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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Lichterkette der Strandpromenade beleuchtet. "Ich konnte nicht schlafen", antwortete sie, "da bin ich ein bißchen spazierengegangen und dabei auch hier vorbeigekommen. Ich war neugierig, ob du vielleicht noch wach bist."
    ich trat von der Türschwelle zurück. "Ich habe nur ein wenig gedöst und wollte noch einen Spaziergang machen."
    Sie trat in den Bungalow, und ich schloß hinter ihr die Tür. "Hat Ben sein Bad bekommen?" fragte ich.
    Sie nickte. "Er ist unmittelbar danach eingeschlafen. Er war sehr glücklich ... ich kann mich nicht erinnern, daß er seit seinem Unfall so glücklich war."
    "Das freut mich aufrichtig", sagte ich, ging zu meinem Bett hinüber und setzte mich. Sie hatte sich mir gegenüber auf ein kleines Stühlchen gesetzt. "Hast du eine Zigarette?" fragte sie.
    Ich fischte eine Packung aus meiner Tasche und warf sie ihr hinüber. Sie fing sie geschickt auf und nahm sich eine Zigarette heraus. "Streichholz?"
    Ich erhob mich und zündete sie ihr an; dann ging ich wieder zurück und setzte mich. Sie rauchte eine Zeitlang schweigend, während ich sie ansah. Schließlich ergriff sie das Wort. "Wie alt bist du, Danny?"
    "Achtzehn", sagte ich, wobei ich mich ein wenig älter machte.
    Sie schwieg wieder. Ihre blauen Augen waren sehr gedankenvoll. Ihre Zigarette brannte bis auf ihre Finger hinunter, dann drückte sie sie auf einem neben ihr stehenden Teller aus. "Ich muß morgen wieder zurück", sagte sie langsam.
    Ich nickte. "Ich weiß."
    Sie preßte die Lippen zusammen. "Ich gäbe was drum, wenn ich nicht in die Stadt müßte. Aber er kommt ja zurück."
    Ich sah sie schweigend an.
    Plötzlich stand sie auf und erschreckte mich beinahe durch die Heftigkeit dieser Bewegung. "Ich hasse ihn, ich hasse ihn", rief sie voll Bitterkeit. "Ich wollte, ich hätte ihn nie gesehen!"
    Ich versuchte zu scherzen. "Ich auch."
    Ihr Gesicht hatte jetzt einen tief gepeinigten Ausdruck. "Was weißt denn du von ihm?" fragte sie mit rauher Stimme. "Was kannst du von ihm wissen?! Er hat dir ja das nicht angetan, was er mir angetan hat! Das konnte er nicht, denn du bist ein Mann und keine Frau. Dich kann er nur verwunden oder töten, aber er kann dir nicht das antun, was er mir angetan hat."
    Ihr leises Schluchzen erfüllte den kleinen Raum. Ich trat zu ihr, legte meinen Arm um ihre Schultern und zog ihren Kopf an meine Brust. Meine Berührung löste einen neuen Tränenstrom aus.
    "Danny, du ahnst ja nicht, was er mir angetan hat!" rief sie mit erstickter Stimme. "Du ahnst nichts von den entsetzlichen Dingen, zu denen er mich gezwungen hat! Niemand wird je etwas davon erfahren, und niemand würde es je für möglich halten. Tief verborgen steckt in diesem Menschen eine wahnsinnige Perversität, die man ihm nicht ansehen würde. Ich habe so schreckliche Angst, wieder zurückzugehen, ich fürchte mich vor ihm und vor dem, was er mir wieder an tun wird!"
    Ich umschlang ihre vom Weinen geschüttelten Schultern. "Dann geh doch nicht zurück, Sarah", sagte ich leise, "Ben verdient jetzt genug, du mußt nicht mehr zurückgehen."
    Sie starrte mich mit weitgeöffneten, angstgequälten Augen an. "Ich muß gehen, Danny", flüsterte sie. "Ich muß. Tu ich's nicht, dann kommt er hierher. Soweit darf ich's nicht kommen lassen. Ben würde sonst alles erfahren."
    Dazu konnte ich nichts sagen. Sie weinte jetzt wieder, ich streichelte ihr weiches Haar und preßte meine Lippen darauf. "Eines Tages, Sarah", sagte ich leise, "wirst du nicht mehr zurückkehren müssen."
    Sie drehte sich rasch zu mir und preßte ihre Lippen auf meinen Mund. Sie klammerte sich in wilder Verzweiflung an mich. Ihre Augen waren fest geschlossen, und die letzte Träne hing gefährlich an der Spitze ihrer Wimpern. Einen Moment hielt ich den Atem an. So vieles stimmte nicht. Und doch, ich verdankte ihr soviel, ohne es ihr je zurückzahlen zu können. Mit dem kleinen Finger wischte ich die letzte Träne von ihren Augen.
    Sie öffnete leicht die Lippen, und ich fühlte, wie sich unser Atem vereinte. Ihr warmer Duft umgab mich. Mit geschlossenen Augen wandte sie ihr Gesicht leicht ab, und ein kleiner Schrei kam von ihren Lippen. "Danny!"
    Ich küßte sie leidenschaftlicher, und die wohlbekannte Glut stieg in mir auf. Sie stieg in schweren, heftig pulsierenden Wogen empor und durchflutete in immer breiter werdenden Kreisen meinen ganzen Körper, so wie sich die Kreise auf der Oberfläche eines Gewässers ausbreiten, in das man einen Stein geworfen hat. Ihre Brüste waren fest,

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