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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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auf sie einstach. »Nimm Haley und lauf!«
    Haley stand laut heulend am Ende der Diele.
    Mein Gott, dachte Anne, während sie versuchte, ihren Angreifer abzuwehren, jetzt muss sie das alles noch einmal mit ansehen.
    Dennis war wie im Rausch. Er war groß und kräftig für sein Alter und hieb immer wieder auf sie ein, brüllte, schwang die Arme, drängte sie rückwärts ins Haus. Sie waren jetzt außerhalb der Sichtweite des Deputy im Streifenwagen.
    »Ich hasse Sie, ich hasse Sie, ich hasse Sie!«, schrie Dennis und holte erneut aus.
    Anne stolperte über seine Füße und fiel nach hinten. Sie schlug mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Dennis Farman beugte sich über sie, einen Arm hoch erhoben, bereit, ihr die Klinge in die Brust zu stoßen.

81
    »Ich habe Marissa nicht umgebracht«, sagte Darren Bordain.
    Mendez stand auf. »Warum setzen Sie sich nicht wieder hin? Ich hole mir nur schnell einen Kaffee. Wollen Sie auch einen?«
    Bordain sah ihn an, als hätte er völlig den Verstand verloren. »Ob ich Kaffee will? Nein, ich will keinen Kaffee, verdammt noch mal. Und ich will mich auch nicht wieder hinsetzen!« Unter den Ärmeln seines blauen Baumwollhemds mit dem auf der Brusttasche eingestickten Logo MEF hatten sich große Schweißflecke gebildet.
    »Bin gleich wieder da«, sagte Mendez unbeirrt.
    Er verließ das Zimmer und ging in den Pausenraum, wo Dixon, Hicks und Vince vor dem Monitor saßen.
    Vince schlug ihm auf den Rücken. »Gut gemacht, Junior.«
    »Sie haben ihn ganz schön aus der Fassung gebracht«, sagte Dixon. »Ich verstehe nicht, warum er nicht längst nach einem Anwalt verlangt hat.«
    »Ich habe den Eindruck, er will dir etwas sagen«, meinte Vince, »und kann es nur noch nicht.«
    »Wenn er den Mord an ihr gesteht, ist es heraus«, sagte Mendez. »Das kann er nicht zurücknehmen.«
    Vince spulte das Band zurück. »Beobachte ihn mal, wenn du ihn nach den Tatnächten fragst. Beobachte, was er tut.«
    Mendez sah konzentriert auf den Monitor, während die Szenen, die er gerade live erlebt hatte, noch einmal vor ihm abliefen.
    »Zum Beispiel hier, als du ihn nach vergangener Nacht fragst, ob ihn jemand nach Hause kommen sah. Beobachte mal, wie er die Schultern einzieht, als wollte er die Arme um sich schlingen.«
    »Zum Schutz?«, fragte Mendez.
    »Und hier das Gleiche, als du ihn nach seinem Alibi ausquetschst«, sagte Vince. »Er verheimlicht etwas.«
    »Die Tatsache, dass er ein Mörder ist?«, schlug Hicks vor.
    »Hak da noch mal ein«, sagte Vince. »Schau, wie er reagiert.«
    »Okay.«
    Mendez schenkte zwei Becher Kaffee ein und ging zurück.
    »Ich habe Ihnen sicherheitshalber doch einen mitgebracht«, sagte er und stellte den Kaffee auf den Tisch. »Heute ist er nicht so schlecht wie sonst. Irgendjemand hat Irish-Cream-Bohnen mitgebracht.«
    Bordain hatte wieder Platz genommen und sich eine weitere Zigarette angezündet. Den Kaffee ignorierte er. Seine Hände zitterten nach wie vor. »Ich habe Marissa nicht umgebracht«, wiederholte er. »Ich hatte keinen Grund, Marissa umzubringen.«
    »Ich glaube, Sie hatten es satt, von ihr erpresst zu werden.«
    »Sie hat mich nicht erpresst.«
    »Ist das nicht komisch?«, sagte Mendez. »Wie Sie sagten, spielten Sie mit dem Gedanken, eine Affäre mit Marissa anzufangen, weil das Ihre Mutter auf die Palme gebracht hätte – stattdessen hatten Sie sie längst geschwängert und haben ein uneheliches Kind mit ihr, und das alles behalten Sie für sich – dabei wäre Ihre alte Dame vor Wut geplatzt.«
    »Das ist nicht komisch. Es ist nicht wahr.«
    »Sie können nicht nachweisen, wo Sie in der Nacht waren, in der Marissa umgebracht wurde. Ihr Name steht auf der Geburtsurkunde ihrer Tochter. Und Sie sitzen hier vor mir und schwitzen wie ein Schwein.«
    »In der Nacht, in der Marissa umgebracht wurde, war ich bei Gina«, sagte Bordain.
    »Bei Gina, die praktischerweise im Koma liegt.«
    »Ich habe nicht versucht, Gina umzubringen.«
    »Wollten Sie deshalb heute Nachmittag in ihr Zimmer? Um sich zu verabschieden und dabei aus Versehen einen Stecker zu ziehen?«
    »Das ist doch lächerlich!«
    »Sie kann Ihnen nicht helfen, Mr Bordain. Ihrer eigenen Aussage zufolge sind Sie von ihr weg und waren gegen halb zwölf zu Hause, allein.«
    Bordain schloss die Augen und schluckte. Mendez wartete, beobachtete, wie er die Schultern einzog, etwas in sich verschloss.
    »Darren«, sagte Mendez ruhig und beugte sich über den Tisch. »Es gibt

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