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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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schneller wieder auf den Beinen als ich. Aber er lag auch schneller wieder auf dem Boden. Ich rappelte mich auf. Ich war zwar noch nicht grün und blau geschlagen, trotzdem würde es schwierig werden, die Schrammen vor Amma zu verbergen.
    »Das reicht, John.« Ridley wollte cool klingen, aber ihre Stimme bebte leicht, und sie sah verängstigt aus – so verängstigt Ridley eben aussehen konnte. Sie packte John am Arm. »Gehen wir. Wir haben noch was anderes vor.«
    Link warf ihr einen verächtlichen Blick zu, was nicht so einfach war angesichts des Umstands, dass er auf dem Boden lag. »Du brauchst mir keinen Gefallen zu tun, Rid. Ich komm alleine klar.«
    »Das sehe ich. Du bist ein echter Champion.«
    Link zuckte bei der spitzen Bemerkung zusammen, aber vielleicht war es auch nur der Schmerz. Wie auch immer, Link war es jedenfalls nicht gewohnt, derjenige zu sein, der in einem Kampf zu Boden geht. Er kam wieder auf die Beine und streckte die Fäuste vor, bereit, erneut zuzuschlagen. »Das sind die Fäuste des Rächers, Baby, und ich fang jetzt erst richtig an.«
    Ridley stellte sich zwischen ihn und John. »Nein. Du hörst jetzt auf.«
    Link ließ die Fäuste sinken. »Ich würde es locker mit ihm aufnehmen, wenn er kein – was zum Teufel bist du eigentlich, Mann?«
    Ich gab John keine Gelegenheit, darauf zu antworten, denn ich war mir ziemlich sicher, dass Link es ohnehin längst wusste. »Er ist eine Art Inkubus.« Ich sah Lena an. Sie weinte und hatte die Arme um den Oberkörper geschlungen, aber ich versuchte gar nicht erst, mit ihr zu reden, so fremd war sie mir geworden.
    »Du hältst mich für einen Inkubus? Für einen Krieger des Teufels?«, lachte John.
    Ridley verdrehte die Augen. »Gib nicht so an. Niemand nennt einen Inkubus heute noch einen Krieger des Teufels.«
    John ließ seine Gelenke knacken. »Ich bin altmodisch.«
    »Ich dachte, ihr Vampirtypen müsstet tagsüber drinnen bleiben«, sagte Link.
    »Und ich dachte, ihr Hinterwäldler fahrt alle Trans Am und habt die Südstaatenflagge auf die Motorhaube gemalt.« John lachte, aber es war kein fröhliches Lachen.
    Ridley stand immer noch schützend zwischen ihm und Link. »Was spielt das für eine Rolle, Dinkyboy? John ist kein Normalo-Typ. Er ist … einmalig. Ich finde, er verkörpert das Beste aus beiden Welten.« Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, wovon Ridley sprach. Was John Breed war, sagte sie jedenfalls nicht.
    »Ach ja? Und ich finde, er sollte sich in seine Welt verziehen und unsere in Ruhe lassen«, verkündete Link großspurig. Aber als John ihn fixierte, verschwand alle Farbe aus seinem Gesicht.
    »Lasst uns endlich abhauen«, sagte Ridley und zog John mit sich. Sie gingen zu den Gondeln, die immer noch ihre Runden unter dem alten Holzbogen hindurch drehten, der so bemalt war, dass man ihn für eine venezianische Brücke halten sollte. Lena zögerte.
    »Lena, geh nicht mit ihnen.«
    Einen Moment lang sah sie aus, als würde sie sich gleich in meine Arme stürzen. Aber etwas hielt sie zurück. John flüsterte ihr ein paar Worte zu, woraufhin sie zu ihm und Ridley in die Gondel stieg. Ich sah dem einzigen Mädchen hinterher, das ich jemals geliebt hatte. Schwarze Haare und goldene Augen. Gold statt grün.
    Ich konnte nicht länger so tun, als hätte die goldene Farbe keine Bedeutung.
    Die Gondel verschwand im Tunnel und ich blieb mit Link allein zurück. Wir waren fast so übel zugerichtet wie damals, als wir uns in der Fünften mit Emory und seinem Bruder auf dem Spielplatz angelegt hatten.
    »Komm, lass uns verschwinden«, sagte Link und wandte sich zum Gehen. Inzwischen war es dunkel geworden, die Lichter am Riesenrad blinkten bunt. »Woher weißt du, dass er ein Inkubus ist?« Link tröstete sich damit, dass es ein Dämon und kein x-beliebiger Typ gewesen war, der ihm eine Lektion erteilt hatte.
    »Seine Augen sind ganz schwarz geworden. Und als er mir eine verpasst hat, fühlte es sich an, als hätte ich ein Kantholz auf den Kopf bekommen.«
    »Stimmt, aber er läuft am helllichten Tag herum. Und normalerweise hat er die gleichen grünen Augen wie …« Link sprach nicht weiter, aber ich wusste, was er sagen wollte.
    »Wie Lenas Augen früher waren? Ich weiß. Das alles ergibt überhaupt keinen Sinn.« Nichts, was heute Abend passiert war, ergab einen Sinn. Ich musste immerzu daran denken, wie Lena mich angesehen hatte. Einen Augenblick lang war ich mir sicher gewesen, dass sie nicht mit ihnen gehen würde.
    Während ich an

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