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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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eure Regeln und Gelübde. Nicht heute Abend.«
    Liv fummelte nervös an ihrem Selenometer herum. »Ich bin so eine Idiotin.«
    »Was weißt du über meine Mutter?«, fragte ich sie. »Raus mit der Sprache.«
    Marian schien bei meinen Worten zu schrumpfen und die hektischen Flecken auf Livs Wangen wurden noch röter. »Es tut mir leid.« Sie schüttelte den Kopf und blickte Hilfe suchend abwechselnd mich und Marian an.
    Marian hob beschwichtigend die Hand. »Olivia weiß alles über deine Mutter, Ethan.«
    Ich musterte Liv. Ich wusste, was sie mir sagen würde, ehe sie es ausgesprochen hatte. Die Wahrheit war endlich bis zu mir vorgedrungen. Liv wusste zu viel über Caster und Lotsen, und sie war hier, in einem unterirdischen Labyrinth, in Macons Arbeitszimmer. Wäre ich nicht so verwirrt gewesen von ihrem Gerede über Lotsen, hätte ich viel früher gemerkt, was Liv in Wirklichkeit war.
    »Ethan.«
    »Du bist eine von ihnen, stimmt’s? Du bist wie Tante Marian und meine Mutter.«
    »Eine von ihnen?«, wiederholte Liv.
    »Du bist eine Hüterin.« Als ich es aussprach, wurde es endgültig zur Gewissheit, und ich fühlte alles und nichts zugleich. Ich dachte an meine Mutter, wie sie hier unten mit dem schweren Caster-Schlüsselbund gewesen war, den jetzt Marian bei sich trug. An ihr geheimes Leben in dieser geheimen Welt, zu der mein Vater und ich niemals Zutritt gehabt hatten und an der wir auch jetzt niemals Anteil haben würden.
    »Ich bin keine Hüterin.« Liv war verärgert. »Noch nicht. Eines Tages vielleicht. Ich arbeite daran.«
    »Du arbeitest daran, um mehr zu werden als nur die Bibliothekarin der Stadtbibliothek von Gatlin. Deshalb bist du mit deinem komischen Stipendium hierhergekommen, mitten ins Nirgendwo. Falls es dieses Stipendium überhaupt gibt und es nicht komplett erfunden ist.«
    »Ich bin eine lausige Lügnerin. Aber ich habe tatsächlich ein Stipendium, es wird allerdings von einer Gesellschaft verliehen, die nichts mit der Duke University zu tun hat.«
    »Und auch nicht mit Harrow.«
    Liv nickte. »So ist es.«
    »Und die Ovomaltine? Hat wenigstens das gestimmt?«
    Liv lächelte schuldbewusst. »Ich komme aus Kings Langley, und ich mag Ovomaltine wirklich sehr gern, aber seit ich in Gatlin bin, mag ich Nesquik ehrlich gesagt lieber.«
    Link sank auf das Bett, kopfschüttelnd. »Ich hab keinen blassen Schimmer, wovon sie redet.«
    Liv blätterte das Buch durch, bis sie auf eine Liste der Hüter stieß. Der Name meiner Mutter sprang mir sofort ins Auge. »Professor Ashcroft hat recht. Ich habe mich mit Lila Evers Wate beschäftigt. Deine Mutter war eine ausgezeichnete Hüterin und eine fantastische Autorin. Es gehört zu meinen Studien, die Aufzeichnungen aller meiner Vorgänger zu lesen.«
    Aufzeichnungen? Meine Mutter hatte Aufzeichnungen hinterlassen, die Liv kannte und ich nicht? Ich musste mich zusammenreißen, um nicht auszurasten. Am liebsten hätte ich ein Loch in die Wand geschlagen. »Warum denn? Damit du nicht die gleichen Fehler machst wie sie? Damit du nicht auch bei einem Verkehrsunfall umkommst, den niemand gesehen hat und niemand erklären kann? Damit du nicht deine Familie im Stich lässt, die sich über dein geheimes Leben wundert, und die sich fragt, weshalb du nie auch nur ein Sterbenswörtchen davon gesagt hast?«
    Auf Livs Wange traten wieder die beiden roten Flecken. Langsam gewöhnte ich mich an sie. »Nein, damit ich ihre Arbeit fortsetzen und ihre Stimmen am Leben erhalten kann. Damit ich, wenn ich eines Tages selbst eine Hüterin bin, weiß, wie ich die Archive der Caster bewahren kann – die Lunae Libri , die Schriftrollen, die Aufzeichnungen aller Caster. Ohne die Stimmen der Hüter, die vor mir waren, ist das unmöglich.«
    »Wieso?«
    »Weil sie meine Lehrer sind. Ich lerne aus ihren Erfahrungen, von ihrem Wissen, das sie in ihrer Zeit als Hüter gesammelt haben. Alles ist miteinander verwoben, und ohne ihre Aufzeichnungen kann ich die Dinge, die ich selbst entdecke, nicht verstehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kapier ich nicht.«
    »Ach, du kapierst das nicht? Dann frag mal mich! Worüber sprechen wir hier überhaupt, zum Teufel?«, ließ sich Link vom Bett her vernehmen.
    Marian legte mir die Hand auf die Schulter. »Die Stimme, die du gehört hast, das Lachen in den Gängen, ich vermute, das war deine Mutter. Lila hat dich wahrscheinlich hierhergebracht, weil sie wollte, dass wir dieses Gespräch führen. Damit du deine Bestimmung verstehst und auch

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