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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Herbstfest. Mit Essen von Spitzenköchen aus der Umgebung, einer Weinprobe, Kutschfahrten und Kinderbelustigung. Wir waren eine ganze Gruppe aus Oak Knoll. Marissa hatte Haley dabei. Wie geht es ihr übrigens?«
    »Den Umständen entsprechend ganz gut«, sagte Mendez. »Sie erinnert sich mit jedem Tag deutlicher.«
    Bordain runzelte die Stirn und schnippte die Zigarettenasche in den kleinen Aschenbecher, den man für ihn hingestellt hatte. »Ich hoffe, das ist eine gute Neuigkeit.«
    »Wenn sie uns den Namen des Mörders ihrer Mutter sagen kann, ist es eine gute Neuigkeit, meinen Sie nicht?«
    »Das ist ein Scherz, oder? Sie hat das Ganze beobachtet. Würden Sie für den Rest Ihres Lebens eine solche Erinnerung mit sich herumschleppen wollen? Es wäre besser für sie, wenn sie sich nie mehr daran erinnern würde.«
    »Für den Mörder auch.«
    »Vermutlich.«
    »Hat Marissa Ihnen jemals erzählt, dass sie sich von jemandem belästigt fühlte, dass ihr jemand Angst machte, irgendetwas in der Art?«, fragte Hicks.
    Bordain hob eine elegant geschwungene Augenbraue. »Marissa? Angst? Nein. Sie lebte nach der Devise ›lass dir bloß von niemandem das Leben vermiesen‹.«
    »Hat Sie Ihnen gegenüber jemals Haleys Vater erwähnt?«
    »Nein. Ich hatte den Eindruck, das war ein wunder Punkt. So offen und unabhängig Marissa auch war, sie blieb trotzdem immer irgendwie ein bisschen reserviert. Gerade so, als würde man achtundneunzig Prozent von ihr kriegen, was eine ganze Menge war – bis man anfing, über die zwei Prozent nachzudenken, die sie für sich behielt. Mir kam es vor, als wäre sie einmal sehr verletzt worden. Von Haleys Vater, nahm ich an.«
    »Wissen Sie, wer er ist?«
    »Nein. Sie hatte Haley schon, als sie nach Oak Knoll zog. Ich nahm an, dass er da lebte, wo sie herkam.«
    »An der Ostküste.«
    »Vermutlich.«
    »Würde es Sie überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass Marissa aus Los Angeles kam?«, fragte Mendez.
    »Bei Marissa würde mich nichts überraschen.«
    »Würde es Sie überraschen, dass Marissa Fordham nicht ihr richtiger Name war?«
    Bordain zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Warum sollte mich das interessieren? Sie war einfach Marissa. Wollen Sie mir jetzt etwa erzählen, dass sie Geheimagentin war? Oder im Zeugenschutzprogramm?«
    »Was hielten Sie von der Beziehung zwischen Ihrer Mutter und Marissa?«, fragte Mendez. »Die Tochter, die sie nie hatte.«
    »Na ja, da ich schlecht die Tochter sein kann, die meine Mutter nie hatte, war es in Ordnung für mich.«
    »Ihre Mutter hat viel Geld für Marissa ausgegeben.«
    »Meine Mutter gibt überhaupt viel Geld aus. Punkt. Glücklicherweise ist mein Vater stinkreich. Die Hobbys meiner Mutter haben keinen Einfluss auf mein Leben.«
    »Es hat Ihnen wirklich nicht das Geringste ausgemacht?«, fragte Mendez.
    Bordain sah ihn scharf an. »Nein. Ich mochte Marissa. Sie war so voller Lebensfreude. Wenn sie meine Mutter dazu bringen konnte, ihre Rechnungen zu bezahlen, meinen Segen hatte sie.«
    Mendez wurde etwas massiver. »Was glauben Sie, warum jemand Marissa umbringt, ihr die Brüste abschneidet und an Ihre Mutter schickt?«
    »Keine Ahnung. Ist das nicht Ihr Fachgebiet?«
    »Die ganze Sache hat etwas sehr Persönliches«, sagte Mendez. »Erstens der Mord. Erstechen hat etwas sehr Persönliches. Die Brüste an Ihre Mutter zu schicken hat ebenfalls etwas sehr Persönliches. Ein lautes ›fick dich‹, wenn Sie meine Ausdrucksweise entschuldigen.«
    »Ich weiß nicht, was für eine Antwort Sie jetzt von mir erwarten.«
    »Sind Sie in letzter Zeit mal in Lompoc gewesen?«, fragte Hicks.
    »Nein. Warum sollte ich?«
    »Sie haben da oben eine Niederlassung.«
    »Ja, aber wir haben einen guten Geschäftsführer. Es gibt keinen Grund hinzufahren, wenn es ein Anruf auch tut. Ich teile meine Zeit zwischen hier und Santa Barbara auf.«
    »Wo waren Sie letzten Sonntagabend?«, fragte Mendez.
    »An dem Abend, als Marissa ermordet wurde?« Bordain versuchte zu lachen. »Sie wollen ein Alibi von mir?«
    Keiner lachte mit.
    »Wir müssen wissen, wo Sie waren.«
    Er zögerte seine Antwort hinaus, indem er sich eine neue Zigarette anzündete. Seine Hände zitterten ein wenig. »Ich war bei Gina.«
    Mendez wechselte einen Blick mit Hicks. »Sie waren mit Gina Kemmer zusammen?«
    »Nicht in dem Sinn. Sie hatte ein paar Freunde eingeladen. Aber dann waren wir doch bloß zu zweit. Marissa rief an und sagte, sie hätte keine Zeit. Wir haben Pizza gegessen und uns

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