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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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aber John.
    Ohne nachzudenken, rief ich: »Lena!«
    Lass mich in Ruhe, Ethan.
    Nein. Was hast du dir dabei gedacht?
    Ich habe mir gar nichts gedacht. Ich habe endlich etwas getan.
    Ja. Etwas ziemlich Dämliches.
    Jetzt sag bloß nicht, dass du auf ihrer Seite stehst.
    Ich lief immer schneller, Link hatte Mühe, Schritt zu halten. »Du willst doch keine Schlägerei anfangen, oder?«, fragte er. »Mann, ich hoffe nur, der Caster-Boy lässt uns nicht in Rauch aufgehen oder verwandelt uns in Salzsäulen oder so was.« Link war eigentlich immer für eine Rauferei zu haben. Er war zwar eher dünn, aber fast genauso groß wie ich und doppelt so verrückt. Die Aussicht, gegen einen Typen mit übernatürlichen Kräften zu kämpfen, hatte allerdings keinen großen Reiz für ihn. Was das anging, hatten wir schon einmal den Kürzeren gezogen.
    Um ihm die Möglichkeit zu geben, sich aus der Sache herauszuhalten, sagte ich: »Ich mach das schon. Such du lieber nach Liv.«
    »Kommt nicht infrage, Mann. Ich steh an deiner Seite.«
    Als wir bei den Gondeln angelangt waren, stellte sich John plötzlich vor die Mädchen, als wären sie diejenigen, die man beschützen müsste.
    Ethan, verschwinde von hier.
    In Lenas Stimme schwang Angst mit. Aber ich gab ihr keine Antwort.
    »Hey, Boyfriend, wie geht’s?« Ridley lächelte und wickelte einen blauen Lolli aus.
    »Halt die Klappe, Ridley.«
    Ridleys Blick glitt zu Link, der hinter mir stand, und ihr Lächeln änderte sich. »Hi, Süßer. Eine Fahrt durch den Tunnel der Liebe gefällig?« Ridley wollte sich lässig geben, stattdessen wirkte sie angespannt.
    Link packte sie am Arm und zog sie zu sich, als wäre er tatsächlich ihr Freund. »Was hast du da vorhin gemacht? Du hättest jemanden umbringen können. Ethans vierhundertjährige Tante hätte fast einen Herzanfall bekommen.«
    Ridley riss sich von ihm los. »Es waren nur ein paar Käfer. Kein Grund, so zu übertreiben. Etwas fügsamer hast du mir besser gefallen.«
    »Ja. Darauf wette ich.«
    Lena kam hinter John hervor. »Was ist passiert? Wie geht es deiner Tante?« Plötzlich schien sie wieder die alte Lena zu sein, freundlich und mitfühlend, aber ich traute ihr nicht mehr. Noch vor ein paar Minuten hatte sie die von ihr verhassten Frauen nach Strich und Faden fertiggemacht und alle anderen im Zelt mit dazu, und jetzt war sie wieder ganz das Mädchen, das ich hinter dem Kassenhäuschen geküsst hatte. Das alles passte nicht zusammen.
    »Warum hast du das gemacht? Wie konntest du denen da bloß helfen?« Ich merkte gar nicht, dass ich schrie, so wütend war ich. Aber John bemerkte es sehr wohl.
    Er schlug mir mit der flachen Hand so heftig gegen die Brust, dass ich zurücktaumelte.
    »Ethan!« Lena hatte Angst, das hörte ich.
    Hör auf! Du weißt nicht, was du da tust.
    Wie hast du eben so schön gesagt? Wenigstens tue ich etwas.
    Tu was anderes. Verschwinde von hier!
    »Hör auf, so mit ihr zu reden«, knurrte John Breed. »Warum verschwindest du nicht, ehe ich dir wehtue?« Hatte ich etwas verpasst? Vor kaum einer Stunde hatte Lena mich noch geküsst, und jetzt verteidigte er sie, als wäre sie seine Freundin.
    »Ach ja? Du solltest aufpassen, wen du hier herumschubst, Caster-Boy.«
    »Caster-Boy?« John machte einen Schritt auf mich zu und ballte die Fäuste. Richtig große Fäuste. »Nenn mich nicht so.«
    »Wie soll ich dich denn sonst nennen? Drecksack?« Ich wollte, dass er mir eine reinhaute.
    Er holte aus, aber ich versetzte ihm den ersten Schlag. Was ziemlich dämlich war. Die ganze Verzweiflung und Wut, die sich in mir angestaut hatten, entluden sich, als meine weiche Menschenfaust seinen harten übernatürlichen Kiefer traf. Es war, als schlüge ich auf Stahl.
    John blinzelte und seine grünen Augen wurden kohlschwarz. Er hatte nicht das Mindeste gespürt. »Ich bin kein Caster.«
    Ich hatte in meinem Leben schon einige Schlägereien hinter mich gebracht, aber nichts hatte mich darauf vorbereitet, wie es sich anfühlte, von John Breed geschlagen zu werden. Dabei hätte ich es eigentlich wissen müssen. Ich erinnerte mich noch genau, wie Macon mit seinem Bruder Hunting gekämpft hatte, wie unglaublich kräftig und schnell die beiden gewesen waren. John hatte sich kaum bewegt, da saß ich schon auf dem Boden und hörte die Englein singen.
    »Ethan! John! Hört auf!«, schrie Lena. Wimperntusche lief in schwarzen Bächen über ihr Gesicht.
    Ich hörte, wie John auch Link zu Boden schleuderte. Ich muss zugeben, Link war

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