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Eine verlaessliche Frau

Titel: Eine verlaessliche Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goolrick
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Friedens mehr«, sagte er. »Zwanzig Jahre lang. Keinen Augenblick des Glücks. Du hast mir dieses Gefühl wiedergegeben, und dafür bin ich dir dankbar. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr.« Sie saßen am langen Esstisch, hatten ihr Abendessen zu sich genommen.
    Â»Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen. Dir Sachen schenken. Dir sagen, was immer du hören willst. Das weißt du doch?« Er nahm ihre Hand.
    Sie wusste, dass er die Wahrheit sagte. »Was sollte ich denn sonst noch wollen? Du bist genau das, worauf ich gewartet habe. Mehr will ich gar nicht. Ich hatte erwartet, dass ich enttäuscht wäre. Ich hatte gedacht, ich würde weglaufen wollen. Ich habe dafür vorausgeplant. Ich hatte ein bisschen billigen Schmuck. Ich habe ihn gleich am ersten Abend verloren, als das mit der Kutsche passierte. Er war für den Fall, dass ich weglaufen wollte. Ich wusste damals nicht, dass … wie konnte mir nur so etwas passieren? Wegen einer Zeitungsanzeige.« Sie lachte, und es war, als würde Wasser aus großer Höhe herabfallen. Er lachte, als er an seine eigene Narrheit dachte.
    Â»Ich hätte jemand anders wählen können.«
    Â»Ich hätte dir mein eigenes Photo schicken können und nicht das von India, und du hättest mich nicht ausgewählt. Gab es denn so viele?«
    Â»Dutzende. Alle tugendhaft. Einige Witwen. Manche noch jung. Praktisch noch Kinder. Jünger als du. Ein paar Goldgräberinnen.«
    Â»Warum dann ich?«
    Â»â€ºIch bin eine einfache, ehrliche Frau.‹ Das hast du geschrieben. Ein schlichtes, ehrliches Gesicht. Ich wusste es sofort. Danach gab es keine andere mehr.«
    Â»Es war aber nicht mein Gesicht.«
    Â»Das hat sich dann herausgestellt, ja.«
    Â»Bereust du es noch?«
    Â»Nein, nicht mehr.«
    Â»Was hast du mit den Briefen gemacht? Mit den anderen Briefen?«
    Â»Ich habe sie im Garten verbrannt, es war ein großer Haufen.«
    Sie zogen in den großen Palast hinterm Wald um. Truitt ließ, als Hochzeitsgeschenk für seine neue Frau, im ganzen Haus moderne Badezimmer einbauen. Er ließ überall im Haus elektrische Leitungen verlegen und Lampen aus Chicago kommen. Er ließ den Kronleuchter ans Stromnetz anschließen. Er ließ eine neue Küche für Mrs. Larsen einbauen, auch wenn sie sagte, sie brauche keine neue. Alles andere blieb so, wie es schon vorher gewesen war.
    Die schönen Möbelstücke aus dem Farmhaus ließen sie auf Karren laden, den ganzen langen Weg zum großen goldenen Haus schleppen, wo sie die Sessel und Tische wieder an die Plätze stellten, die sie schon vor zwanzig Jahren eingenommen hatten. Truitt schenkte das Farmhaus Larsen und überschrieb es ihm.
    Das große Haus erlebte eine Wiedergeburt, und sie saßen eng nebeneinander an einem Ende des langen Tisches im Esszimmer mit seinen Wandmalereien. Im Kamin brannte ein Feuer gegen die Kälte, während draußen der Wind heulte und sie mit leiser Stimme von der Liebe und von praktischen Dingen sprachen. Zum Abendessen zog sie sich um. Sie spielte Klavier für ihn. Sie las ihm im gelben Salon neben dem mächtigen Kamin, der so groß war, dass man ein ganzes Fuhrwerk hätte hineinschieben können, Whitman vor.
    Sie luden Gäste zum Essen ein, gaben kleine Empfänge für Männer, die Truitts Einfluss brauchten. Ärzte, Anwälte und Richter mit ihren stummen Ehefrauen kamen zu Besuch. Der Gouverneur kam. Er wollte Geld von Truitt, und beim Abschied gab ihm Truitt etwas. Diese Abendessen waren kein Vergnügen. Das Essen war ausgezeichnet.
    Ihr Schlafzimmer suchten sie sich sorgfältig aus. Es war nicht das größte, nicht das prunkvolle, das er mit Emilia geteilt hatte. Es war ein großes, schlichtes, blaues Zimmer mit einem Blick auf den umschlossenen Garten. Dort stellten sie das große Bett seines Vaters hinein, und abends legte er den Kopf auf das weiche Kissen, während ihr scharlachroter Vogel lieblich sang und sie auf der Bank am Fenster saß, bevor sie sich liebten.
    Sie beschrieb ihm die Blumenpracht, die der Sommer mit sich bringen würde, die Rosen, die Clematis, die Calla-Lilien und die fröhlichen Gänseblümchen. Sie sagte die lateinischen Namen auf, die sie auswendig gelernt hatte. Sie beschrieb den schweren Duft, den die Nachtluft durchs offene Fenster hineintragen würde. Sie malte ihm die Farben jedes Blütenblatts

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