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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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ächzten unter ihrem Gewicht, und die Polsterung sackte durch. Greg schlich zum Fenster und zog die ausgebleichten Vorhänge zu, wobei eine Staubwolke aufwirbelte. Im ohnehin düsteren Raum wurde es schlagartig stockfinster.
    »Wartet kurz«, sagte Greg und stolperte tastend umher. »Ich zünde eine Kerze an.«
    Schweigend saßen sie da und lauschten, wie er sich den Weg in die Küche bahnte und Schubladen durchsuchte, bis er fand, wonach er suchte. Dann kehrte er mit einer langen roten Kerze in einem beschlagenen Messinghalter zurück. Die Flamme wurde glitzernd von drei Rolling-Rock-Bierflaschen reflektiert, die er in der anderen Hand balancierte. Er stellte die Kerze auf dem Tisch ab und reichte seinen Besuchern jeweils eine Pulle. Das Glas fühlte sich erfrischend kühl an, und das Geräusch der Verschlüsse, als sie diese aufdrehten, wirkte ungemein beruhigend. Gierig tranken sie in großen Schlucken.
    Paul seufzte. »Das hab ich jetzt echt gebraucht.«
    »Dachte ich mir fast«, meinte Greg. »Ihr seht beide ziemlich mitgenommen aus.«
    »Da draußen geht die Hölle ab«, sagte Gus. »Um ehrlich zu sein, großer Bruder, ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Bin froh, dass es dir gut geht.«
    »Scheiße.« Greg tätschelte die Schrotflinte beinahe liebevoll. Der Lauf reflektierte das flackernde Kerzenlicht. »Ich sag dir was: Ich bin der Letzte in Brinkley Springs, mit dem sie sich anlegen sollten.«
    Paul nippte noch einmal an seinem Bier, dann presste er sich die Flasche zur Abkühlung gegen die Stirn. Er beugte sich vor, seufzte erneut und sah die beiden Brüder an. »Also, was machen wir jetzt? Irgendwelche Ideen?«
    »Ich hab darüber nachgedacht, während ich in der Küche war«, gab Greg zurück. »Ich denke, der Kerl, den ihr getroffen habt, hat sich geirrt. Das sind keine Schwarzen, die so viel Verwirrung stiften.«
    »Sondern?«, wollte Gus wissen.
    »Ganz einfach. Die Jungs von der NWO.«
    Stöhnend verdrehte Gus die Augen. »Oh Greg. Jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um wieder mit diesem verfluchten Quatsch von der Neuen Weltordnung anzufangen. Ich schwöre bei Gott, du bist schlimmer als dieser verrückte Extremist Earl Harper, der oberhalb von Punkin Center lebt. Ständig dieser NOW-Schwachsinn!«
    »N-W-O, nicht N-O-W. Und das ist kein Schwachsinn, kleiner Bruder.«
    »Und ob! Zuerst warst du fest davon überzeugt, die Jahrtausendwende würde uns alle umbringen. Dann hast du behauptet, der 11. September wäre das Werk von Insidern. Als Nächstes kam der Scheiß, dass Präsident Obama keine Geburtsurkunde hat. Und dann fingst du an mit …«
    »Das hängt alles zusammen. Bush und Obama sind Marionetten derselben Leute. Aber darauf will ich gar nicht hinaus. Habt ihr zwei noch nie was von Eugenik gehört?«
    »Nein«, erwiderte Gus. »Und du auch nicht, bevor du bei Google die »Auf gut Glück!«-Taste entdeckt hast. Ganz ehrlich, man sollte dir den Zugang zum Internet sperren.«
    Greg ignorierte die Anmerkung. »Die wollen die Menschheit durch etwas kontrollieren, das sie als selektive Fortpflanzung bezeichnen. Die Nazis haben damit angefangen, aber die NWO knüpft daran an. Versteht ihr, die einzige Möglichkeit, die Bevölkerung zu kontrollieren, besteht darin, sie zunächst auf eine überschaubare Größe zu reduzieren. Sie keulen die Herde, genau wie es die Forstaufsicht macht, wenn der Wildbestand überhandnimmt. Dafür haben sie Krankheiten wie Krebs oder AIDS erfunden. Ihr wolltet mir doch nicht weismachen, dass wir es schaffen, einen Skateboard-Roboter auf den Mars zu schicken, damit er nach Hause telefoniert, aber kläglich daran scheitern, Krebs zu heilen? Es gibt längst ein Serum. Darauf könnt ihr einen lassen, Jungs. Es gibt einen verfluchten Impfstoff. Die geben ihn bloß nicht frei, weil Krebs ihnen dabei hilft, die Überbevölkerung zu reduzieren.«
    Paul leerte sein Bier und rülpste. Beide Pheasant-Brüder fächelten die Luft weg und runzelten die Stirn.
    »Krebs wäre eine ziemlich langwierige Angelegenheit, um die Menschheit zusammenschrumpfen zu lassen«, meinte Paul. »Würden die nicht etwas nehmen, das schneller wirkt?«
    »Ermutige ihn nicht auch noch mit seinen durchgeknallten Theorien«, mahnte Gus.
    »Na ja, Krebs ist ja auch nur eines ihrer Instrumente. Sieh dir die Welt doch an! Bei den Armen haben wir eine hohe Kindersterblichkeitsrate. Überall toben Kriege. Das sind alles Möglichkeiten, die Zahl der Menschen auf der Erde zu minimieren. Dann gibt es zum

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