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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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acht gegen neun.
    »Nicht nur romantisch, sondern romantisch und rechtschaffen. Eine wundervolle Mischung, so …«
    »Scheinheilig?«
    »Ganz und gar nicht. Ich wollte sagen: amerikanisch. Ist dir aufgefallen, dass wir Was die Bibel sagt und Köstlich-göttliche Delilah im selben Haus abgegeben haben?«
    »Ich dachte, es sei ein Kochbuch.«
    »Wenn Delilah schärfer ist als diese Chili-Chips, dann ja.« Sie fuchtelte mit einem Pommesstäbchen in der Luft herum.
    »Fritten.«
    »Genau.«
    Ich wurde sogar jetzt noch rot, als ich daran dachte, wie Mrs Lincoln vor Scham fast im Boden versunken war, als wir die Bücher bei ihr abgaben. Ich hatte darauf verzichtet, Liv zu erklären, dass die große Verehrerin von Delilah die Mutter meines besten Freundes und die gnadenlos rechtschaffenste Frau in der ganzen Stadt war.
    »Du magst das Dar-ee Keen also?«, wechselte ich das Thema.
    »Ich bin ganz verrückt danach.« Liv biss in ihren Cheeseburger, der so groß war, dass selbst Link seine Probleme damit gehabt hätte. Dabei war ich Zeuge gewesen, wie sie bereits mehr verdrückt hatte als jeder Spieler einer Basketball-Auswahlmannschaft. Ihr schien es völlig egal zu sein, was ich von ihr dachte, was wirklich sehr entspannend war. Besonders weil alles, was ich in letzter Zeit gemacht hatte, in Lenas Augen falsch gewesen war.
    »Und was würde ich unter deinem braunen Packpapier vorfinden? Erbauliche Bücher, Liebesromane oder beides?«
    »Gute Frage.« Ich hatte so viele Geheimnisse, dass ich selbst schon nicht mehr wusste, wohin damit, aber ich wollte keines davon preisgeben.
    »Ach komm schon. Jeder hat Geheimnisse.«
    »Nicht jeder«, log ich.
    »Unter deinem Papier versteckt sich gar nichts?«
    »Nö. Vielleicht noch mehr Papier.« In gewisser Hinsicht wünschte ich mir sogar, dass es stimmte.
    »Also bist du wie eine Zwiebel?«
    »Nein, eher eine stinknormale, alte Kartoffel.«
    Sie nahm ein Pommesstäbchen und betrachtete es. »Ethan Wate ist keine stinknormale alte Kartoffel. Sie, Sir, sind eine Fritte.« Lächelnd schob sie sie sich in den Mund.
    Lachend stimmte ich ihr zu. »Gut, dann bin ich eben eine Fritte. Aber bei mir ist nichts unter braunem Papier versteckt. Da gibt es nichts zu erzählen.«
    Liv rührte mit einem Strohhalm ihren süßen Tee um. »Jede Wette, du stehst auf der Warteliste für die Köstlich-göttliche Delilah. «
    »Du hast mich ertappt.«
    »Ich kann dir nichts versprechen, aber unter uns, ich kenne die Bibliothekarin. Ziemlich gut sogar.«
    »Das heißt, ich rücke auf der Warteliste weiter nach oben?«
    »Bei mir bist du die Nummer eins, Süßer.« Liv fing an zu lachen und ich lachte mit. Der Umgang mit ihr war unkompliziert, so als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Ich amüsierte mich, aber als ich zu lachen aufhörte, fühlte ich mich plötzlich schuldig. Wie bescheuert kann man eigentlich sein?
    Sie machte sich wieder über ihre Fritten her. »Irgendwie ist diese ganze Heimlichtuerei doch romantisch, findest du nicht?«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Die Heimlichtuerei hier ging weiter als anderswo.
    »In der Stadt, in der ich wohne, ist die Kneipe in derselben Straße wie die Kirche, und die ganze Gemeinde marschiert nach dem Gottesdienst direkt in den Pub. Manchmal essen wir sonntags sogar dort.«
    Ich lächelte. »Es schmeckt bestimmt köstlich-göttlich.«
    »Vielleicht nicht ganz so scharf wie hier. Und die Getränke sind nicht ganz so kalt.« Sie zeigte mit einer Pommes auf ihren Tee. »Eis ist etwas, das die Erde bedeckt, es gehört nicht ins Glas.«
    »Hast du etwas auszusetzen an dem berühmten Gatliner süßen Tee?«
    »Tee sollte heiß sein, mein Herr. Mit heißem Wasser frisch aufgebrüht.«
    Ich stibitzte eine Pommes und zeigte damit auf ihren Tee. »Nun, Ma’am, für einen strenggläubigen Baptisten aus dem Süden ist das alles Teufelszeug.«
    »Weil es kalt ist?«
    »Weil es Tee ist. Koffein ist verboten.«
    Liv machte ein entsetztes Gesicht. »Dieses Land werde ich nie verstehen.«
    Ich stibitzte noch eine Pommes. »Womit wir beim Thema Blasphemie wären. Du warst nicht dabei, als Millies Breakfast ’n’ Biscuits drüben an der Hauptstraße damit angefangen hat, aufgebackene Brötchen aus Tiefkühlteig zu verkaufen. Meine Großtanten, die Schwestern, hat fast der Schlag getroffen, beinahe hätten sie den ganzen Laden in Schutt und Asche gelegt. Da sind Stühle geflogen, sag ich dir.«
    »Sind sie Nonnen?« Liv legte einen Zwiebelring

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