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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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immer schon ein aufbrausendes Temperament und einen wilden Zug, so wie sein Großvater und all die Sinclairs, die vor ihm kamen, allerdings habe ich ihn nie waghalsig erlebt. Ich weiß nicht, was er vom Earl will, aber ich weiß, es hat ihn fest im Griff. Er ist bereit, alles zu riskieren, unser aller Hälse eingeschlossen, um es zu bekommen.«
    Bevor Emma weiter in ihn dringen konnte, trat ein junger Bursche mit moosgrünen Augen und einem dichten rotblonden Haarschopf zu ihr und hielt ihr ein in Papier gewickeltes Päckchen hin. »Ich habe noch Schinken.«
    »Und ich Brot«, erklärte ein anderer, der ihr schüchtern einen halben Laib Brot anbot, das so altbacken war, dass es sich wie ein Stein anfühlte.
    »Und wir haben Käse«, verkündeten Malcolm und Angus einstimmig. Es entstand ein kleines Gerangel, als sie zu entscheiden versuchten, wem das Vorrecht zustünde, die pelzige grüne Schicht, die den Käse überzog, abzukratzen, ehe er ihr schwungvoll überreicht wurde.
    Als der Rest von Jamies Männern sich um sie versammelte, musterte Emma ihre erwartungsvollen Gesichter. In dem Augenblick sahen sie weniger aus wie eine Bande wilder Gesetzloser, sondern mehr wie ein Haufen dreckiger kleiner Jungs, die sich verzweifelt einen warmen Zuckerkeks frisch aus dem Ofen wünschten.
    Sie schüttelte belustigt den Kopf und sagte: »Geht alle ein Stück zurück, Jungs. Eine Dame braucht Platz, um zu arbeiten.«
    Als Jamie zum Lager zurückkam, war das Letzte, womit er gerechnet hätte, der Anblick, der sich ihm bot: Seine Männer saßen über ihre Zinnteller gebeugt und schaufelten sich Essen in den Mund, als hätten sie seit einem Monat nichts mehr zu essen bekommen und würden vielleicht auch nicht wieder so bald die Gelegenheit dazu bekommen.
    Ihr Verhalten hätte ihn vermutlich stärker verwundert, wenn ihm nicht schon von Weitem das unwiderstehliche Aroma gerösteten Specks in die Nase gestiegen wäre und ihn hergelockt hätte. Obwohl er am Morgen erst einen Kanten hartes Brot und einen Streifen getrocknetes Wildfleisch gegessen hatte, bevor er das Lager verlassen hatte – noch ehe das Morgenrot den Himmel färben konnte, zog sich sein Magen bei diesen köstlichen Gerüchen sehnsüchtig zusammen.
    Diese Sehnsucht steigerte sich zu etwas unendlich Gefährlicherem, als er die Frau sah, die dem Festmahl vorstand. Emma lehnte sich über Graemes Schulter und kratzte die letzten Kartoffeln – innen weich, aber außen knusprig angebraten, genauso, wie Jamie es mochte – aus der Pfanne auf den Teller des Jungen. Graeme schaute sie anbetend an, bevor er sich mehr Kartoffeln in den bereits vollen Mund stopfte.
    Jamie schaute auf die Teller der anderen Männer und entdeckte mehr Kartoffeln, mehrere Scheiben Speck und dicke Scheiben Brot, im ausgelassenen Fett des Schinkenspecks geröstet und mit geschmolzenem Käse darauf.
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Es ist nur gut, dass wir heute Abend Essen und ein Dach über dem Kopf haben werden, da ihr offensichtlich die Vorräte für vierzehn Tage auf einmal verputzt habt.«
    Die Männer verfügten noch über genug Verstand, um betreten auszusehen, aber sie unterbrachen ihr Essen nicht.
    »Dürfte ich Ihnen eine Portion Frühstück anbieten, Mr Sinclair?«, erkundigte sich Emma. Ihr förmlicher Ton führte nur dazu, dass er wieder an den hilflosen kleinen Laut denken musste, den sie gestern Abend gemacht hatte – während ihres Kusses. Sie nahm eine Scheibe Schinken von ihrem Teller und bot sie ihm an.
    Zögernd nahm er ihr den Schinken aus den Händen und wusste genau, wie Adam sich gefühlt haben musste, als Eva ihm den Apfel reichte.
    Er musterte sie weiter misstrauisch, während er ein Stück des knusprigen Schinkens probierte. Der Geruch allein war schon himmlisch, aber der Geschmack war einfach herrlich. Ehe er es wusste, war die ganze Scheibe verzehrt, und er leckte sich das Fett von den Fingerspitzen, ohne die geringste Scham … und ohne Manieren.
    »Das Mädchen kocht wie ein Engel«, bemerkte Bon durch einen Mund voll Kartoffeln. »Wenn es nicht bereits dem Earl versprochen wäre, würde ich es selbst heiraten.«
    »Himmel, danke, Bon«, antwortete Emma freudestrahlend. »Auch wenn meine Mutter immer gesagt hat, es sei eine gewöhnliche Beschäftigung, die kaum einer Dame anstehe, habe ich immer gerne gekocht. Als ich noch ein kleines Mädchen war, hat die Köchin mich immer mit einem Besen aus der Küche vertrieben. Glücklicherweise war meine Liebe fürs Kochen

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