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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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war, um mit dem Punchingball den richtigen Rhythmus zu erzielen. "Eins-zwei-drei-vier-eins-zwei-"
    Jetzt! Jetzt hob Spit die Hand an     die Wange, und ich bewegte mich rasch gegen die Ecke des Hauses. Mr. Gold    kam in Sicht, er befand     sich genau vor der
    Hausfront, während ich geräuschlos hinter ihn schlüpfte.
    In der Dunkelheit konnte ich das Herabsausen des Bleirohrs nur verschwommen sehen. Es gab ein dumpfes, widerliches Geräusch, dann fing Solly den stürzenden Mann auf und zog ihn in den Schatten der Häuser.
    Mr. Gold lag regungslos auf dem Boden, und wir blickten auf ihn herab; Spits Stimme klang ängstlich. "Vielleicht hast du ihm den Schädel eingeschlagen!"
    Ich spürte, wie mein Herz, in plötzlich hervorbrechender Angst, zu rasen begann. Ich fiel auf die Knie und schob eine Hand unter Mr. Golds Weste. Mit dem Gefühl unendlicher Erleichterung stellte ich fest, daß sein Herz noch schlug. ich zog die Hand wieder zurück und glitt mit den Fingern behutsam über seinen Kopf. Keine Beule, kein Blut! Ich hatte Glück gehabt. Keine Gehirnerschütterung, kein Schädelbruch.
    Doch jetzt schnauzte mich Solly scharf an. "Laß das sein!" sagte er erregt. "Nimm den Zaster! Wir haben keine Lust, die ganze Nacht hier rumzustehen!"
    Seine Worte verscheuchten meine Befürchtungen. Solly hatte recht. Wir haben das Ganze schließlich nicht getan, um hinterher Samariter zu spielen. Ich tastete seine Taschen rasch ab und fand den Geldbeutel eben, als Spit sich neben mir auf den Boden kniete. Er arbeitete an Mr. Golds Handgelenk herum.
    "Was treibst du da?" fuhr ich ihn wütend an.
    "Mödit seine Uhr. 's ist ein wahres Prachtstück!"
    Ich schlug seine Hand weg, ich war wieder ganz in Form. Jetzt, da die Angst geschwunden war, konnte ich wieder klar denken. "Laß sie los! Und etwas plötzlich! Willst du vielleicht beim erstenmal, wenn du sie trägst, von der Polente geschnappt werden?"
    Murrend stand Spit auf. Ich schob meine Hand nochmals unter Golds Weste. Sein Herz schlug jetzt schon bedeutend kräftiger. Ich zog meine Hand zurück und stand auf. "Okay", flüsterte ich, "verduften wir!"
    Ehe ich noch einen Schritt machen konnte, packte mich plötzlich eine Hand an den Fußfesseln. Mr. Golds Stimme gellte wie ein Trompetenton über den stillen Platz. "Hilfe!! Polizei!!!"
    Spit und Solly begannen zu rennen. Ich sah fassungslos auf Mr. Gold, der meinen Fuß mit beiden Händen umklammerte und mit krampfhaft geschlossenen Augen aus Leibeskräften brüllte.
    ich sah wild um mich. Spit und Solly waren schon fast außer Sicht, jenseits der Essex Street. Mein Herz schlug wie rasend. Ich versuchte mich loszureißen, es gelang mir aber nicht. Angst hatte meine Beine gelähmt. Ich blickte über den leeren Platz. Irgend jemand kam aus Katz' Delikatessengeschäft und lief auf uns zu.
    Ich mußte von hier loskommen! Ich stieß heftig nach Golds Hand und spürte, daß ich seinen Arm mit meiner Schuhspitze getroffen hatte. Irgend etwas knackte unter meinem Stoß, der Mann stöhnte, dann schrie er in wildem Schmerz gellend auf. Ich war frei und begann zu laufen.
    Hinter mir war die Straße plötzlich von Lärm erfüllt, aber da war ich bereits um die Ecke der Stanton Street gebogen. Mein Instinkt warnte mich, weiterzulaufen, und ich blieb eine Sekunde zögernd an der Ecke stehen. Mein Entschluß war rasch gefaßt. Ich mußte herausbekommen, ob er mich erkannt hatte. Ich ging den Häuserblock wieder zurück. Jetzt befand sich bereits eine riesige Menschenmenge auf dem Platz.
    ich drängte mich durch die Leute nach vorn. Die Polente war bereits erschienen und brüllte auf die Leute ein, doch zurückzutreten. Mr. Gold saß am Boden, hielt seinen Arm umklammert und wand sich vor Schmerzen.
    "Was ist denn hier los?" fragte ich einen der Neugierigen. Der Mann antwortete, ohne den Kopf nach mir zu wenden. Er war zu eifrig damit beschäftigt, sich Mr. Gold anzusehen. "Der Kerl da ist überfallen worden."
    Ich drängte mich noch näher an Mr. Gold heran. Ein Polyp kniete neben ihm. Ich sah zwar, daß sich seine Lippen bewegten, konnte aber nicht verstehen, was er sagte. Aber jetzt stand ich zu dicht vor ihnen, daß ich verstehen konnte, was Mr. Gold antwortete. Seine Worte verscheuchten alle Befürchtungen.
    "Wie hab ich denn sehen können, wer es war?" schrie Mr. Gold mit vor Schmerz noch schrillerer Stimme. "Ich hab Ihnen doch gesagt, daß ich bewußtlos war." Er stöhnte wieder. "Oi, oi, holen Sie mir einen Arzt, der

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