinen Eisbecher; keine Sekunde später war Ridley schon bei uns.
    »Na, wenn das nicht zwei von meinen absoluten Lieblingen sind. So ein Zufall, euch hier zu treffen. John und ich sterben, wenn wir nicht gleich was zu trinken kriegen.« Ridley warf ihre blonden Haare zurück. Die pinkfarbenen Strähnchen hatte sie immer noch. Sie glitt auf einen Stuhl am Tisch gegenüber und winkte ihrem Begleiter, sich auch zu setzen. Aber er blieb stehen.
    »John Breed.« Er sagte es ganz schnell, als wäre es ein einziger Name; dabei sah er mich forschend an. Seine Augen waren so grün, wie Lenas Augen es gewesen waren. Was in aller Welt hatte ein Lichter Caster mit Ridley zu schaffen?
    Ridley lächelte ihn an und deutete auf mich. »Das ist Lenas … du weißt schon, ich hab dir von ihm erzählt.« Sie tat mich mit einem Schnippen ihrer rot lackierten Fingernägel ab.
    »Ich bin Lenas Freund, Ethan.«
    John war verwirrt, aber nur einen Moment lang. Er war der Typ, der immer locker blieb, weil letztendlich alles so laufen würde, wie er es wollte. »Lena hat mir gar nicht gesagt, dass sie einen Freund hat.«
    Seine Worte versetzten mir einen Stich. Er kannte Lena, aber ich kannte ihn nicht. Er hatte sie ganz offensichtlich nach der Beerdigung getroffen und mit ihr gesprochen. Wann war das gewesen und warum hatte sie mir nichts davon erzählt?
    »Woher genau kennst du meine Freundin?«, fragte ich viel zu laut und spürte, dass alle Augen auf uns gerichtet waren.
    »Entspann dich, Streichholz. Wir sind nur auf Besuch hier.« Ridley musterte Link. »Wie geht’s, wie steht’s, Dinkyboy?«
    Link räusperte sich umständlich. »Gut.« Seine Stimme krächzte. »Sehr gut. Dachte, du wärst nicht mehr in der Stadt.« Ridley sah ihn nur an und sagte kein Wort.
    Ich fixierte immer noch John und er fixierte mich. Wahrscheinlich dachte er sich tausend Möglichkeiten aus mich loszuwerden. Denn er war auf etwas – auf jemanden – aus und ich war ihm dabei im Weg. Ridley tauchte nicht ohne Grund mit ihm hier auf,

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