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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Schreibtisch. Ihr Blick wanderte vom Fernseher zu den Jungs, zum Computer und wieder zurück zum Fernseher.
    Sie seufzte.
    »Was ist?«, fragte Randy in ungeduldigem Tonfall.
    »Mir ist langweilig. Ich meine, ich bin schließlich nicht hergekommen, um euch beiden die ganze Nacht beim Spielen zuzusehen.«
    Randys Aufmerksamkeit löste sich nicht vom Geschehen auf dem Bildschirm. »Wofür zum Geier bist du dann hergekommen?«
    »Um Zeit mit euch zu verbringen, Arschloch.«
    »Na, ich würde sagen, wir verbringen Zeit miteinander.«
    »Nein, tun wir nicht. Wir hängen bloß in deinem Zimmer rum.«
    Ihr Mobiltelefon vibrierte. Stephanie schielte auf das Display und lächelte.
    »Von Linda. Warte, ich schreib schnell zurück.«
    Während sie tippte, schwieg sie eine Weile, und Randy versuchte, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Dann summte Stephanies Handy erneut, als Linda antwortete, und Stephanie quietschte vor Lachen. Grunzend und frustriert ließ Randy den Controller fallen. Auf dem Bildschirm starb seine Figur einen blutigen Tod durch Sam, der sich grinsend zurücklehnte.
    »Jetzt sieh, was du angerichtet hast«, beschwerte sich Randy bei Stephanie. »Du hast mich mit deinem Gegacker abgelenkt, und ich hab verloren.«
    »Ist nicht meine Schuld!«
    »Und ob. Du und Linda, ihr schreibt euch andauernd SMS. Wahrscheinlich seid ihr lesbisch oder so.«
    »Arschloch.«
    »Habt ihr nicht auch mal die Nase voll voneinander?«
    »Klingt fast, als wärst du eifersüchtig.«
    Randy ignorierte sie und wandte sich an Sam. »Yo, ich bin fertig. Der Level nervt sowieso.«
    »Komm her, Steph.« Sam fischte den Controller von Randys Schoß. »Willst du’s nicht mal versuchen?«
    »Okay.«
    Sie hüpfte vom Stuhl und setzte sich zwischen die beiden Jungs aufs Bett. Lächelnd nahm sie den Controller von Sam entgegen, dessen bartlose Wangen heftig erröteten. Er schaute von ihr weg und rutschte nervös hin und her, als sie kicherte. Die Bettfedern quietschten.
    »Sei aber nicht zu hart zu mir!« Stephanie grinste.
    »Na schön«, murmelte Sam.
    Randy stand auf und wanderte durchs Zimmer. Auch seine Ohren und Wangen hatten sich gerötet, doch im Gegensatz zu Sam nicht vor Verlegenheit. Sam war immer sein bester Freund gewesen. Die beiden kannten sich schon ihr ganzes Leben. Auch Stephanie kannten sie schon ihr Leben lang, aber erst dieses Jahr, als augenscheinlich wurde, dass Stephanie nicht mehr das kleine Mädchen war, als das Randy und Sam sie immer betrachtet hatten, war die Beziehung zwischen ihnen drei verflucht kompliziert geworden. Randy hasste es, wenn Stephanie versuchte, Sam und ihn gegeneinander auszuspielen. Noch mehr störte ihn, dass Sam dumm genug war, jedes Mal aufs Neue darauf reinzufallen. Manchmal machte sie ihm schöne Augen, dann wieder Sam. Randy hasste das Gefühl, nicht zu wissen, woran er war.
    Nicht zum ersten Mal stellte er sich die Frage, was nach dem Schulabschluss aus ihnen werden würde. Bis dahin waren es nur noch wenige Monate. Ein letzter gemeinsamer Sommer. Sam und er würden sich wohl einen Job suchen, obwohl er nicht wusste, wie sie das anstellen sollten, weil es in der Umgebung kaum Arbeit gab. Stephanie wollte im Herbst aufs College gehen. Sie hatte sich in Morgantown eingeschrieben. Und dann? Erging es ihnen genauso wie allen anderen, die Brinkley Springs den Rücken kehrten und nie mehr zurückkamen?
    »Wo steckt deine Schwester heute Abend?«, fragte Sam.
    Randy drehte sich um, als er antworten wollte, und stellte fest, dass Sam und Stephanie dicht nebeneinander auf dem Rand der Matratze saßen. So dicht, dass sich ihre Oberschenkel und Schultern berührten. Beide machten keine Anstalten, voneinander wegzurücken. Randy fragte sich, ob ihnen der Körperkontakt überhaupt bewusst war. Ein Kloß stieg ihm in den Hals, und sein Magen krampfte sich leicht zusammen.
    »Sie ist weggegangen«, sagte er und versuchte, sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. »Donny fährt heute Abend weg. Sie wollte ihn zur Rede stellen, bevor er aufbricht.«
    »Sie sollte es einfach bleiben lassen«, meinte Sam. »Verdammt, er ist doch schon damals abgehauen und in den Irak gegangen. Hat deine Schwester und seine Mutter hier sitzenlassen. Dabei war seine Mutter todkrank und deine Schwester in ihn verliebt – das fand ich echt nicht in Ordnung.«
    »Sie ist immer noch in ihn verliebt«, erklärte Stephanie. »Und das kann ich gut nachvollziehen. Donny ist …«
    »Was?«, wollten Randy und Sam gleichzeitig

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