Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)
einer Freundin übernachten würde, dann stünde ihr Auto auf irgendeiner Straße oder in einer Einfahrt.«
»Sie könnte von der Straße abgekommen und in einen Canyon gestürzt sein«, überlegte Hamilton. »Oder einfach die Stadt verlassen haben. Vielleicht hat sie in Santa Barbara oder irgendwo anders Freunde.«
»Oder jemand hat sie in seine Gewalt gebracht«, sagte Trammell.
»Oder sie ist tot«, ergänzte Mendez. »Meiner Meinung nach bestätigt das unsere Erpressungstheorie.«
»Selbst wenn sie niemanden erpresst haben sollten«, sagte Hicks, »weiß Gina Kemmer vielleicht etwas, wovon jemand nicht möchte, dass sie es weitersagt.«
»Wie sieht es mit ihren Finanzen aus?«, fragte Dixon und wischte sich mit der Serviette Tomatensauce vom Kinn.
»Sie hat ein Konto bei Wells Fargo, genau wie Marissa Fordham«, sagte Hamilton. »Das einzig Auffällige ist, dass sie jeden Monat einen von Marissa Fordham ausgestellten Scheck über tausend Dollar eingereicht hat.«
»Bestechungsgeld?«, fragte Dixon. »Oder war Marissa einfach nur großzügig und wollte sie an ihrem Reichtum teilhaben lassen?«
»Bestechung könnte ein Mordmotiv für Kemmer sein«, sagte Campbell. »Wenn die großzügige Freundin keine Lust mehr hatte zu blechen.«
Mendez schüttelte den Kopf. »Ihr hättet die Frau gestern erleben sollen. Sie war völlig fertig. Sie hätte niemals die Nerven für einen Mord, ganz zu schweigen von dem Gemetzel, das an ihrer besten Freundin begangen wurde. Und dann soll sie auch noch die Brüste in eine Schachtel gepackt und an Milo Bordain geschickt haben? Sie konnte sich nicht einmal das Foto vom Tatort ansehen, ohne sich zu übergeben.«
»Haben wir eine Telefonliste von ihr?«, fragte Dixon.
Hamilton schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
»Gibt es schon irgendwelche Informationen über Marissa Fordham unter ihrem anderen Namen?«, fragte Mendez.
»Melissa Fabriano?« Hamilton schüttelte den Kopf, während er seine Notizen durchblätterte. »Nichts. Kein Eintrag im Strafregister in Kalifornien. Ich habe mich deswegen an die Behörden in Rhode Island gewandt – falls sie doch von dort stammen sollte. Sie haben unter diesem Namen auch nichts.«
»Das heißt, unser Opfer war unter keinem der beiden Namen vorbestraft«, sagte Trammell.
»Meinen bisherigen Erkenntnissen nach nicht.«
»Warum sollte sich jemand ohne Vorstrafen einen neuen Namen zulegen?«
»Sie muss sich vor jemandem versteckt haben«, sagte Mendez. »Und wer sollte das sein, wenn nicht der Vater des Kindes?«
Darauf wusste keiner eine Antwort.
»Mann, dieser Fall ist viel vertrackter, als er auf den ersten Blick aussah«, klagte Campbell und löste die Spannung mit einem Lachen.
»Was ist mit Gina Kemmer?«, fragte Trammell. »Ist das ihr richtiger Name? Hat sie irgendwelche Vorstrafen? Wenn die beiden schon länger befreundet waren, finden wir vielleicht über sie etwas über unser Opfer heraus.«
»Ich werde mein Bestes tun«, sagte Hamilton. Er warf Dixon einen Blick zu. »Wann bekommen wir eigentlich endlich Computer?«
»Wenn es nicht mehr ohne geht und sie nichts mehr kosten«, sagte Dixon. »Sie haben doch zwei gesunde Ohren und zehn Finger. Klemmen Sie sich hinters Telefon.«
»Apropos Telefon«, sagte Vince. »Sind schon irgendwelche brauchbaren Hinweise eingegangen?«
»Jede Menge«, sagte Campbell. »Es gibt mindestens fünf Frauen in diesem County, die glauben, dass der Mörder ihr Exmann, Exfreund oder Exgeliebter ist.«
»Eine Wahrsagerin hat sich gemeldet und versprochen, sie würde Marissas Mörder finden, wenn wir ihr die Belohnung im Voraus zahlen«, sagte Trammell.
»Wenn sie eine echte Wahrsagerin wäre, dann hätte sie gewusst, dass sie sich diesen Anruf sparen kann«, warf Dixon ein.
»Es ist reine Zeitverschwendung, aber Mrs Bordain hat einen ihrer Damenzirkel dazu gebracht, den Telefondienst zu übernehmen«, sagte Hamilton. »Die Aktion kostet uns also wenigstens keine Arbeitszeit – zumindest nicht, bis ein Hinweis reinkommt, der vielversprechend klingt.«
»Etwas Neues über die Verehrer von Miss Fordham?«, fragte Dixon.
»Die meisten hatten Alibis für die Tatzeit«, sagte Campbell.
»Wer nicht?«
»Mark Foster war allein zu Hause. Bob Copetti hielt sich nicht in der Stadt auf – seine Angaben haben wir noch nicht überprüft.«
»Steve Morgan war angeblich auch nicht in der Stadt«, sagte Mendez. »Hat das jemand überprüft?«
Keiner meldete sich.
»Was ist mit Darren Bordain?«,
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