Eine unmoegliche Affaere
sie einweihen, und dann können wir die Details planen.“
Das hörte sich ja so an, als wisse Cara bisher noch nichts. Max mochte sich kaum vorstellen, wie sie reagieren würde.
„Ich wollte dich nur als Ersten informieren“, sagte Nadine.
„Danke.“
„Wie spät ist es da bei euch in Kalifornien?“
„Gleich sieben.“
„Und hier zehn Uhr. Heute Abend werde ich wohl keine neuen Informationen haben. Ich rufe dich morgen wieder an.“
„Bis morgen dann.“ Max klappte das Handy zu.
„Na? Was ist?“ Jake sah ihn gespannt an.
„Warum will Ariella sich stellen?“, murmelte Max vor sich hin.
„Ich dachte, du hast Cara versprochen, Abstand zu halten.“
„Das habe ich auch.“ Max steckte das Telefon wieder ein. „Offenbar hat ihre Chefin noch nicht mit ihr gesprochen. Cara scheint hier in Los Angeles zu sein.“
„Und ihre Schwester?“
„Schlag dir die Schwester aus dem Kopf. Gillian ist intelligent, sieht toll aus und hat unanständig viel Geld. Sie kann jeden Mann haben.“
„Warum dann nicht mich? Ich kann mit jedem anderen mithalten.“
„Das kannst du eben nicht. Gillian hat ihr Examen auf einer der besten Universitäten gemacht. Sie ist mit Leuten befreundet, die du jeden Abend in den Wirtschaftsnachrichten siehst. Die ihre Privatjets und Privatyachten in Monaco haben und einen Sternekoch in der Küche.“
„Und wenn schon.“ Jake grinste. „Ich will ja nicht angeben, aber ich habe immerhin meinen Abschluss auf der Stony Hills Digital Film Academy gemacht!“
Max lachte. „Ich weiß. Und ich kenne dein Apartment und das, was bei dir netto herauskommt. Gillian ist nicht deine Kragenweite. Jessica ist passender.“
Jake machte eine wegwerfende Handbewegung. „Jessica ist Geschichte. Außerdem bin ich sehr gut im Bett, hat man mir gesagt.“
Max stellte einen Fuß auf die Pedale. „Wohl von Frauen, die du dafür bezahlt hast.“
„Das ist gemein.“
„Entschuldige, ein dummer Scherz.“ Max schlug dem Freund auf die Schulter. „Lass uns los. Wie viele Meilen sind es bis zum Parkplatz?“
„Sieben.“ Jake setzte sich den Helm auf. „Und dann ist Zeit für einen Drink.“
„In der Lounge vom Jay Bay Hotel.“
„In der Höhle des Löwen?“
„Ja. Ich will sehen, was auf mich zukommt.“
„Tatsächlich?“ Jake grinste. „Und ich darf dabei sein?“
Max antwortete nicht, sondern schwang sich auf den Sattel und trat hart in die Pedale. Aber nicht nur deshalb raste sein Puls. Die Erinnerung an die Zeit in Fields mit ihr war nicht zu unterdrücken. Es war schon schwer genug, das Versprechen ihr gegenüber zu halten, wenn sie Tausende von Meilen entfernt war. Aber wenn sie mit ihm auf Sendung war, direkt neben ihm saß? Unmöglich!
Von der Terrasse vor der Lounge des Hotels aus sah Cara Max an der Bar sitzen. Die Nacht war kühl, die Heizpilze zwischen den Tischen summten leise, und von dem beheizten Pool stieg leichter Dampf auf. In den Bäumen blinkten helle Lichter, und die Terrasse und die Lounge waren mit elegant gekleideten Gästen gut besetzt.
Nervös, aber entschlossen ging Cara auf Max zu, der mit dem Rücken zu ihr saß. Auf jeder Seite neben ihm war ein Barhocker frei. Die Ärmel seines weißen Hemdes hatte er aufgerollt. Zu der schwarzen Tuchhose trug er bequeme Lederschuhe. Vor ihm stand ein Glas Bier.
Cara selbst kam von einem Dinner mit ihren Kollegen vom Weißen Haus, das im obersten Stockwerk des benachbarten Hotels ausgerichtet worden war. Lynns Anweisung ließ an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Der NCN wollte Ariella und Cara. Und das Weiße Haus versprach sich von der Sendung viel.
Ohne ihr kurzes schwarzes Kleid zu sehr hochzuziehen, schob Cara sich auf einen Barhocker neben Max. „Willst du auf diese Art und Weise dein Versprechen umgehen?“, fragte sie leise. „Indem du mich in deiner Sendung auftreten lässt?“
Max wandte sich ihr zu und schien nicht überrascht zu sein, sie hier in Los Angeles zu sehen. „Das Ganze war nicht meine Idee.“
„Das glaubst du doch selbst nicht“, spottete sie. „Einen Orangensaft, bitte“, sagte sie dann zu dem Bartender, der sie fragend angesehen hatte.
„Es ist die Wahrheit. Deine Chefin hat meine Chefin angerufen und ihr Ariella auf einem Tablett serviert. Was sollte ich machen?“
„Und dann hast du mich gleich auch noch angefordert.“ Cara griff nach den Mandeln, die auf dem Tresen standen. Zwar hatte sie gerade erst gut gegessen, aber irgendwie war sie schon wieder hungrig.
Max
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