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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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weißt, wie sehr wir's anerkennen, Danny. Du hast viel für mich getan, und von jetzt an bekommst du fünfundzwanzig Prozent von den Einnahmen der Verkäufer."
    Ich sah ihn völlig überrascht an. Ein Klumpen kam mir in die Kehle. Ich hätte mir nie auch nur annähernd etwas so Gutes träumen lassen. Ich blickte die beiden hilflos an. Ich vermochte nicht zu sprechen.
    Ben sagte rasch: "Was hast du, Danny? Ist's nicht genug?"
    Endlich gelang es mir, den Kopf zu schütteln und lächelnd zu sagen: "Ich . .. ich hab das nicht erwartet, Ben, ich weiß einfach nicht, wie ich dir danken soll."
    "Danke nicht mir, alter Knabe", sagte er, "Sarah hier ist cs, sie hat gemeint, es wäre nur recht und billig, daß du einen gerechten Anteil bekommst. Wärst du nicht gewesen, hätten wir überhaupt nichts."
    Aus dem Schatten hinter dem Tisch sah mich Sarah strahlend an. "Ja", sagte sie, "es ist nur recht und billig."
    Unsre Augen begegneten sich. Aber ich schwieg. Es gibt Dinge, die man nicht aussprechen kann, Gefühle, für die man keine Worte findet. Ich verdankte ihr unendlich viel. Hätte sie nicht all das für mich getan, dann wäre ich jetzt nicht hier.
    Bens Stimme unterbrach meine Gedanken. "Ich wollte, ich hätte hier ein heißes Bad. Ich könnte ganz bestimmt eins brauchen, und statt diesem verdammten alten Gestell ein wirklich gutes Bett, um mich einmal gründlich auszuschlafen."
    Sarah sah mich an. "Warum kommt ihr beide nicht mit mir ins Hotel? Wir können's uns jetzt leisten. Ihr könnt dort ein Zimmer mit Bad bekommen und eine Nacht mit allem Komfort verbringen."
    "Das ist die beste Idee, die ich am heutigen Abend gehört habe", rief Ben begeistert. Er wandte sich an mich. "Was sagst du dazu, mein Junge?"
    Ich schüttelte den Kopf. Für mich war das Half Moon Hotel zu groß. Es zog immer eine riesige Menschenmenge aus der Stadt an. Ich tat besser, hierzubleiben. "Nein, Ben", sagte ich rasch, "geh nur mit Sarah. Es ist besser, wenn einer von uns hierbleibt, um die Bude im Auge zu behalten."
    Er sah zuerst mich fragend an, dann Sarah. "Was meinst du?" fragte er.
    Sie blickte mich an, und ich schüttelte unmerklich den Kopf. Sie verstand sofort. "Ich glaube, Danny hat recht", sagte sie bedächtig. "Aber du kommst mit : mir, Ben. Und Danny wird inzwischen das Geschäft bewachen."
    Die Tür schloß sich hinter ihnen, und ich streckte mich auf meinem Bett aus. Dann zündete ich mir eine Zigarette an, griff nach dem über dem Bett befindlichen Lichtschalter und knipste das Licht aus. Die Glut meiner Zigarette war der einzige Schimmer im Raum.
    Ich war müde und fühlte erst jetzt, wie die Müdigkeit langsam aus meinen schmerzenden Beinen in die Höhe kroch. Ich wollte, ich hätte mit den beiden mitgehen können, denn ein heißes Bad war für mich der Inbegriff von "Zuhause". Das durfte ich aber nicht riskieren. Da Sarah dort wohnte, könnte ebensogut jemand anderer, der mich kannte, im Hotel auftauchen. Mindestens wußte ich, daß ich mich hier in Sicherheit befand.
    Ich drückte meine Zigarette auf dem Boden unter dem Bett aus, kreuzte die Arme hinter dem Kopf und starrte in die Finsternis hinaus. Jetzt hörte ich Schritte auf der Strandpromenade oberhalb des Pavillons. Dort gingen die Leute spazieren. Es war ein monotones, dumpfes Geräusch auf den Holzbohlen, und nach einiger Zeit schien es denselben Rhythmus anzunehmen wie mein Herzschlag.
    Wie seltsam das alles war! Selbst jetzt fiel es mir noch schwer, daran zu glauben, daß ich beinahe zwei Monate von zu Hause fort war. Ich fragte mich, ' ob meine Familie überhaupt noch an mich dachte. Von Mamma glaubte ich's bestimmt zu wissen, aber bei den andern war ich nicht so sicher. Papa war zu eigensinnig, um auch nur vor sich selbst zuzugeben, daß er an mich dachte. Ich verbarg mein Gesicht in den Armen und schloß die Augen. Das gedämpfte Geräusch oben auf der Promenade löste die Spannung in meinem Körper. Ich schlief ein.
    Es klopfte an der Tür. Ich setzte mich im Finstern kerzengerade auf und knipste den Lichtschalter an. Die Uhr zeigte fast ein Uhr morgens.
    Jetzt klopfte es nochmals. Ich sprang aus dem Bett und rieb mir verschlafen die Augen, während ich zur Tür ging. Ich hatte gar nicht die Absicht gehabt einzuschlafen. Ich hatte bloß ein wenig ruhen wollen, um nachher noch auszugehen.
    "Wer ist da?" rief ich.
    "Sarah", kam die Antwort.
    Ich öffnete die Tür und sah hinaus. "Was tust denn du hier?" fragte ich überrascht.
    Ihr Gesicht wurde von der

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