Einen Stein für Danny Fisher: Roman
verbergen, die ich empfand. "Sehr gut."
Fields lachte laut und schallend. Ich hab ihr gesagt, daß ich sie erschlage, wenn sie's nicht tut. Aber sie versteht ihr Geschäft! -
Ich ließ mich ihm gegenüber in einen Sessel fallen. In diesem Fauteuil hatte ich sie gestern nacht geküßt. Und sie hatte mich geküßt und mir so mancherlei erzählt. Und ich hatte ihr geglaubt. Auf einmal wollte ich das Ganze hinter mir haben. "Wieviel?" fragte ich.
Fields setzte eine gespielte Unschuldsmiene auf. "Wieviel? Wofür?"
"Wenn ich das Match schmeiße”, sagte ich unverblümt.
Fields lachte wieder. "Kluger Junge", stieß er hervor. "du begreifst rasch.”
"Zweifellos", sagte ich kaustisch und wurde immer selbstsicher. Mr. Fields vergeudet seine Zeit nicht, außer er kann was dabei verdienen. Ich könnt's weit schlechter treffen, als seinem Beispiel zu folgen. "Was schaut also bei der Sache für mich heraus?"
Ronnie kehrte, in jeder Hand ein Glas mit Orangenjuice, ins Zimmer zurück. Stumm reichte sie jedem von uns ein Glas. Ich kostete - es schmeckte so herrlich, wie nur frisch ausgepreßte Orangen schmecken. Es war lange her, seitdem ich das letzte Mal Orangenjuice bekommen hatte. Orangen sind teuer. Ich trank mein Glas auf einen Zug aus.
Fields trank seinen Juice langsam, während er mich taxierend ansah. Schließlich sagte er: "Was sagst du zu fünfhundert?"
Ich schüttelte den Kopf, denn ich befand mich auf bekanntem Grund. Wenn's ums Feilschen ging, kannte ich mich aus. "Sie werden sich schon etwas mehr anstrengen müssen."
Er trank sein Glas aus und lehnte sich in seinem Sessel vor. "Und was meinst du, daß es wert ist?"
"Einen Tausender", sagte ich rasch. Nach seinen eigenen Worten blieben ihm dann noch immer glatt dreitausend.
Er schwenkte seine Zigarre. "Siebenhundertfünfzig, und das süße Püppchen hier."
"Reden wir von Geschäften", sagte ich lächelnd, "das Püppchen habe ich bereits gehabt. Mir ist sie übrigens zu temperamentvoll."
"Siebenhundertfünfzig ist 'ne Menge Geld", murrte Fields.
"Aber nicht genug", sagte ich, "denn es muß auch glaubhaft aussehen. Das heißt also, daß ich verteufelte Schläge einstecken muß, damit Sie dreitausend verdienen."
Plötzlich stand er auf, trat zu meinem Stuhl und sah auf mich herunter. Seine Hand fiel schwer auf meine Schulter. "Okay, Danny", sagte er mit dröhnender Stimme, "du kriegst deinen Tausender. Nach dem Match kannst du deinen Zaster sofort holen."
Ich schüttelte den Kopf. "Mh - mh. Die Hälfte jetzt und die Hälfte nachher."
Er lachte laut und schallend und drehte sich zu Ronnie um. "Hab ich dir nicht gesagt, daß der Junge hell ist?!" Dann wandte er sich wieder zu mir zurück. "Also abgemacht. Hol dir den Zaster am Nachmittag vor dem Match. Den Rest kriegst du am nächsten Tag."
Ich stand langsam auf und machte ein gleichgültiges Gesicht, denn ich wollte nicht, daß er merkte, wie erfreut ich war. "Sie haben in mir einen Mitarbeiter gefunden, Mr. Fields", sagte ich und schritt auf die Tür zu. "Auf Wiedersehen."
"Danny!" Beim Klang von Ronnies Stimme fuhr ich herum. "Wirst du zurückkommen ? "
Mein Blick wanderte von ihr zu Fields und wieder zu ihr zurück. "Natürlich komm ich zurück", sagte ich wohlüberlegt, "mein Geld holen."
Fields' Gelächter dröhnte durch den Raum. "Der Bursche gibt, weiß Gott, auch noch schlagfertige Antworten!"
Ihr Gesicht war zornrot, und die Hand zum Schlag erhoben, machte sie rasch einen Schritt auf mich zu. Ich erwischte ihren Arm noch mitten im Schlag und hielt ihn fest. Eine Sekunde lang starrten wir einander in die Augen. Dann sagte ich so leise, daß nur sie es verstehen konnte: "Laß es gut sein, Sarah, wir können uns keine Träume leisten."
Ich lockerte meinen Griff, und ihr Arm fiel langsam herab. Dann bemerkte ich etwas in ihren Augen, das beinahe wie eine Träne aussah, ich war meiner Sache aber nicht sicher, denn sie drehte mir sofort den Rücken und stellte sich neben Fields. "Du hast recht, Max", sagte sie und kehrte mir weiter den Rücken, "er ist ein schlauer Bursche. Zu schlau!"
ich schloß hinter mir die Tür und begann die Treppe hinunterzulaufen. Jemand kam mir entgegen, und ich trat zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Es war Spit.
Er sah mich erschrocken an, als er mich erkannte, gleichzeitig fuhr er instinktiv mit der Hand in die Tasche, und als sie wieder zum Vorschein kam, hielt er sein Fixiermesser in der Hand.
Ich lächelte und ließ ihn nicht aus den Augen. "An deiner Stelle
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