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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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vielleicht sollte ich eher Marcus gratulieren.“
    „Und warum nicht uns beiden?“
    „Nun, ich glaube, er zieht aus der Sache mehr Vorteile, als du dir vorstellen kannst.“
    „Wieso?“ Sie legte die Gabel zur Seite. Sich auf dieses Treffen eingelassen zu haben war doch keine gute Idee gewesen.
    „Erinnerst du dich, was ich dir über seine Eltern erzählt habe?“
    „Ja. Aber was soll das mit heute zu tun haben? Marcus ist, wer er ist, und er hat hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo er jetzt ist.“
    „Hat er auch hart an dir gearbeitet?“ Peters anzüglicher Blick traf sie.
    „Das muss ich mir nicht anhören.“ Avery stand auf.
    „Bitte, setz dich. Das hier ist wichtig.“
    Sie zögerte einen Moment, bevor sie wieder Platz nahm. „Dann komm zur Sache.“
    „Willst du gar nichts essen?“
    „Mir ist der Appetit vergangen. Was meinst du damit, dass Marcus mehr Vorteile aus dieser Ehe ziehen wird, als ich mir vorstellen kann?“
    Er zuckte mit den Schultern und nahm erst einen Happen von seinen Spaghettis, bevor er antwortete. „Du hast ihn keinen Ehevertrag unterschreiben lassen, oder?“
    Natürlich nicht. Sie liebte Marcus. Sie glaubte daran, dass ihre Ehe funktionieren würde, zumindest hatte sie das geglaubt. Sie gab Peter keine Antwort.
    „Er muss sich doch sehr freuen, dass er jetzt Mitbesitzer der Lovely Woman ist. Das ist alles, was er von Anfang an gewollt hat. Hast du das gewusst?“
    Ihr wurde eng in der Brust. „Hör auf um den heißen Brei herumzureden, Peter, sonst verschwinde ich.“
    „Nein, das wirst du nicht. Du willst das vermutlich ebenso dringend hören, wie ich es dir erzählen will.“ Er lächelte angespannt. „Wie schon gesagt, du weißt ja, was mit Marcus’ Eltern los war und dass er bei seinem Großvater aufgewachsen ist.“
    „Ja, das weiß ich alles.“
    „Vielleicht interessiert dich dann auch, dass die Mutter seines Großvaters Kathleen Price war – geborene O’Reilly.“ Er bemerkte Averys verwirrten Blick und fuhr fort. „Wenn meine Quellen recht haben, dann war Kathleen O’Reilly das Modell für die Lovely Woman und ebenso die Geliebte deines Urgroßonkels. Ein schöner Zufall, oder? Aber es wird noch besser. Offenbar findet sich in einem alten Notizbuch von Baxter Cullen, das heute in einem Bostoner Museum aufbewahrt wird, der Hinweis, dass das Gemälde verschenkt wurde, an jemanden mit den Initialen K. O. Ich finde, da liegt es nahe anzunehmen, dass dieser Jemand Kathleen O’Reilly gewesen ist, die dann das Gemälde ihrem Sohn hinterlassen hat. Kein schlechtes Erbstück, so ein Baxter-Cullen-Original, oder was meinst du?“ Er hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: „Aber offenbar nicht wertvoll genug für ihren Sohn, denn der hat es vor fünfundzwanzig Jahren verkauft, und dein Vater war so klug, es zu kaufen. Vor seinem Tod hat Marcus mehrmals versucht, es von ihm zu kaufen. Hast du das gewusst?“
    Avery spürte, wie sie blass wurde, spürte, wie jede Hoffnung sie verließ und dumpfe Abscheu sie erfüllte. Sie schüttelte den Kopf, und mehr schien Peter nicht zu brauchen, um weiter sein Gift zu versprühen.
    „Er ist raffiniert, das muss man ihm lassen. Eine stürmische Romanze, eine überraschende Hochzeit, alles so romantisch – bis man sich sein Motiv näher ansieht. Mit der Heirat hat Marcus endlich Zugriff auf das Gemälde. Ganz schön schlau, findest du nicht?“
    Schlau war nicht das Wort, das ihr dazu einfiel. Eigentlich fiel ihr gar nichts dazu ein. Sie spürte nur, wie ein tiefer Schmerz in ihr aufstieg. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass Peter log. Doch das bezweifelte sie. Es passte alles so gut zusammen, und er gewann nichts dadurch, dass er ihr davon erzählte.
    Sie hatte gedacht, Marcus wäre anders. Aber er war genau wie alle anderen. Er hatte sie nur benutzt. Wie alle anderen. Nur war sein Betrug der schlimmste von allen.
    Dalton Rothschilds Wohnung war das reinste Museum – ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Museum, in dem jemand lebte. Marcus bewunderte eine Cloisonné-Plakette an der Wand. Wenn er sich nicht täuschte, musste sie aus dem zwölften Jahrhundert stammen.
    „Wunderschön, nicht wahr?“, meinte Rothschild.
    „Allerdings.“ Marcus schüttelte die ihm dargebotene Hand.
    „Was zu trinken?“ Rothschild ging ihm voran ins Wohnzimmer.
    „Danke, Whiskey, ohne Eis.“
    „Harter Tag im Büro?“
    „Nicht mehr als sonst.“
    „Ich habe gehört, dass man gratulieren darf.“ Rothschild schenkte

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