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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Beispiel Amokläufe. Sehr subtil. Wisst ihr, die CIA steckt da mit drin. Und der KGB auch.«
    »Es gibt keinen KGB mehr, Greg.«
    »Das sagst du, Gus. Ich glaube nicht einfach alles, was ich in der Zeitung lese oder in den Nachrichten höre. Ich verrat dir was: Der alte Putin ist kein Trottel. Den KGB gibt’s sehr wohl noch. Die nennen sich jetzt bloß anders.«
    »Hör mal, Greg«, meldete sich Paul zu Wort. »Ich bin nie jemand gewesen, der anderen vorschreibt, was sie glauben sollen und was nicht, aber ich verstehe nicht recht, was das alles damit zu tun haben soll, was sich hier in der Stadt abspielt. Oder willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, Wladimir Putin habe Brinkley Springs den Krieg erklärt?«
    »Sowohl die CIA als auch der KGB haben Verfahren entwickelt, um die Gedanken von Menschen zu manipulieren. Du könntest eines Morgens aufwachen, und alles wäre in bester Ordnung, und dann schnappst du dir aus heiterem Himmel dein Gewehr und fängst an, draufloszuballern. Ist euch zwei nicht aufgefallen, dass so etwas immer häufiger vorkommt? Jede Woche hört man von wilden Schießereien in Schulen oder gestörten Irren, die sämtliche Kollegen im Büro über den Haufen ballern. Ich sag doch: Bevölkerungskontrolle.«
    »Verdammt noch mal, Greg.« Gus ließ seine Flasche auf den Tisch sausen und verschüttete dabei Bier über seine Hand. »Die NWO veranstaltet in Brinkley Springs ebenso wenig eine Schießerei wie dieser Amish, der bei Esther abgestiegen ist. Das ist blödes Gefasel und hilft uns im Moment überhaupt nicht weiter.«
    »Dann erklär mir, warum wir noch keine Sirenen gehört haben. Sag mir, warum die Bullen noch nicht aufgekreuzt sind. Oder warum die Telefonleitungen ausgefallen sind. Und es funktioniert auch sonst keine Elektronik. Das ist eine kontrollierte Situation, Gus. Scheiße, wahrscheinlich haben sie die Stadt gezielt abgeriegelt. Ich wette, niemand kommt rein oder raus.«
    Paul stand auf. »Ich finde, diese Theorie sollten wir auf den Prüfstand stellen.«
    Die Pheasant-Brüder starrten ihn an. »Wie meinst du das?«, erkundigte sich Gus.
    »Ich persönlich glaube diesen NWO-Kram nicht, aber eins steht fest: Greg hat recht, was die Polizei oder die Feuerwehr angeht. Es ist niemand aufgetaucht, um Hilfe zu leisten. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass außerhalb der Stadtgrenzen niemand über die Lage hier Bescheid weiß. Ich finde, wir sollten versuchen, uns Hilfe von draußen zu holen.«
    »Ich weiß nicht recht«, meinte Gus. »Auf den Straßen geht es zu wie in einem Kriegsgebiet. Vielleicht wär’s besser, einfach die Füße still zu halten.«
    »Scheiß drauf. Da sterben Leute. Unsere Leute. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht, und ich will verdammt sein, wenn es so endet. Brinkley Springs mag vielleicht im Sterben liegen, aber eine Hinrichtung hat die Stadt trotzdem nicht verdient. Ich gehe. Zu Fuß, wenn’s sein muss, aber ich gehe. Würde mir viel bedeuten, wenn ihr zwei mitkämt. Ich könnte Rückendeckung gut brauchen.«
    Die Brüder sahen sich schweigend an, dann standen sie gleichzeitig auf.
    »Du hast recht«, sagte Gus. »Das ist zu groß für uns, um es selbst in die Hand zu nehmen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir uns wie Kinder verkriechen sollten. Brechen wir auf.«
    »Wartet kurz.« Greg fühlte sich unwohl in seiner Jogginghose. »Ich denke, ich sollte mich umziehen. Und was haltet ihr davon, wenn ich uns noch ein Bier hole? Kann nicht schaden, sich ein bisschen Mut anzutrinken.«
    »Du hast fünf Minuten«, gab Paul zurück. »Sauf das Bier, während du dich umziehst. Du kommst aber dann nicht in Spider-Man-Pantoffeln runter, versprochen?«
    Greg und Paul prusteten los. Gus schüttelte den Kopf.
    »Ihr spinnt doch alle beide.«
    Paul grinste. »Ich werd dich dran erinnern, dass du das gesagt hast, falls sich rausstellt, dass dein Bruder recht hat, was die Neue Weltordnung betrifft.«
    »Falls er recht hat, hoffe ich, die NWO knallt dich zuerst ab.«
    Melanie Candra spähte durch die Vorhänge und beobachtete entsetzt, wie eine bedrohlicher, ganz in Schwarz gekleideter Hüne einen fettleibigen Mann in Flanellboxershorts den Bürgersteig entlangjagte. Während sie zitternd dastand, holte der Verfolger seine Beute ein, packte den Mann an den Haaren und holte ihn von den Beinen. Der Dicke gab ein kurzes, überraschtes Quieken von sich, als ihn sein Angreifer durch die Luft wirbelte. Seine Kopfhaut

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