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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Madelyne mit sich fortzunehmen. Ein Lächeln zuckte ihr da an den Mundwinkeln und sie grübelte kurz über ihre Theorie nach.
    „Ich bin sicher, dass Jube sich äußerst zuvorkommend gezeigt hat, als Ihr ihm Euren Trost angeboten habt. Nach dem Wutausbruch von Lord Mal Verne.“ Gedankenverloren blickte Clem auf die Nägel seiner einen Hand und blickte dann kurz zu Tricky.
    „Ja ... der Mann ist galant genug, dass jedes noch so nüchterne Frauenzimmer dabei schwach werden würde“, erwiderte Tricky scherzhaft. Warum redete der Tölpel denn immerzu von Jube, wenn sie bei ihm war? „Ihr hingegen, werter Herr“, sie erhob sich und kam ihm nahe genug, dass sie erkennen konnte, wie er dabei gerade die Luft anhielt, „seid nichts als ein missgelaunter Spielverderber.“ Sie trat noch näher, womit sie ihn dann erfolgreich zwischen sich und der Mauer einklemmte. „Ich frage mich“, sagte sie in Gedanken versunken und ließ ihre Hand langsam an seinem Arm hochwandern, „was erforderlich wäre, um Eure Stimmung aufzuhellen...“
    Clem schob sich von der Wand weg – und von ihr weg – und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Nicht so groß wie der blonde Jube, aber viel größer als die kleine Tricky. „Ich muss nach Lord Gavin sehen, denn er wurde heute auf der Jagd verwundet. Vielleicht ist das der Grund für seinen Missmut.“
    Sie konnte nicht umhin zu bemerken, wie seine Brust sich schnell hob und senkte. „Wenn Ihr glaubt, dass seine Wunde von der Jagd der Grund für seine fürchterliche Laune ist, Clem de Ardethan, dann seid Ihr der größte Narr, den ich kenne!“ Sie stach ihm mit ihrem Zeigefinger in die Brust und merkte dabei wie hart und fest diese war. „Schaut Ihr Euch mal genauer an, was hier vor sich geht, und Ihr werdet erkennen, dass hier mehr dahinter steckt! Habt Ihr denn nicht gewusst, dass Lord Mal Verne die Lady Madelyne geküsst hat?“
    Der Ausdruck auf Clems Gesicht war von solcher Ungläubigkeit, dass sie einen Moment lang glaubte, er würde gleich laut losprusten vor Lachen. Dann blitzte Verärgerung auf seinem Gesicht auf. „Ein Kuss zwischen den beiden? Pah! Selbst wenn es wahr wäre, würde es wenig mehr bedeuten als ein kurzer Moment der Narretei von seiner Seite aus!“
    „Das ist also, was ein einzelner Kuss zwischen einem Mann und einer Frau zu bedeuten hat? Ein kurzer Moment der Narretei?“ Mittlerweile sehr erzürnt – denn schließlich hatte Clem sie einmal geküsst und der Mann war obendrein noch schwer von Begriff – stemmte Tricky schnaubend die Hände in ihre weichen Hüften. „Ich schwöre, damit macht Ihr Euch wahrlich zum dümmsten aller Narren, Clem de Ardethan!“ Sie wirbelte herum und schritt wütend den Gang hinab, weg von dem Mann, der – so hoffte sie – ihr mit offenem Mund nachstarrte.
    Tricky kochte, als sie zu Madelynes Gemächern zurückrauschte. Männer waren so dumm – so starrköpfig!
    Als sie dort ankam und ihre Herrin neben dem Feuer sitzend antraf, zögerte Tricky nicht, ihren aufgestauten Ärger mit Madelyne zu teilen.
    „Clem ist wahrhaftig der dümmste aller Narren! Ich kann es ihm an den Augen ablesen, dass er mich küssen möchte ... und dennoch schiebt er die scheinheiligsten aller Entschuldigungen vor, um wegzukommen!“
    Madelyne setzte die Stickerei ab und schaute sie mit großen Augen unverwandt an. „Tricky, seid Ihr Euch sicher, dass dies wahr ist – oder sprecht Ihr nur von Wünschen?“
    „Oh, nein, Maddie ... es ist in seinen Augen und in seinem Kuss. Es ist nur, dass Männer dagegen anzukämpfen scheinen, wenn wahre Liebe sie von hinten kalt erwischt. Lord Gavin – bei ihm passiert soeben genau das Gleiche, wisst Ihr. Er weiß nicht was er mit seinen Gefühlen für Euch anstellen soll.“
    „Was für einen Unsinn Ihr da redet.“ Madelynes Blick war ganz bei Tricky. „Lord Gavin macht sich nichts aus mir – er ist im Begriff, mich Lord Reginald zur Gemahlin zu geben.“
    „Oh, nein, Maddie ... die Dinge liegen anders. Hört auf mich ... Ihr werdet Euch nicht mit Lord Reginald vermählen.“
    * * *
    „Wir haben den Verlobungsvertrag vorbereitet“, sagte Heinrich zu Gavin, während er mit den Fingern auf den Tisch neben sich trommelte. Der stets präsente Weinkelch stand neben seinem Ellbogen sowie ein Teller von getrockneten Äpfeln und ein Stück Brot daneben. „Alles, was noch zu tun ist, wäre es dem jungen D’Orrais mitzuteilen und das Verlöbnis mit dem Siegel zu versehen. Die Hochzeit kann sofort

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