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Eine Witwe ohne Tränen

Eine Witwe ohne Tränen

Titel: Eine Witwe ohne Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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um Lloyds willen ein
Gespenst gebannt sehen. Erinnern Sie sich? Ich wünsche keine Rache; es würde
mir völlig genügen — auch in Erinnerung an Lloyd — , wenn ich den wahren
Sachverhalt erführe.«
    »Und
Sie glauben, die Justiz würde sich damit begnügen?«
    »Vermutlich
müßte jemand die Sache den Strafverfolgungsbehörden mitteilen. Nicht wahr?«
Ihre Stimme klang betont beiläufig. »Ich möchte es nicht tun. — Sie?«
    Ich
öffnete weit den Mund, und er blieb auch etwa fünf Sekunden lang offen, bevor
ich irgendweldie Laute herausbrachte. »Wie wär’s, wenn
ich es statt dessen mit der Million Dollar versuchte?« schlug ich mit schwacher
Stimme vor.
    »Sie
haben mein Angebot. Machen Sie, was Sie wollen.«
    »Schön,
ich nehme es an«, murmelte ich. »Wo ist dieser Lester Fosse ?«
    »Wie
interessant!« Ihre dunklen Augen weiteten sich, während sie mich anstarrte.
»Sie haben nicht nach den beiden anderen gefragt. Natürlich wissen Sie, wo Sie
Vivienne finden können, aber ich frage mich, wie — und warum — Sie wissen, wo
Sie Justin Godfrey antreffen.«
    »Das
ist kaum der richtige Zeitpunkt, mit mir Detektiv zu spielen, ich habe ohnehin
genügend Probleme«, knurrte ich. »Wo ist Fosse ?«
    »Ich
weiß es nicht. Als ich das letztemal von ihm hörte,
arbeitete er beim Fernsehen. Er ist Drehbuchautor oder war es zumindest vor
zwei Jahren.«
    »Eins
kann ich Ihnen sagen: Sie sind eine großartige Hilfe!« Ich stand auf und
starrte sie finster an; aber es hatte dieselbe Wirkung, wie wenn man eine Wut
auf eine Wachspuppe bekam. Sie war völlig unempfindlich, und alle Emotionen
prallten von ihr ab wie ein Ball. »Nehmen Sie ja während der nächsten beiden
Wochen keinen Urlaub«, warnte ich sie, »denn während dieser Zeit werde ich so
gut wie hier wohnen.«
    »Ich
werde Ihnen natürlich soweit wie möglich helfen.« Ihre Augen wurden ein wenig
wärmer. »Ich bin um Lloyds willen froh, daß Sie das tun, Rick. Und, bitte,
nennen Sie mich Rita, denn trotz allem bin ich überzeugt, daß wir am Ende gute
Freunde werden.«
    »Ich
bin überzeugt, daß wir am Ende in derselben Klapsmühle landen«, knurrte ich.
»Deshalb mache ich jetzt, daß ich wegkomme, solange ich noch über einen
winzigen Rest Verstand verfüge.«
    Sie
begleitete mich zur Tür und legte, als ich auf den Korridor hinaustreten
wollte, eine Hand auf meinen Arm. »Wo ist die Beerdigung und wann?«
    »Ich
weiß es nicht«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Aber darüber sollten Sie sich keine
Gedanken machen, denn Sie gehen sowieso nicht hin.«
    »Stimmt.«
Sie biß sich auf die Unterlippe. »Einen Augenblick lang habe ich das fast
vergessen. Das gehört mit zu der Abmachung, nicht wahr?« Ihr Gesicht wurde
hart. »Vermutlich werden sie eine gewaltige Schau abziehen?«
    »Eine
Superschau«, sagte ich. »Als ich wegging, planten sie eben, die Beerdigung als
Ouvertüre für ihr einstündiges Fernseh-Spektakulum zu benutzen.«
    Ihr
Mund verzog sich zu einer Grimasse. »Wobei Vivienne die größte Rolle spielt,
die sie in ihrer ganzen miesen, kleinen Karriere je gehabt hat! Sie war ein
zweitrangiges Starlet, das immer im richtigen Augenblick aus ihrem Bikini fiel,
als Lloyd sie heiratete. Wußten Sie das?«
    »Nein«,
sagte ich mit gepreßter Stimme. »Es gibt eine ganze Enzyklopädie von
Informationen über Vivienne, die mir unbekannt sind, aber mit Sicherheit werde
ich sie von Ihnen erfahren.«
    Das
berührte sie natürlich nicht im geringsten, sie dachte bereits an etwas
anderes. »Ich glaube, Sie sollten sich Gail näher ansehen«, sagte sie mit
nachdenklicher Stimme.
    »Zum
Teufel!« stöhnte ich. »Sie ist seit zwei Jahren tot!«
    »Ich
meine, ihren Background und ihre Verbindungen«, fuhr Rita mit Ruhe fort. »Eine
Person, die ermordet wird, hat für gewöhnlich etwas getan, das den Mord
provoziert. Meinen Sie nicht auch?«
    »Ich
habe fünf Sekunden, nachdem ich Sie kennengelernt habe, aufgehört, eine eigene
Meinung zu haben«, brummte ich. »Es war die einzige Möglichkeit, mir meine
geistige Gesundheit zu bewahren.«
    »Vielleicht
war außer den Leuten, die ich erwähnt habe, auch sonst noch jemand in ihr
Privatleben verwickelt.« Ihre Augen wurden groß und rund. »Was halten Sie
davon? Kein Mensch weiß, ob nicht im Augenblick ein Mörder hier in der Gegend
frei herumläuft. Vielleicht ist es sogar jemand, den wir beide kennen!«
    »Großartig!«
Ich schluckte mühsam. »Ich kann es gar nicht erwarten, den Mörder zu
demaskieren und zu

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