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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Großvater unendlich erbittern zu wissen, dass es eine solche Verschwendung seines kostbaren Geldes war, dich zur Universität zu schicken. Geld, das zudem zweifellos von mir gestohlen war – von seiner zerlumpten Diebesbande.«
    Die Beleidigungen des Earls schienen Sinclair nicht weiter zu beeindrucken. »Ich würde es nicht unbedingt Verschwendung nennen. Wenn ich St. Andrews nicht besucht hätte, hätte ich niemals die Bekanntschaft deines liebenswürdigen Neffen hier gemacht.« Das trug ihm einen neuerlichen finsteren Blick von Ian ein. »Aber ich werde dafür sorgen, dass ich meinem Großvater deine Grüße ausrichte, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    Also hatte dieser Brigant eine Zeitlang unter zivilisierten Leuten gelebt. Das würde erklären, warum die rauesten Ecken und Kanten seines Akzents abgeschliffen waren, wodurch er in Emmas Ohren leider gefährlich seidenweich und melodisch klang.
    »Was genau hast du eigentlich vor, du armseliger junger Hund?«, wollte der Earl wissen. »Bist du gekommen, um deine unausweichliche Reise in die Hölle zu beschleunigen, indem du meine Braut kaltblütig vor dem Altar in der Kirche umbringst?«
    Emma bemerkte beunruhigt, dass ihr ergebener Bräutigam angesichts dieser Aussicht nicht unbedingt bestürzt klang. Mit seinem Titel und seinen Reichtümern, so nahm sie wenigstens an, sollte es ihm leicht genug fallen, sich eine andere Braut zu suchen. Ernestine und Elberta waren beide beinahe alt genug für eine Heirat. Vielleicht würde es ihrem Vater gestattet, die überschriebenen Gelder zu behalten, wenn er dem Mann die Wahl zwischen den beiden Mädchen anbot, damit die Zeremonie ohne weitere Unterbrechungen abgehalten werden konnte.
    Natürlich erst, nachdem sie ihr Blut aufgewischt hatten.
    Ein nervöses Kichern entschlüpfte ihr. Sie hatte es vermieden, ohnmächtig zu werden oder um ihr Leben zu betteln, nur um am Rande eines hysterischen Anfalls zu enden. Es ging ihr erst allmählich auf, dass sie am Ende tatsächlich hier sterben würde, in den Händen dieses gnadenlosen Fremden – eine jungfräuliche Braut, die nie wahre Leidenschaft oder die bewundernde Berührung eines Liebhabers kennengelernt hatte.
    »Anders als bei manch anderem«, verkündete Sinclair mit erlesener Höflichkeit, »ist es nicht meine Gewohnheit, unschuldige junge Frauen zu ermorden.« Ein herzliches Lächeln spielte um seine Lippen, was irgendwie gefährlicher wirkte als eine verächtliche Miene oder ein finsterer Blick. »Ich habe gesagt, ich sei wegen deiner Braut gekommen, Hepburn, nicht dass ich gekommen bin, sie zu töten.«
    Emma erkannte seine Absicht einen Sekundenbruchteil vor allen anderen in der Kirche. Das Vorschieben seines unrasierten Kinnes, das Anspannen der Muskeln in seinen Oberschenkeln, die Art und Weise, wie seine großen starken Hände das abgenutzte Leder der Zügel fester fassten, verrieten es ihr.
    Aber alles, was sie tun konnte, war, wie gebannt dazustehen, gelähmt von der unverhohlenen Entschlossenheit in seinen zusammengekniffenen Augen.
    Alles schien auf einmal zu geschehen. Sinclair drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken. Das Tier machte mit wild rollenden Augen einen Satz nach vorn und blähte die Nüstern. Es stürmte den Gang zwischen den Kirchenbänken entlang, geradewegs auf Emma zu. Ihre Mutter stieß einen markerschütternden Schrei aus, dann sank sie ohnmächtig in sich zusammen. Der Priester warf sich hinter den Altar, und sein schwarzes Gewand flatterte hinter ihm wie die Flügel einer Krähe. Emma hob die Arme und hielt sie sich schützend vors Gesicht, wappnete sich dafür, von den schweren Hufen niedergetrampelt zu werden.
    In der letzten möglichen Sekunde jedoch wandte sich das Tier nach links, während Sinclair sich nach rechts lehnte. Er schlang einen kraftvollen Arm um Emmas Mitte und riss sie in die Höhe, warf sie bäuchlings auf seinen Schoß, als wöge sie nicht mehr als ein Sack Heu; durch den Aufprall wich ihr alle Luft aus den Lungen. Sie rang immer noch um Atem, als er das Pferd in einem engen Kreis wendete, sodass das Tier für eine schwindelig machende Pirouette auf die Hinterläufe steigen musste. Während die tödlichen Hufe Luft traten, machte Emma einen Atemzug, von dem sie sicher war, es werde ihr letzter sein, und sie wartete darauf, dass das Pferd zur Seite stürzte und sie beide unter sich begrub.
    Aber der Mann, der sie nun gefangen hielt, hatte andere Vorstellungen. Er zerrte mit brutaler Kraft an den Zügeln,

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