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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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verließ das Zimmer. Dixon folgte ihm auf den Fersen.
    »Ich möchte nicht, dass Sie allein mit ihr sprechen«, sagte der Sheriff. Er hob eine Hand, um Mendez’ Einwänden zuvorzukommen. »Es ist nicht so, dass ich Ihnen nicht traue, Tony, aber Steve Morgan ist Anwalt, und Sie bewegen sich auf dünnem Eis, was ihn angeht.«
    Mendez nickte ungeduldig, er wollte zu Sara Morgan. Wenn sie sich überwand, ins Büro des Sheriffs zu kommen, musste etwas passiert sein.
    »Gut«, sagte er. »Vince kennt Sara Morgan. Ich frage sie nur schnell, ob sie damit einverstanden ist.«
    Er war bereits den halben Flur hinunter, bevor Dixon antworten konnte.
    Man hatte sie in den kleinen Wartebereich vor dem Büro geführt, wo ein Schild an der Wand die Detectives daran erinnerte, ihre Waffen am Empfang abzugeben. Sie sah grauenhaft aus. Im ersten Moment dachte er, sie hätte zwei Veilchen, und seine Wut begann erneut hochzukochen, doch dann erkannte er, dass die dunklen Ringe unter ihren Augen von Stress und Schlafmangel herrührten. Sie wirkte dünn und zerbrechlich, als würde sie jeden Moment zusammenklappen.
    Falls Steve Morgan ihr weiter zusetzte, würde Mendez ihn mit bloßen Händen erwürgen.
    »Sara? Ist etwas passiert?«
    Als sie aufstand, sah er, dass sie zitterte.
    »Kann ich unter vier Augen mit Ihnen sprechen?«, fragte sie mit so leiser Stimme, dass er sie kaum verstehen konnte.
    »Geht es um Ihren Mann?«, fragte er und fasste sie am Ellbogen, um sie zu stützen.
    »Ja.«
    »Okay. Wegen dem, was zwischen Steve und mir vorgefallen ist, muss bei diesem Gespräch ein Dritter dabei sein. Sie kennen Vince Leone. Ist es in Ordnung, wenn er dazukommt?«
    Sie nickte mit gesenktem Kopf.
    »Gut. Wir gehen hier lang«, sagte er und ließ seine Hand auf ihren Rücken gleiten, um sie behutsam durch das mit Schreibtischen vollgestellte Büro und weiter den Flur hinunter zum Vernehmungsraum zu führen. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er leise.
    »Nein«, sagte sie.
    »Kann ich Ihnen irgendetwas holen? Möchten Sie ein Glas Wasser oder einen wirklich schlechten Kaffee?«
    Sie rang sich ein Lächeln ab und schüttelte den Kopf.
    »Wo ist Wendy? Geht es ihr gut?«
    »Sie ist bei Anne.«
    »Okay. Gut. Das ist gut.«
    Er warf einen Blick durch das Fenster in der Tür zu Vernehmungsraum eins. Vince wartete bereits. Er stand auf, als Mendez die Tür öffnete und sie Sara Morgan aufhielt.
    »Sara«, sagte Vince munter. »Anne hat mir erzählt, dass Wendy heute Nachmittag Haley besucht.«
    »Ja.«
    »Setzen Sie sich«, sagte er und rückte ihr einen Stuhl an dem kleinen Tisch zurecht. »Sie sehen mitgenommen aus.«
    Mendez setzte sich auf den Stuhl am anderen Ende und legte die Arme auf den Tisch, um sich selbst daran zu hindern, die Hand auszustrecken und Sara zu berühren, was Vince nicht davon abhielt, sich vorzubeugen und ihr die Hand zu tätscheln.
    »Schon gut, Sara«, sagte er in besänftigendem, beinahe väterlichem Ton. »Sie müssen keine Angst haben.«
    Sie nickte und kniff die Augen zusammen, um ihre Tränen zurückzudrängen.
    »Tony und ich, wir haben schon die wildesten Geschichten gehört«, fuhr Vince fort, um sie zu beruhigen. »Nichts, was Sie uns erzählen, kann uns noch schockieren.«
    Sara holte zitternd Luft. »Ich glaube, dass mein Mann vielleicht Marissa umgebracht hat.«
    Vince hob kaum merklich die Augenbrauen. »Wie kommen Sie darauf, Sara?«
    »Ich hatte den Verdacht, dass er eine Affäre mit ihr hat«, sagte sie. Sie zitterte jetzt so heftig, dass sie die Arme um ihren Leib schlang, als würde sie frieren.
    Mendez stand auf, zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern, nicht ohne sie kurz zu drücken. »Seit wann hatten Sie diesen Verdacht?«, fragte er und setzte sich wieder.
    »Seit letztem Winter, als er sich um das Plakat für das Thomas Center kümmerte. Dann fand ich heraus, dass sie seine Klientin ist – schon seit einer ganzen Weile. Müssen wir so ins Detail gehen?«
    Vince beugte sich vor und nahm eine ihrer Hände zwischen seine. »Tut mir leid, Sara. Ich weiß, das alles setzt Ihnen zu. Sie machen eine schwere Zeit durch. Aber Sie wissen, dass Sie nicht allein sind, oder? Wir sind für Sie da.«
    Sara nickte und sah zu Mendez. »Ich habe ihn rausgeworfen. Ich habe ihm gesagt, er soll verschwinden.«
    »Sie haben Steve rausgeworfen?«, sagte Mendez. »Wann war das?«
    »Gestern Abend. Er hatte nicht einmal angerufen, um mir zu sagen, was passiert ist. Wendy sah sein Auto in der

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