Eine unmoegliche Affaere
sah sie verärgert an. „Wenn ich mit dir zusammen sein will, dann mache ich das auf dem direkten Weg und nicht auf diese krumme Tour.“
„Das glaube ich dir nicht.“ Solche Zufälle gab es doch gar nicht.
„Nein?“, fragte er leise.
Was sollte sie darauf antworten? Soweit sie wusste, hatte er sie noch nie angelogen. Und auch jetzt wirkte er ehrlich. „Das geht nicht, Max. Das können wir nicht durchziehen.“ Ihre Stimme zitterte leicht. Warum musste ihr ausgerechnet in diesem Augenblick auffallen, wie sehr er ihr fehlte? Seit sie sich getrennt hatten, war ihr Leben irgendwie ohne Farbe, ohne Pep. Und jetzt neben ihm zu sitzen und ihn nicht berühren, nicht streicheln, nicht küssen zu können, war hart.
„Aber wir sind doch Profis, Cara. So schnell haut uns nichts um.“ Er sah sie eindringlich mit seinen grünen Augen an, als könne er Gedanken lesen.
Sie starrte ihn an und vergaß beinahe zu atmen. Der Bartender stellte ein Glas Orangensaft vor sie hin, sie bemerkte es nicht.
„Hallo, Cara!“
Bei Jakes Stimme zuckte sie zusammen, als erwache sie aus einem tiefen Traum. „Oh, hallo, Jake. Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist.“
„Wo Max ist, kannst du auch mich finden. Der Mann ist einfach zu gut. Die besten Storys laufen ihm zu.“ Jake setzte sich auf die andere Seite von Max.
„Ich habe gehört, dass NCN gerade eine Superstory an Land gezogen hat“, sagte sie zu Jake.
Er reagierte nicht darauf. „Und wie geht es deiner Schwester?“
Max sah Jake drohend an.
„Was ist denn?“ Jake tat harmlos.
„Wir wollten Gillian doch aus der ganzen Sache heraushalten“, zischte ihm Max zu.
„Es geht ihr gut.“ Also hatte ihre Schwester doch recht gehabt. Jake interessierte sich für sie. Kein Wunder.
„Habt ihr schon was gegessen?“
„Ich könnte was essen“, gab Cara zu. Glücklicherweise wussten die beiden nicht, dass sie bereits ein ganzes Dinner hinter sich hatte.
Jake rutschte vom Barhocker herunter. „Dann sollten wir uns einen Tisch suchen.“
„Ich hoffe, du versuchst während des Essens nicht, Cara auszuquetschen“, warnte Max den Freund.
„Gillian ist übrigens auf dem Weg hierher.“ Cara nahm ihre kleine schwarze Abendtasche unter den Arm.
Jake blieb wie elektrisiert stehen. „Wie bitte?“
Selbst Max sah Cara interessiert an.
„Sie wohnt doch in Seattle und bringt Ariella mit ihrem Jet nach Los Angeles.“ Gillian hatte sich sofort dazu entschieden, als sie hörte, dass Max in Los Angeles und Cara gezwungen war, mit ihm in einer Nachrichtensendung aufzutreten. Obwohl Cara protestiert hatte, war sie im Grunde ihres Herzens froh über die seelische Unterstützung durch die Schwester.
„Also in Seattle hat Ariella sich versteckt. Keine schlechte Wahl“, murmelte Max vor sich hin.
„Und wann kommen sie an?“, wollte Jake wissen.
Max schüttelte unwillig den Kopf, dann winkte er einen Kellner herbei und fragte nach einem freien Tisch.
„Morgen Abend.“ Cara ging hinter Max her, der dem Kellner folgte. Jake trat neben sie. „Brauchst du moralische Unterstützung?“, fragte er leise.
„Inwiefern?“
„Ich weiß über Max und dich Bescheid.“
Cara starrte ihn entgeistert an.
„Dass ihr verrückt nacheinander seid.“
„Was?“
Sie hatten einen freien Tisch erreicht. „Du kannst mir vertrauen“, flüsterte Jake Cara zu, während sie sich setzten.
Cara sah Max empört an. „Wie konntest du …?“
„Ich glaube, es ist besser, wenn Jake auf unserer Seite ist.“
„Aber du hast geschworen, es niemandem zu sagen.“
„Weiß Gillian Bescheid?“
„Ja, aber …“ Das war doch etwas ganz anderes. Gillian war ihre Schwester. Sie war absolut vertrauenswürdig und würde nie etwas tun, was schlecht für Cara war.
Max hob fragend eine Augenbraue.
„Das ist etwas anderes“, behauptete Cara.
„Inwiefern?“, hakte Max nach.
Das war doch offensichtlich. „Sie ist meine Schwester.“
„Ich habe Jake mehr als einmal mein Leben anvertraut.“
„Und umgekehrt“, warf Jake ein.
Cara sah ihn an. Es tat ihr leid, dass sie ihn mit ihren Zweifeln beleidigt hatte, denn er war sicher ein anständiger Mann und guter Freund. Aber Geheimnisse waren nun mal dazu da, dass man sie bewahrte.
„Du kannst mir vertrauen.“ Jake sah sie aus seinen grauen Augen aufrichtig an. „Und nun setz dich, und iss etwas.“
Sie breitete ihre Serviette auf dem Schoß aus, während Max nach der Weinkarte griff. „Möchtest du ein Glas Wein?“
„Nein,
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