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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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erkennt sie ihn ja. Wobei immer die Möglichkeit besteht, dass er eine Maske trug.«
    »Glaubst du nicht, dass er Haley zu t-ö-t-e-n versucht hat, weil sie ihn identifizieren kann? Gäbe es denn sonst einen Grund?«
    »Vielleicht ist er einfach durch und durch böse«, sagte Anne. »Wäre nicht der Erste.«
    »Mommy Anne!«, krähte Haley und kam angelaufen. »Schau mal die Puppe, die mir Wendy geschenkt hat!«
    »Das ist aber eine hübsche Puppe!«
    »Ich werde sie Kätzchen nennen«, erklärte Haley, »weil ich nämlich soo gerne ein Kätzchen hätte.«
    »Tu das, Kätzchen ist ein schöner Name.«
    Anne verdrehte die Augen, als Haley wieder weghüpfte. »Da wird eifrig die Werbetrommel für eine Katze gerührt.«
    »Selbst ich hätte kein niedlicheres Kind zustande gebracht«, sagte Franny.
    Es klingelte an der Haustür, und Anne zuckte zusammen, als wäre ihr ein Stromschlag versetzt worden. Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Mit der Panik, die sie jedes Mal überkam, wenn es unerwartet an der Tür klingelte, musste sie seit dem Angriff auf sie im letzten Jahr leben.
    Franny runzelte die Stirn. »Ich schau mal nach, wer es ist.«
    Anne folgte ihm zur Haustür und versuchte sich zu beruhigen. Peter Crane saß im Gefängnis. Er konnte nicht mit einem Messer in der Hand vor der Tür stehen.
    Nein. Vor der Tür stand nicht Peter Crane, sondern eine ganz andere Bedrohung, wie Anne klar wurde, als sie Franny sagen hörte: »Maureen Upchurch. Wie geht’s Ihrem Neffen? Wurde er schon verhaftet?«
    »Was tun Sie denn hier?«
    »Im Gegensatz zu anderen Leuten habe ich Freunde«, sagte Franny.
    Anne trat neben ihn und sah sich Maureen Upchurch und Milo Bordain gegenüber.
    Sie und Vince hatten sich alle Mühe gegeben, ihre Adresse geheim zu halten, weil sie keine Überraschungsgäste wollten, aber auch wegen Vinces früherer Tätigkeit beim FBI . Wegen Haley kannte Maureen natürlich ihre Adresse. Und da stand sie mit der immer gleichen beleidigten Miene.
    »Was für eine Überraschung«, sagte Anne. »Was kann ich für Sie tun, meine Damen?«
    »Diese Bezeichnung verwendet sie eher frei«, murmelte Franny hinter ihr. Anne trat ihm gegen das Schienbein.
    »Eine reine Formalität«, sagte Maureen. »Ich habe Richter Espinoza davon überzeugt, dass ich den obligatorischen Hausbesuch auch bei Ihnen machen sollte, um meine Pflichten nicht zu vernachlässigen.«
    »Eine telefonische Ankündigung wäre nett gewesen«, sagte Anne.
    »Wir kommen aus gutem Grund immer unangemeldet«, entgegnete Upchurch.
    »Oh Gott«, rief Franny und schlug die Hände an die Wangen. »Da gehe ich lieber schnell und verstecke die Sexspielzeuge!«
    Milo Bordain, in einem teuren karierten Burberry, wandte sich Maureen Upchurch zu. »Wer ist der Mann?«
    Franny trat einen Schritt vor und streckte die Hand aus. Sie ignorierte sie. »Francis Goodsell, dreimaliger Pädagoge des Jahres in der Sparte Kindergarten. Schicker Schal. Hermès?«
    Milo Bordain fasste mit ihrer behandschuhten Hand nach dem Schal, der im Ausschnitt ihres Kaschmirpullovers steckte, als hätte sie Angst, er würde ihn ihr herunterreißen.
    Anne funkelte die Jugendamtsvertreterin an. »Und haben Sie dem Richter auch gesagt, dass Sie hier unangekündigt und mit einem unbeteiligten Dritten hereinschneien würden? Entspricht das tatsächlich den Regeln, die Sie doch sicher rauf und runter beten können, Maureen?«
    »Das ist meine Schuld«, sagte Milo Bordain. »Maureen weiß, wie gerne ich Haley sehen würde, und hat mich netterweise gefragt, ob ich mitkommen möchte. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus, Anne.«
    »Doch, das macht mir etwas aus«, erwiderte Anne unverblümt.
    »Haley ist wie eine Enkelin für mich«, sagte Milo Bordain in weinerlichem Ton. »Ich habe doch schon ihre Mutter verloren …«
    »Ja, ich weiß«, sagte Anne, »und das tut mir sehr leid, Mrs Bordain. Ich will es auch nicht unnötig kompliziert machen. Aber als Haleys Betreuerin versuche ich, ihr Leben in halbwegs geordnete Bahnen zu bringen. Für ein kleines Kind kann es leicht zu viel werden, wenn unangemeldet irgendwelche Leute auftauchen, und das gilt besonders für ein Kind, das eine so schlimme traumatische Erfahrung machen musste.«
    »Aber Haley kennt mich doch«, wandte Milo Bordain ein, und eine Träne rollte ihre Wange hinunter. »Ich mache mir schreckliche Sorgen um sie. Wenn ich nur daran denke, wie verängstigt sie sein muss und welche furchtbaren Erinnerungen sie sicherlich

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