Eine verboten schoene Frau
Beziehungen ging?
Er kam ihr nicht wie die Art von Mann vor, der sie nur wegen ihres Reichtums wollte. Diese Typen zu erkennen, hatte sie auf die harte Tour gelernt. Nein, Marcus Antrieb war ganz klar die Kunst, und mit den Gemälden ihres Vaters hatte er sein Ziel erreicht.
Nur nicht mit der Lovely Woman .
Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und ließ sie erstarren. War es das? Ein einziges Gemälde? Hatte er sie nur geheiratet, um dieses eine Bild zu bekommen? Avery bemühte sich, den Gedanken zu verdrängen, aber sie konnte sich immer noch an Marcus’ Gesichtsausdruck erinnern, als er das Bild das erste Mal gesehen hatte. Sein Verlangen danach war überdeutlich gewesen.
Das Telefon klingelte, und sie war dankbar für die Unterbrechung. Sie wollte diese Gedanken nicht weiterverfolgen, sie waren ohnehin lächerlich.
„Wie geht’s meiner liebsten Ehefrau?“ Der Klang von Marcus Stimme verscheuchte ihre Ängste. Er meinte es ernst mit ihr, er hatte Gefühle für sie, das wusste sie. Man hörte es in seiner Stimme und merkte es, wenn sie sich liebten. Sie versuchte, sich an diesen Gedanken zu klammern, aber irgendwie entwischte er ihr immer wieder.
„Soweit ich weiß, bin ich deine einzige Frau. Verbirgst du etwas vor mir?“ Trotz aller Mühe war wohl etwas von ihrer Anspannung durchgeklungen.
„Alles in Ordnung mit dir, Avery?“, wollte Marcus wissen.
Sie schloss die Augen und umklammerte den Telefonhörer. Sie atmete tief durch. „Natürlich. Ich vermisse dich bloß.“
Er seufzte am anderen Ende der Leitung. „Tut mir leid, aber du wirst mich noch ein wenig länger vermissen müssen. Ich muss wieder lange arbeiten. Ich wäre viel lieber zu Hause bei dir, aber das lässt sich nicht machen.“
Avery biss sich auf die Unterlippe. Sie würde ihn nicht bitten, zu ihr zu kommen. Nein, das würde sie nicht. „Oh, das ist aber schade. Wann kann ich denn mit dir rechnen?“
„Ich bin mir nicht sicher. Warte nicht auf mich, ja? Aber versprich mir, dass du etwas isst. Bestell einfach was, okay?“
„Keine Sorge, ich kann für mich sorgen. Bin ich ja gewöhnt.“
„Avery, sei nicht so.“
„Nicht wie? Ich bin daran gewöhnt, für mich selbst zu sorgen, Marcus. Mach dir bitte keine Sorgen.“
„Ich komme nach Hause, sobald ich kann.“
„Ich freue mich auf dich.“
Nachdem sie aufgelegt hatte, ging sie hinüber zu den großen Fenstern und starrte hinaus. Plötzlich vermisste sie den Garten in Kensington. Ihr Vater wäre so stolz darauf, wie der Garten jetzt aussah. Aber wäre er auch stolz auf sie? Avery schlang die Arme um sich und fühlte sich einsamer als jemals zuvor, trotz des kleinen menschlichen Wesens, das in ihr heranwuchs.
Sie zuckte zusammen, als ihr Handy klingelte. Ihr Herz begann heftig zu schlagen. Vielleicht hatte Marcus einen Weg gefunden, seinen Zeitplan zu ändern und doch noch nach Hause zu kommen.
„Hallo?“
„Avery? Bist du das?“
Sie erkannte die Stimme, und es war nicht die ihres Ehemanns. „Peter, ich habe nicht erwartet, wieder von dir zu hören.“
„Die Gerüchteküche behauptet, du hättest am Wochenende Marcus Price geheiratet. Ist das wahr?“
„Ja“, antwortete sie zurückhaltend. Die Neuigkeiten hatten sich ja schnell verbreitet. Aber das war immer noch kein Grund für ihn, sie anzurufen.
„Es gibt da ein paar Dinge, die du wissen solltest. Dinge, die ich nicht am Telefon besprechen möchte. Ich bin gerade geschäftlich in New York, aber heute Abend habe ich frei. Können wir uns treffen?“
Averys erster Instinkt war, Peter Camerons Vorschlag rundweg abzulehnen. Was konnte er ihr schon noch zu sagen haben, nach dem, was er bereits in London versucht hatte? Doch die Vorsicht hielt die Worte zurück. Vorsicht und ihre eigenen Zweifel darüber, warum Marcus sie geheiratet hatte. „Schon möglich. Und wo wolltest du mich denn treffen?“
Er nannte den Namen eines italienischen Restaurants, das nur wenige Blöcke von der Wohnung entfernt lag.
„In Ordnung. Ich kann in einer Stunde dort sein.“
„Danke, du wirst es nicht bedauern.“
Peter saß bereits am Tisch, als sie das Restaurant betrat. Sie nahm ihm gegenüber auf der Bank Platz.
„Lass uns erst etwas bestellen und dann reden.“ Peter reichte ihr die Speisekarte.
Zu Averys Erleichterung wurde das Essen schnell gebracht und ersparte ihnen so den Small Talk. Während sie ihre Carbonara aß, kam Peter zur Sache.
„Dann also meinen herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit. Aber
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