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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Tisch. "Wie wär's, mein Junge? Willst du mit mir kommen?"
    Ich sah ihn überrascht an. Daran hatte ich nie gedacht, und das konnte ich auch nicht tun. "Ich würde gern kommen, Mike", sagte ich rasch, "aber ich kann Ben jetzt nicht im Stich lassen."
    "Die Saison dauert nur noch zwei Wochen, Danny", sagte er, "so lange kann ich mir schon helfen. Ich meine nachher, wenn ich den Winter über mit dem Glücksrad nach dem Süden gehe. Hast du für diese Zeit schon Pläne?"
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte für den Winter noch keinerlei Pläne gemacht. Ich hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht. Der Sommer war so rasch verflogen, daß ich einfach keine Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken.
    "Dann komm mit mir, mein Junge", drängte Mike, "in der Woche nach dem Labor Day machen wir hier Schluß, dann ruhen wir zwei Wochen aus und schließen uns in Memphis am 2. Oktober Petersens Tent Show an."
    "Das klingt äußerst verlockend", sagte ich zögernd. Plötzlich hatte ich Heimweh. Bis jetzt war es bloß so gewesen wie in vielen andern Sommern. Und nachher, hatte ich wahrscheinlich immer gehofft, würde ich ja doch wieder nach Hause zurückkehren können. Aber jetzt wußte ich, daß es ganz anders war. Ich hatte kein Zuhause mehr.
    Mike grinste mich verschmitzt an. "Dir wird's dort unten großartig gefallen, mein Junge", sagte er, "und die hübschesten Mädchen laufen dir dort im Süden wie die Karnickel über den Weg."
    Auch ich lächelte, zögerte aber noch immer. Ich wollte es zuerst mit Sarah besprechen, ehe ich mich entschloß. Vielleicht hatte sie andere Pläne. "Kann dir in zwei Tagen sagen, Mike?" fragte ich. "Ich muß zuerst noch verschiedenes überlegen."
    Am nächsten Abend wartete ich, bis wir allein waren, ehe ich es ihr erzählte. Sie hörte mir die ganze Zeit, die ich sprach, schweigend zu. Als ich geendet hatte, zündete sie sich eine Zigarette an.
    "Wenn der Sommer vorbei ist, gehst du also nicht nach Hause zurück?" fragte sie.
    Ich sah sie überrascht an. "Hast du's denn angenommen?" fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein, im Ernst hab ich's nicht geglaubt", antwortete sie zögernd, "und doch hab ich's für möglich gehalten."
    "Selbst wenn ich nach Hause zurück könnte und mein Vater mich hereinließe, was glaubst du, wie lange cs dauern würde, bis Fields herausbekäme, daß ich wieder zurück bin?" fragte ich. "Wie lange, glaubst du, hätte ich dann noch zu leben?"
    Sie nickte zustimmend. "Ich glaube auch, daß du nicht zurück kannst." Sie sah mir in die Augen. "Wie steht's aber mit deinem Mädchen?" fragte sie. "Willst du sie nicht von deinen Plänen verständigen? Sie muß doch vor Angst um dich halb wahnsinnig sein."
    Komisch, daß sie daran dachte. Ein sonderbarer Klumpen kam mir in die Kehle. "Das kann ich nicht andern", sagte ich steif. "Ich kann's nicht riskieren, daß etwas durchsickert."
    Ein kalter Ausdruck trat in ihre Augen. "Dann kannst du, glaube ich, ebensogut gehen", sagte sie.
    Ich trat zu ihr. "Das hat aber sehr verstimmt und böse geklungen", sagte ich, "ist was passiert?"
    Sie blickte nicht auf. "Ach, nichts", antwortete sie kopfschüttelnd. "Du fährst also mit Mike, ihr werdet gut miteinander auskommen. Du brauchst ja niemanden."
    Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und ließ sie sanft über ihre Brüste bis zur Taille gleiten. "Doch, Sarah, ich brauche dich", sagte ich.
    Sie drehte sich um und machte sich von mir los. "Nein, Danny, du brauchst niemanden", rief sie heftig, "auch mich nicht!" Sie stürzte aus dem Zimmer, ohne sich umzublicken.
    Ich starrte hinter ihr her und fragte mich, was in sie gefahren war. Ich erfuhr es aber erst am nächsten Morgen von Ben. Er sagte mir, daß sie ihren Job bei Maxie Fields aufgeben würde und daß sie gemeinsam nach dem Westen wollten, um dort ein kleines Geschäft zu eröffnen.

6
    Mike und ich beschlossen, am 2. Oktober in Memphis zusammenzutreffen. Wir schüttelten einander die Hände, und er schien hocherfreut zu sein. "Meine Pläne sind jetzt alle festgelegt", sagte er lächelnd.
    Sarah hatte ihre Pläne gleichfalls festgelegt. Sie hatte mit Ben vereinbart, daß er alles verpacken und bereithalten solle, damit sie am Donnerstag nach dem Labor Day unverzüglich abreisen konnten. Sie wollte ihn am Nachmittag mit ihrem Wagen abholen und gleich weiterfahren. Ich hatte keine Gelegenheit, sie zu fragen, ob Maxie etwas davon wußte, aber aus der Art, wie sie sprach, schloß ich, daß sie ihm nichts gesagt hatte.
    Aus

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