Eine verboten schoene Frau
zwei Whiskey ein und reichte Marcus ein Glas.
„Gratulieren?“
„Zu Ihrer Hochzeit und zur Cullen-Sammlung.“
„Neuigkeiten sprechen sich schnell herum.“
„Oh ja, wenn man darauf hört. War Avery Cullen zu heiraten Teil des Deals?“
Wut stieg in Marcus hoch, und er wollte Rothschild zu gern sagen, was er von seinen Unverschämtheiten hielt, doch die Vernunft gewann die Oberhand. „Bei allem Respekt, aber meine Ehe geht Sie nichts an.“
Rothschild lächelte. Er hatte einen berechnenden Ausdruck in den Augen. „Ich mag Sie, Price. Nicht jeder Mann würde so weit gehen.“
Marcus verweigerte die Antwort, zu der er wohl gebracht werden sollte. Rothschild änderte seine Taktik und gab den charmanten Gastgeber. Unter anderen Umständen hätte Marcus das Treffen tatsächlich genossen.
Als sie am Tisch saßen, kam Rothschild schließlich zur Sache. „Ich werde nicht länger um den heißen Brei herumreden, Price. Ich bewundere Ihre Arbeitsmoral. Ihre Leistungen bei Waverlys kann man nur herausragend nennen. Es ist eine Verschwendung, dass Sie dort arbeiten. Waverlys ist ein Kartenhaus, das bald einstürzen wird. Und das wird nicht schön werden. Wenn Sie wegen der Auswirkungen dieses Sturzes Schaden nehmen würden, dann wäre das sehr bedauerlich. Ich möchte, dass Sie für mich arbeiten.“ Rothschild machte Marcus so ein Stellen- und Gehaltsangebot, dass ihm fast der Atem stockte. „Und ich möchte, dass Sie die Cullen-Sammlung mitbringen.“
Rothschild wusste, wie man ein Angebot schmackhaft machte. Wäre er mit weniger Skrupeln erzogen worden, dann hätte Marcus zugegriffen. „Das ist ein sehr großzügiges Angebot.“
„Aber?“
„Aber ich werde es nicht annehmen.“
„Nicht? Kommen Sie, Marcus – ich darf Sie doch Marcus nennen?“ Rothschild drehte seinen Charme voll auf. „Sie sind ein intelligenter und scharfsinniger Mann. Wollen Sie wirklich, dass Ihr guter, hart erarbeiteter Ruf zugrunde gerichtet wird, weil Sie für jemanden wie Ann Richardson arbeiten? Und ich weiß, wie hart Sie dafür geschuftet haben. Nicht jeder mit Ihrem Hintergrund schafft es so weit nach oben. Und mit der richtigen Unterstützung – wer weiß, wo Sie in zehn Jahren sein könnten? Vielleicht sogar auf meinem Stuhl bei Rothschilds.“
„Ich fühle mich geehrt, dass Sie so gründlich über mich recherchiert haben.“ Marcus ließ ein Lächeln sehen, das seine Wut kaschierte.
„Ich bin ein gründlicher Mann. Und ich bin sehr überrascht, dass Sie jemandem wie Ann Richardson die Treue halten. Sie handelt mit gestohlenen Artefakten, das wissen Sie doch? Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie als Betrügerin entlarvt ist. Und vergessen Sie nicht, wie sie zuvor versucht hat, sich mit mir zu verschwören. Sie ist eine üble Person. Wenn sie abstürzt, wird an jedem von Waverlys etwas haften bleiben.“
Marcus’ Finger krampften sich um den Stil des Glases. Sorgsam stellte er es ab, bevor er es noch zerbrach. Ann Richardson war keineswegs zu all dem fähig, was Rothschild ihr hier unterstellte. Das wusste Marcus. Die Frau war integer und loyal und hatte seine Karriere bei Waverlys von Anfang an gefördert. Er schuldete ihr eine Menge, einschließlich seiner unverbrüchlichen Loyalität.
„Sie können sehr überzeugend sein, Mr Rothschild.“ Marcus hatte Mühe, seinen höflichen Ton beizubehalten. „Aber Sie haben einen wichtigen Aspekt in Ihrer Argumentation vergessen.“
„Tatsächlich? Und was könnte das sein?“
„Die Wahrheit.“ Marcus erhob sich. „Danke für diesen Abend, er war sehr erhellend. Und danke für Ihr Angebot, das ich ablehne.“ Er stieß seinen Stuhl zurück. „Bemühen Sie sich nicht, ich finde allein hinaus.“
Avery sprang vom Sofa auf, als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Ihre Beine zitterten, während sie im Wohnzimmer auf Marcus wartete. In den zwei Stunden, seit dem Gespräch mit Peter Cameron, hatte sie viel nachgedacht. Und sie war zu einem Entschluss gekommen.
Marcus ging den Flur entlang, und sie wartete auf seine Reaktion angesichts ihres Gepäcks in der Diele.
„Was zum … Avery, was ist hier los?“
Sie kämpfte gegen den Schmerz an, als sie ihn so verwirrt und verärgert im Wohnzimmer stehen sah. „Ich verlasse dich.“
„Was? Aber warum?“
War er sich ihrer so sicher, dass er nicht einmal vermutete, sie könnte seine Lügen herausfinden? Tränen brannten ihr in den Augen, sie sah kurz zur Decke hoch und blinzelte. „Für jemanden, der so
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