Einfach. Alles. Merken
Konzentrationsfähigkeit mithilfe eines Buchs messen und steigern. Probieren Sie aus, wie viele Seiten Sie konzentriert und ohne Anstrengung am Stück lesen können. Tauchen Sie in einen spannenden Roman ein und lassen Sie sich durch nichts stören. Wenn Sie Krieg und Frieden von Lew Tolstoi am Stück schaffen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ist nach einer Seite Schluss, dann finden Sie heraus, unter welchen Bedingungen Sie etwas mehr lesen könnten. Steigern Sie Ihr Pensum stetig. Und verwechseln Sie Masse nicht mit Klasse: Wenn Sie eine halbe Stunde in einem Thema versinken und nicht merken, dass das Haus um Sie herum zusammenbricht, ist das besser, als stundenlang an der Konzentrationsoberfläche zu dümpeln.
Konzentration entsteht nicht nur im Kopf, sondern hängt vor allem von äußeren Einflüssen ab. Neben einer stillen Umgebung (Versuchen Sie mal, auf dem Standstreifen einer Autobahn etwas zu lesen.) sind ausreichend Schlaf, richtig dosiertes Arbeiten sowie der passendeAusgleich, gesunde Ernährung, viel Flüssigkeit, Tageslicht und frische Luft ein gutes Wellness-Programm für den Kopf. Und: Kümmern Sie sich nur um eine Sache auf einmal. Mit Unterbrechung und Ablenkung brauchen Sie doppelt so lange und haben alles nur halb so richtig gemacht!
Wenn Sie lernen, dann tun Sie das so konzentriert wie möglich. Stellen Sie sich einen Wecker, stopfen Sie sich Watte in die Ohren, lassen Sie sich von nichts ablenken und genießen Sie die Zeit, in der Sie sich mit einem Thema ohne Störung beschäftigen. Quälen Sie sich auf keinen Fall mit dem Absitzen endloser Lern- und Arbeitszeiten. Wenn Ihr Gehirn nicht mehr will, geht auch nichts mehr rein. 144 Tage lang je zehn Minuten intensiv zu lernen, ist sinnvoller, als an einem Tag 24 Stunden zu pauken.
Wie gehts weiter?
Verlängern Sie konsequent Ihre Konzentrationsphasen. Probieren Sie aus, wie und wann Sie sich am besten konzentrieren können. Sorgen Sie für Ruhe, schalten Sie Radio und Fernseher aus, wenn Sie wichtige Dinge erledigen oder lernen. Mit der Melodie im Ohr geht es nicht schneller (erst recht nicht mit dem Werbe-Quatsch-Programm einiger Radiosender). Und wenn im Büro wieder zu viel Trubel ist: Kaufen Sie sich Ohrstöpsel, schalten Sie Ihr E-Mail-Programm ab und gehen Sie nicht ans Telefon. Arbeiten Sie so lange, bis Ihr Kopf nicht mehr bei der Sache ist. Dann entspannen Sie sich für ein paar Minuten oder widmen sich einer anderen Aufgabe. Bald werden Sie nicht nur länger am Stück arbeiten und lernen, Sie werden auch schneller werden und deutlich weniger Fehler machen!
Schlau wie Sherlock – Aufmerksamkeit
Ein Arzt beklagte sich darüber, dass er ein schlechtes Gedächtnis habe. Als studierter Mediziner konnte sein Kopf in so schlechtem Zustand nicht sein. Sein Problem war: Wenn ein Patient in das Sprechzimmerkam, schaute er auf die Krankenakte, las den Namen ab und begrüßte den Patienten mit Namen. Beim Beginn der Untersuchung hatte er den Namen bereits wieder vergessen. Das ist kein Beispiel für ein schlechtes Gedächtnis, sondern für geringe Aufmerksamkeit!
Dabei wird klar, warum das Bild vom zerstreuten Professor kein Widerspruch in sich ist: Ein genialer Denker kann ohne Hosen zur Vorlesung erscheinen. Mangelnde Aufmerksamkeit hat nichts mit Intelligenz zu tun: Es gibt viele Kopfarbeiter, die ihre Schwierigkeiten mit alltäglichen Dingen haben, weil der Haustürschlüssel unwichtiger ist als die großen Herausforderungen von Quantenphysik, Krebsforschung und Theoretischer Mathematik. Das Gehirn setzt Prioritäten: Wichtige Dinge gehen vor. Alles andere wird ausgeblendet, auch am Morgen eine Hose anzuziehen.
Es kann passieren, dass wir auf die Uhr schauen, unser Gehirn den Gegenstand am Armgelenk auch als Uhr erkennt, wir aber ein paar Sekunden später keine Ahnung mehr haben, wie spät es ist. Die Sinne haben die Uhr erfasst, aber im Kopf war etwas anderes wichtiger, als aus dem gesehenen Bild die Stellung der Zeiger zur Uhrzeit zu verarbeiten.
Unser Gehirn quält sich nicht mit Kleinigkeiten, wenn es glaubt, über wichtigere Dinge nachdenken zu müssen. So entstehen die typischen Merk-Pannen des Alltags. Wo sind meine Schlüssel? Habe ich die Tür abgeschlossen? Ist noch Milch im Kühlschrank? Bevor Sie nach zwanzig Metern wieder zurück zur Haustür gehen und zum dritten Mal nachschauen, ob Sie die Tür wirklich abgeschlossen haben, sollten Sie den Moment ganz aufmerksam wahrnehmen, wenn Sie den Schlüssel im Schloss
Weitere Kostenlose Bücher