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Eines Tages geht der Rabbi

Eines Tages geht der Rabbi

Titel: Eines Tages geht der Rabbi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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irgendwo an und meldest es mit einem anonymen Anruf, dann kümmern sie sich um D’Angelo, und dir passiert nichts. Denn was er da mit mir machte, war ja so eine Art Erpressung, und wenn sich jemand um ihn kümmerte, ein Arzt, meine ich, war nicht einzusehen, weshalb ich darunter leiden sollte, wo er doch versuchte, mich auszunehmen. Ich hielt am Fuß des Hügels an, wo die Glen Lane in die Maple Street einmündet, um mir den Wagen anzusehen.»
    «Weswegen wolltest du dir den Wagen ansehen?»
    «Ach, da war doch vor einiger Zeit so ein Film im Fernsehen, da hat der medizinische Gutachter einen Fall von Fahrerflucht durch eine chemische Analyse des abgeblätterten Lacks geklärt, den man am Tatort gefunden hatte. Er konnte nachweisen, daß der Lack von dem Unfallwagen stammte. Und deshalb wollte ich nachsehen, ob mein Kotflügel verbeult war oder ob Lack abgeplatzt war.»
    «Und?»
    «Ich konnte es nicht erkennen», sagte Scofield niedergeschlagen. «Der Kotflügel ist schon ziemlich verrostet, es war beim besten Willen nichts zu sehen. Aber es gibt nur diesen einen pinkfarbenen Wagen in der Stadt, und das machte mir doch Sorgen. Und dann sah ich nur ein paar Meter weiter diesen anderen Wagen stehen. Vielleicht kann ich die Polizei auf eine andere Spur setzen, hab ich mir gedacht. In den Häusern war nirgends mehr Licht, da habe ich es riskiert. Ich holte einen Schraubenschlüssel aus dem Wagen und das alte Handtuch, das ich immer im Kofferraum habe. Ich legte das Handtuch um den Scheinwerfer und schlug zu. Die Scherben habe ich dann mit dem Handtuch aufgesammelt und bin damit zu meinem Wagen, habe gewendet, bin wieder zu … zu ihm hin und habe die Scherben auf die Fahrbahn gelegt. Dann bin ich heimgefahren.»
    «Und wie haben sie dich erwischt?»
    «Sie haben meinen Wagen abgeschleppt, weil ich auf der Straße geparkt hatte. Im Winter ist das in Barnard’s Crossing verboten. Weil es den Schneepflug behindert. Aber das Wetter war die ganze Zeit so mild …»
    «War der Wagen abgeschlossen?»
    «Ich glaube nicht, ich schließe eigentlich nie ab. Hier klaut ja keiner was. Und ein pinkfarbenes Auto, das so leicht wiederzuerkennen ist, schon gar nicht.»
    «Na schön. Weiter im Text.»
    «Und dann haben sie wohl das Handtuch im Kofferraum gefunden –»
    «Das hattest du noch?»
    «Ja, sicher. Auf die Idee, daß noch Glas drin sein könnte, bin ich nicht gekommen.»
    «Aber der Kofferraum war natürlich abgeschlossen.»
    «Natürlich.»
    «Dann müssen sie ihn aufgebrochen haben.»
    «Nein, unter dem Armaturenbrett ist eine Entriegelung. Warum?»
    «Wir könnten sie wegen einer nicht genehmigten Durchsuchung drankriegen. Okay, ich kümmere mich darum. Wer hat dich heute früh geholt?»
    «Lieutenant Jennings und noch ein Cop. Er sagte, sie hätten Glasscherben in meinem Kofferraum gefunden, und die paßten zu dem Glas auf der Fahrbahn neben der Leiche.»
    «Hm. Und was hast du mit dem Geld gemacht?»
    «Mit welchem Geld?»
    «Den 3000 Dollar, die du D’Angelo nicht gegeben hast?»
    «Die hab ich am nächsten Tag wieder eingezahlt.»
    «War das dein Kapital?»
    «Nein, ich hatte noch dreitausend auf der Bank. Wieso?»
    «Macht also sechstausend. Na schön, das langt für den Anfang.»
    «Für den Anfang? Was soll das heißen?»
    «Hör zu, alter Junge, mit dem Honorar komme ich dir ja gern entgegen, aber es wird trotzdem eine Stange Geld kosten. Detektive, Gutachter, Psychiater. Mit den sechstausend kommst du nicht weit. Was kannst du noch aufbringen?»
    «Ja, wenn die Magnusons zu mir halten …»
    «Die kannst du vergessen. Wenn der District Attorney Mordanklage erhebt, setzt sich ein Mann wie Magnuson sofort ab. Der läßt sich doch nicht mit Mordverdächtigen ein.»
    «Dann weiß ich nicht … Vielleicht könnte meine Schwester …»
    «Überleg’s dir in Ruhe, es hat ja noch Zeit. Ich werde mit dem District Attorney reden. Wenn sie von deinen Kontakten zu D’Angelo nichts wissen, kann es sein, daß es nur auf Fahrerflucht hinausläuft. Dann ist es am besten, wenn wir uns schuldig bekennen. Du hast die Nerven verloren, fertig.»
    «Und der eingeschlagene Scheinwerfer?»
    «Vielleicht kann man das Verfahren abtrennen.»
    «Und wozu soll das gut sein?»
    «Weil da nur Anklage wegen Irreführung oder vielleicht Behinderung der Polizei erhoben werden kann. Aber wenn der District Attorney deine Verbindung zu D’Angelo spitzkriegt, plädiert er bestimmt auf Mord, und dann könnte es sein, daß wir zeitweilige

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