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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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konnten, weil sie noch etwas in der Welt der Caster oder der Sterblichen erledigen müssen. Keine Ahnung, weshalb heute Abend so viele von ihnen unterwegs sind, normalerweise sind es Einzelgänger. Das ist höchst merkwürdig.«
    »Hier ist so gut wie alles merkwürdig.« Link beobachtete den Schemen mit dem Glas in der Hand. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ja, sie können alles in die Hand nehmen, was sie wollen. Wie sonst könnten sie Türen zuschlagen und Möbel in verwunschenen Häusern verrücken?«
    Ich interessierte mich nicht für verwunschene Häuser. »Und was genau müssen sie erst noch erledigen?« Ich kannte genügend Tote, die noch eine Rechnung offen hatten. Und keinem von denen wollte ich heute Nacht über den Weg laufen.
    »Etwas, das sie bei ihrem Tod ungelöst hinterlassen haben – einen machtvollen Fluch zum Beispiel, eine verlorene Liebe, ein erschütterndes Schicksal. Du kannst es dir aussuchen.«
    Ich dachte an Genevieve und das Medaillon und fragte mich, wie viele Menschen so wie sie ihr Geheimnis mit ins Grab genommen hatten, wie viele Menschen auf dem Friedhof von Gatlin begraben waren, die noch eine Rechnung offen hatten.
    Link begaffte ein Mädchen, dessen Hals mit kunstvollen Zeichen geschmückt war; sie ähnelten denen von Ridley und John. »Mit der würde ich gerne noch etwas Unerledigtes erledigen.«
    »Sie wohl auch mit dir. Sie würde dich in null Komma nichts dazu bringen, von einer Felsklippe zu springen.«
    Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Nirgends eine Spur von Lena. Je länger ich mich umsah, desto dankbarer war ich für das Schummerlicht. Die Nischen füllten sich allmählich mit Pärchen, die tranken und knutschten, und auf der Tanzfläche waren viele Mädchen, die tanzten und sich bewegten, als würden sie ein unsichtbares Netz spinnen. Seventeen Moons war verklungen, wenn es denn überhaupt je gespielt worden war. Jetzt war die Musik härter, rockiger, es klang wie eine Caster-Version von Nine Inch Nails. Die Mädchen waren ganz unterschiedlich angezogen, es gab alles, vom mittelalterlichen Gewand bis zu hautengem Leder. Einige sahen exakt aus wie Ridley – Miniröcke, schwarze Tanktops, rote, blaue oder violette Strähnchen im Haar. Sie umkreisten sich und spannen weiter ihr seltsames Netz. Vielleicht waren sie alle Sirenen, ich konnte es nicht sagen. Aber alle sahen fantastisch aus und alle hatten ein geheimnisvolles Tattoo wie Ridley.
    »Sehen wir uns mal hinten um.« Ich ließ Link den Vortritt, sodass Liv zwischen uns beiden ging. Obwohl sie den Hals verrenkte und alles genau in Augenschein nahm, merkte ich doch, wie angespannt sie war. Das war kein Ort für Sterbliche, und ich fühlte mich verantwortlich, weil ich Liv und Link hierhergebracht hatte. Wir drückten uns dicht an der Wand entlang, um nicht aufzufallen, aber es war so voll, dass ich schon nach ein paar Schritten mit der Schulter gegen jemanden stieß. Gegen jemanden aus Fleisch und Blut.
    »Entschuldigung«, sagte ich automatisch.
    »Kein Problem.« Der Typ blieb stehen, denn er hatte Liv bemerkt. »Ganz im Gegenteil, es ist mir ein Vergnügen.« Er zwinkerte ihr zu. »Hast du dich verlaufen?« Er lächelte und seine schwarzen Augen glänzten. Liv blieb wie angewurzelt stehen. Die rote Flüssigkeit in seinem Glas schwappte, als der Mann sich zu ihr beugte.
    Liv räusperte sich nervös. »Nein, alles bestens. Ich suche nur einen Freund.«
    »Ich bin dein Freund.« Wieder lächelte er. Seine weißen Zähne leuchteten unnatürlich hell in dem Dämmerlicht des Clubs.
    »Äh … tut mir leid, ich meine Freundin.« Liv umklammerte den Tragegurt des Rucksacks, und ich sah, dass ihre Hand zitterte.
    »Wenn du sie gefunden hast, ich sitze dort drüben.« Er ging zur Bar, wo mehrere Inkubi Schlange standen, um ihre Gläser aus einem merkwürdigen gläsernen Zapfhahn mit roter Flüssigkeit nachzufüllen. Ich wollte lieber nicht so genau wissen, was für ein Getränk das war.
    Link zog uns zu einem der Samtvorhänge an der Wand. »Ich kann mir nicht helfen, Leute, aber das war keine gute Idee von uns.«
    »Wie bist du denn zu dieser schlauen Erkenntnis gekommen?«, sagte Liv, aber Link hatte jetzt keinen Sinn für Sarkasmus.
    »Ich weiß nicht, vielleicht weil ich gesehen habe, was dieser Bursche trinkt. Ich fürchte, das war kein Punsch.« Er sah sich im Raum um. »Wer sagt eigentlich, dass sie hier sind, Mann?«
    »Sie sind hier.« Es konnte gar nicht anders sein. Ich wollte Link

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