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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Vince. »Manche Menschen bestehen aus vielen Schichten. Nur die oberste wirkt unkompliziert.«
    Sie nickte.
    »Also, obwohl Marissa nichts in der Richtung gesagt hat, hatten Sie das Gefühl, dass da etwas im Gange war.«
    »Wegen Steve. Er vermied es, von ihr zu reden. Er machte ein Geheimnis aus seinen Treffen mit ihr.« Sie hielt inne und dachte über ihre nächsten Worte nach. »Wir waren mit Wendy auf dem Musikfestival und sind zufällig Marissa und Haley über den Weg gelaufen, und Haley hat Steve angesehen und ihn Daddy genannt.«
    Es tat ihr offensichtlich immer noch weh, darüber zu reden. Vince tätschelte ihr die Schulter. »Das dürfen Sie sich nicht so zu Herzen nehmen, Sara«, sagte er. »Was diese Daddy-Sache angeht, bringt Haley einiges durcheinander.«
    Hicks wandte sich von dem Monitor ab und warf Mendez von der Seite einen Blick zu. »Gehst du wieder rein?«
    »Nein.«
    »Kaffee?«
    »Lieber einen Drink.«
    »Später.«
    »Einen doppelten.«
    »Bordain wartet in Nummer zwei auf uns.«
    »Ich weiß«, sagte Mendez, ohne den Blick vom Monitor zu wenden. Es irritierte ihn, dass Vince sie anfasste. So wie es Vince irritierte, wenn Mendez Anne näher als einen halben Meter kam. Hmmm …
    »Komm«, sagte Hicks und rutschte vom Tisch. »Hören wir uns mal an, was der Goldjunge zu sagen hat.«
    Darren Bordain war in einem eleganten Nadelstreifenanzug erschienen, der aussah, als hätte er mehr gekostet als Mendez’ Auto. Er lächelte ungezwungen, als Mendez mit ausgestreckter Hand auf ihn zutrat.
    »Wie geht es Ihrer Mutter?«
    »Sie erzählt jedem, der es hören will, dass sie vergangene Nacht dem Tod gerade noch mal von der Schippe gesprungen ist«, sagte Bordain. Er saß entspannt auf seinem Stuhl, die Beine übereinandergeschlagen. Vor ihm auf dem Tisch lagen eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug. »Ich bin sicher, dass sie es in den Elfuhrnachrichten bringen werden.«
    »Glauben Sie ihr etwa nicht?«, fragte Hicks.
    »Meine Mutter lügt nicht.«
    »Aber es scheint Sie nicht sehr zu beunruhigen, falls tatsächlich jemand versucht hat, sie umzubringen.«
    »Er hat es ja nicht geschafft«, erwiderte Bordain.
    »Sie haben das Restaurant gestern Abend alle gegen halb elf verlassen, richtig?«, fragte Mendez.
    »Ja.«
    »Und Sie sind direkt nach Hause gefahren?«
    »Ja.«
    »Waren Sie allein?«
    »Ja«, sagte Bordain, nun doch etwas genervt. »Ich dachte, ich soll Ihnen dabei helfen, die letzten Tage von Marissa zu rekonstruieren.«
    »Bei Ihrer Mutter müssen wir den Unfallhergang rekonstruieren«, sagte Mendez. »Da können wir doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, oder?«
    »Wahrscheinlich, aber diese Art der Befragung gefällt mir nicht«, sagte Bordain. »Verdächtigen Sie mich, etwas mit dem Unfall meiner Mutter zu tun zu haben?«
    »Wir müssen nur ein klares Bild davon haben, was gestern Abend passiert ist, Mr Bordain«, sagte Hicks.
    »Jedenfalls habe ich meine Mutter nicht von der Straße abgedrängt«, sagte er. »Ich wüsste nicht, wie ich dazu beitragen könnte, dass dieses Bild noch klarer wird.«
    »Wir werden dafür bezahlt, erst einmal jedem gegenüber misstrauisch zu sein, Mr Bordain«, erklärte Mendez. »Bei den meisten Verbrechen ist der Täter jemand, den das Opfer kannte. Deshalb wird in einem solchen Fall immer die Familie unter die Lupe genommen. Das hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun.«
    »In meiner momentanen Situation fällt es mir schwer, es nicht persönlich zu nehmen«, sagte Bordain.
    Er fischte eine Zigarette aus der Packung vor sich, zündete sie an und blies den Rauch gegen die schallisolierte Decke.
    »Ich weiß, dass ich oft über meine Mutter lästere«, sagte er, »aber ich würde sie doch um Gottes willen nicht umbringen.«
    »Wir beschuldigen Sie ja auch nicht, Mr Bordain«, beteuerte Hicks.
    »Sehen Sie es doch mal so«, sagte Mendez. »Vermutlich nerven wir Sie mit unseren Fragen, und vermutlich haben Sie das Gefühl, dass wir unverschämt oder grob sind, aber die Person, für die wir arbeiten, ist im Allgemeinen verletzt oder tot und kann nicht den Luxus genießen, genervt zu sein.«
    Bordain nickte. »Da haben Sie natürlich recht. Ich höre auch schon auf zu jammern.«
    »Wann haben Sie Miss Fordham das letzte Mal gesehen?«, fragte Hicks.
    »Am Sonntag vor einer Woche – an dem Sonntag vor ihrem Tod. Das Weingut Licosto auf halbem Weg nach Santa Barbara veranstaltete ein

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