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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Mundwinkel. "Einer, der am Würfeln einen Narren gefressen hat", erwiderte ich leichthin.
    Er starrte erst mich an, dann die andern. Dann wandte er sich wieder höflich an mich: "Nehmen Sie Ihren Zaster wieder weg, Mister. So hoch können wir nicht spielen."
    Ich kniete mich hin, nahm den Fünfer und sah ihn dabei von unten her an. "Wie hoch ist euer höchster Einsatz?"
    "Ein halber Dollar", antwortete er.
    Ich fuhr mit der Hand in die Tasche und kam mit einer Handvoll Kleingeld wieder zum Vorschein. "Los, laß sie rollen", sagte ich, "ich bin kein Snob."
    Er kniete sich wieder hin, und die Würfel rollten aus seiner Hand. Sie stießen hart an die Mauer, prallten ab und rollten aus. "Natural!" rief er atemlos, streckte die Hand aus und strich etwas von dem Geld ein.
    Ich beteiligte mich an einigen Wetten und begann dann ein Gespräch mit einem neben mir stehenden Burschen. "Arbeitest du am Strand?" fragte ich.
    Der Junge nickte bloß, denn seine Aufmerksamkeit galt dem Fall der Würfel.
    "Verdienst du was dabei?" fuhr ich freundlich fort.
    Er drehte sich zu mir um und sah mich scharf an. "Wollen Sie sich über mich lustig machen?" fragte er.
    ich schüttelte den Kopf. "Ich mach mich nicht lustig", erwiderte ich nachdrücklich, "aber ich weiß, daß damit eine Menge Geld zu machen ist. Ich wollte bloß wissen, ob ihr Jungens auch genügend davon abbekommt."
    "Was quatschen Sie daher?" fragte der Junge. "Wir kriegen bloß zwanzig Cent für 'n Dollar und können noch von Glück sagen, wenn wir im Tag sechs Eier verdienen."
    Ich starrte ihn an. Das war ja für uns noch günstiger, als ich vermutet hatte. "Ihr werdet da schamlos ausgebeutet", sagte ich mit Nachdruck. "Die Rockaways zahlen vierzig für 'n Dollar und verlangen keine Vorauszahlung."
    Er sah mich ironisch an. "Vielleicht machen sie's dort so, aber hier auf Coney Island nich."
    "ich kenne ein Unternehmen, wo sie's aber doch machen", sagte ich rasch und sah ihn dabei an. "Die suchen sogar noch Verkäufer."
    Er war unverzüglich interessiert. Er sah mich scharf an, das Crapspiel war augenblicklich vergessen. "Wo?" fragte er.
    "Glaubst du, daß deine Freunde hier dafür Interesse hätten?" fragte ich und wich einer direkten Antwort aus.
    Er grinste. "Wer hat kein Interesse am Geldverdienen?" Damit wandte er sich an die andern Jungen. "He, Jungens", rief er, "der neue Bursche da behauptet, er kennt ein Unternehmen, wo man vierzig für 'n Dollar zählt und keinen Zaster im voraus."
    Das war das Ende des Crapspiels, denn nun drängten sich alle um mich. Sie sprachen alle auf einmal.
    ich hielt die Hand in die Höhe, um mir Gehör zu verschaffen. "Wenn ihr euch morgen früh bei Ben Dorfman einfindet, habe ich fünfundzwanzig Kartons für euch bereit." Ich sah mich im Kreise um und zählte rasch die Köpfe. Es waren etwa zwanzig. "Ihr könnt eure Freunde auch mitbringen", fügte ich rasch hinzu, denn ich wollte alle Kartons am Strand draußen haben. Ich rechnete mir aus, daß sich genug Burschen einfinden werden, um alle Waren auf dem Strand feilzubieten.
    Ich hatte mich nur in einem Punkt geirrt. Am nächsten Morgen erschienen beinahe fünfzig, und am Ende der Woche waren es schon hundertfünfzig, die unsere Waren verkauften.

4
    Die alte, abgenutzte Weckeruhr auf dem Regal zeigte auf elf, als Ben vom Tisch aufblickte. Das Licht der einzigen herabbaumelnden Glühbirne warf Schatten auf sein erschöpftes Gesicht. Er schob etwas Kleingeld, das noch auf dem Tisch lag, zu seiner Schwester hinüber. "Hier, Sarah", sagte er mit müder Stimme, "zähl du den Rest, ich bin tot und erledigt."
    Schweigend ließ sie die Silberstücke durch die Finger gleiten. Ben wandte sich an mich. "Was war das für eine Woche!" sagte er völlig erschöpft. "Nie zuvor war ich am Sonntagabend so müde. Diese Burschen machen mich fertig."
    Ich lächelte. "Ich hab's dir doch gesagt, Pops. Ich glaube, wir haben, seit wir am Donnerstag begannen, etwa achthundert Dollar brutto eingenommen. Die ganze Woche müßte demnach zwölfhundert einbringen. Das bedeutet vierhundert Reingewinn!"
    Er nickte lächelnd. "Du hast tatsächlich recht behalten, alter Junge", gab er zu. "Das muß ich anerkennen."
    Jetzt war auch Sarah mit ihrer Arbeit, das Kleingeld in Papierrollen zu verpacken, fertig geworden. Sie stand auf. "Ich hab nie im Leben soviel Kleingeld auf einem Haufen gesehen", sagte sie.
    Ben sah sie bedeutungsvoll an. Sie nickte ihm zu, und er wandte sich wieder an mich. "Ich und Sarah möchten, daß du

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