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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sondern nur auf sie schießen.« Das nimmermüde Zwinkern in Bons Augen machte es ihr unmöglich zu sagen, ob er scherzte. »Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass die Jungs deswegen weniger von Ihnen halten. Er hat ebenfalls klargemacht, dass Sie nicht seine Frau sind.«
    Jamies Frau.
    Noch vor einem Tag hätten diese Worte sie empört und in Angst und Schrecken versetzt. Jetzt hingegen ließen sie sie nur kurz erschaudern.
    Sie widmete sich mit ganzer Aufmerksamkeit dem Wenden der Schinkenscheibe, aber irgendetwas stachelte sie zu der Frage an: »Hatte Ihr Jamie denn schon viele Frauen?«
    »Jeder Bursche, der mit einem Gesicht wie seinem gesegnet ist, kann so viele Frauen haben, wie er will.«
    Sie benötigte einen Moment, um zu begreifen, dass Bon damit ihre Frage nicht beantwortet hatte. Als sie ihm einen forschenden Blick zuwarf, zwinkerte er ihr zu und setzte die unschuldigste Miene auf, zu der sein scharfes Gesicht imstande war.
    »Haben Sie Kartoffeln?«, fragte sie.
    »Ich habe eine, Miss.« Emma erschrak, als der hünenhafte Mann mit der tiefen Narbe in der linken Wange seine Hand über Bons Schulter ausstreckte.
    Sie hatte nicht gemerkt, dass Jamies Männer langsam näher gekommen waren, angelockt von dem köstlichen Duft des Schinkens, den sie langsam bis zur perfekten Knusprigkeit anbriet. Die meisten von ihnen hielten nach wie vor respektvoll Abstand, als müssten sie erst den Mut finden, sich ihr zu nähern.
    Bon schaute den Mann finster an. »Du müsstest es besser wissen, als dich so an die Kleine heranzuschleichen, Lemmy. Mit einem Gesicht wie deinem jagst du ihr am Ende einen solchen Schreck ein, dass sie es nicht überlebt.«
    Der riesige Mann zog schüchtern den Kopf ein, und sein Schnurrbart ließ sein Gesicht noch trauriger aussehen. »Verzeihung, Miss. Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    Mit einem tadelnden Blick zu Bon nahm Emma Lemmy die Kartoffel aus der Hand. »Nun, danke, Mr … Mr Lemmy. Genauso eine habe ich gebraucht.«
    Seine Gabe war leicht verschrumpelt und hatte mehr Augen als Argus, aber Emma zerteilte sie sorgfältig in ordentliche Würfel, die sie zu dem Schinken in das heiße Fett in der Pfanne tat, wo sie garten und weich wurden.
    »Ich habe noch mehr davon, Miss«, verkündete Lemmy eifrig, ehe er zu seinen Satteltaschen eilte.
    »Wenn Jamie hier wäre«, murmelte Emma halblaut vor sich hin und rührte die Kartoffelwürfel mit der Messerspitze um, »würde er mir vermutlich weismachen wollen, dass der Earl persönlich Lemmy die Narbe mit seinem Brieföffner in die Wange geschnitzt hat, weil er eine Kartoffel gestohlen hat.«
    »Es waren keine Kartoffeln, sondern ein paar Rüben. Und es war auch nicht der Earl«, erwiderte Bon in sachlichem Ton. »Der alte Bussard macht sich nicht gerne selbst die Hände schmutzig, darum hat er seinen Männern befohlen, Lemmy festzuhalten, während sein Wildhüter es tat.«
    Emma riss den Kopf herum und schaute Bon entsetzt an. »Derselbe Wildhüter, der Graeme die Hand abschlagen wollte?«
    Bon schüttelte den Kopf. »Der vor ihm. Oder war es der davor?« Er zählte an seinen Fingern ein paar Wildhüter auf, ehe er es mit einem Achselzucken abtat. »Der Earl hatte immer schon eine Vorliebe für brutale Wildhüter. Je blutrünstiger, desto besser, soweit es ihn betraf.«
    Emma schluckte, und ihr Appetit war mit einem Mal verschwunden. Es fiel ihr nach wie vor schwer zu glauben, dass der freundliche Mann, der ihre Familie vor dem Ruin gerettet hatte, das Monster sein konnte, das die anderen hier beschrieben. Vielleicht hatte er einfach nur Pech bei der Auswahl seiner Wildhüter.
    »Ihr Cousin hat mir von der langwierigen Feindschaft zwischen den Hepburns und den Sinclairs erzählt«, sagte sie. »Aber dieser Hass zwischen ihm und dem Earl scheint heftiger, irgendwie … persönlicher. Haben Sie eine Idee, warum Jamie den Mann so verabscheut?«
    »Alles, was Sie wissen müssen, ist, dass Jamie Sinclair nichts ohne einen verdammt guten Grund tut.«
    »Selbst die Braut eines anderen zu entführen?«
    Als Bon wegschaute, ihren Blick nicht länger erwidern konnte, wusste sie, dass sie einen wunden Punkt berührt hatte.
    »Ach so, Sie kennen die Gründe nicht, oder?«, bemerkte sie, als sie allmählich begriff. »Darum haben Sie diese schrecklichen Sachen über mich gesagt, nicht wahr? Um ihn dazu zu bringen, es Ihnen zu verraten.«
    Ein Muskel in Bons Wange zuckte, doch er hielt seinen Blick weiter auf das Feuer gerichtet. »Er hatte

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