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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Gedanken lesen zu können, keinen Segen dar, sondern einen Fluch. Jeder hatte hier und da einen kritischen Gedanken oder fand im Vorübergehen eine andere Person als seinen Partner attraktiver. Es war schwer, nicht gekränkt zu sein, wenn man den gereizten Gedanken seines Freundes entnehmen konnte, dass man schwer von Begriff oder unerträglich sei. Oder dass man etwas nicht konnte oder vielleicht an diesem Tag nicht so gut aussah. Noch schlimmer war es, wenn er bemerkte, wie hübsch die Kellnerin war, und sich fragte, wie es wohl wäre, mit ihr zu schlafen. Er hatte es vielleicht nicht einmal wirklich vor, es mochte nur ein beiläufiger Gedanke sein, aber es tat weh.
    Es war auch schwierig, dem Impuls zu widerstehen, in die Gedanken eines Gefährten einzugreifen, wenn man etwas wollte, das er nicht wollte, oder seine Ansicht zu manipulieren, wenn es zu einer Auseinandersetzung kam. Bei der falschen Art von Gefährten konnten die Ihren zu tyrannischen Kontrollfreaks werden. Sie hatte das bei ihren Eltern aus erster Hand erlebt.
    „Und was sagt Tante Marguerite immer über einen wahren Lebensgefährten?”, fragte Thomas.
    „Dass ein wahrer Lebensgefährte jemand ist, dessen Gedanken wir nicht lesen können”, antwortete Lissianna prompt.
    Thomas nickte und wurde dann noch deutlicher: „Du kannst Gregs Gedanken nicht lesen.”
    Lissianna blinzelte, dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    „Das ist etwas anderes. Er ist einfach anders. Er hat einen starken Willen. Du hast mir gerade erst gesagt, dass selbst Tante Martine seine Erinnerung nicht löschen kann, und auch Mom ist von Anfang an auf Widerstand bei ihm gestoßen. Er ist nicht.... ”
    „Aber sie können trotzdem beide seine Gedanken lesen, ebenso wie ich”, unterbrach er sie.
    Lissianna starrte ihren Vetter an, und in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Greg.... ihr wahrer Lebensgefährte?
    Sicher, sie konnte seine Gedanken nicht lesen, und ihre Mutter hatte ihnen immer gesagt, dass es das Zeichen eines wahren Lebensgefährten war, wenn das der Fall war. Aber Lissianna hatte nicht im Traum daran gedacht, dass Greg ihr Lebensgefährte sein könnte. Das musste sie erst einmal überdenken.
    Sie musste zugeben, dass Dr. Hewitt eine ungewöhnliche Ausstrahlung auf sie hatte. In zweihundert Jahren hatte Lissianna in den Armen keines anderen Mannes so viel Vergnügen und Erregung schon allein beim Küssen verspürt. Bis er aufgetaucht war, hatte sie Beißen nie erotisch gefunden. Und es stimmte auch, dass ihr in zweihundert Jahren niemand begegnet war, dessen Gedanken sie nicht lesen konnte, aber außerdem.... Greg war so anders. Das hatten Mutter und Tante Martine selbst erleben müssen. Lissianna war nicht sicher, was sie von all dem halten sollte. Sie war müde und hungrig und schien den Gedanken nicht so recht akzeptieren zu können.
    „Ich weiß, dass du überrascht bist. Ich wollte nur, dass du es im Hinterkopf behältst”, sagte Thomas schließlich, dann blickte er sie mit besorgter Miene von der Seite her an. „Du siehst blass aus; du hast heute Abend nichts gegessen, nicht wahr?”
    „Ich hatte einfach keine Gelegenheit dazu”, gab sie müde zu.
    Thomas zögerte, dann stand er auf. „Ich habe eine Idee. Warte hier.”
    Lissianna sah, dass er zur Bar ging, und sah sich dann im Wohnzimmer um. Hier hatte am vorherigen Morgen ihre improvisierte Pyjamaparty stattgefunden, und eigentlich hätte sie erwartet, dass die anderen wieder hier übernachten würden. Sie hätte sich ihnen vielleicht sogar angeschlossen, nur um in Gesellschaft zu sein, und fragte deshalb: „Wo sind die Mädels denn nur?”
    „Im Bett. Die anderen Partygäste sind alle nach Hause gegangen, außer Tante Martine, den Zwillingen und uns, also haben wir jetzt alle eigene Schlafzimmer. Tante Marguerite lässt ausrichten, du mögest heute Nacht im Rosenzimmer schlafen”, fügte Thomas hinzu und öffnete den Kühlschrank an der Bar.
    Sie nickte.
    „Mach die Augen zu”, wies er sie an.
    „Warum?”, fragte Lissianna, gehorchte aber.
    „Du musst etwas essen, also werde ich dich füttern”, antwortete er.
    Lissianna versteifte sich. „Ich glaube nicht.... ”
    „Vertrau mir einfach und lass die Augen zu”, sagte Thomas.
    Sie schwieg und hörte, wie er über den Teppich auf sie zukam, dann sank die Couch ein wenig unter seinem Gewicht ein.
    „Mach die Augen nicht auf, aber öffne den Mund und lass die Zähne raus. Ich werde einen Beutel an ihnen öffnen. Es wird kalt

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