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Einfach. Alles. Merken

Einfach. Alles. Merken

Titel: Einfach. Alles. Merken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Bien
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überlegen. Bilden Sie eine Kette von Begriffen und beobachten Sie, wohin Ihr Gehirn Sie auf dieser Reise führt. Versuchen Sie herauszufinden, warum scheinbar abwegige Begriffe in Ihrem Kopf miteinander verbunden sind. Auch mit einem Partner oder in einer Gruppe macht dieses Spiel Spaß und ist lehrreich, weil Sie von den Mitspielern erfahren, wie deren Köpfe ticken.
Prinzip Kettensäge – Zerlegen
    Nehmen Sie immer das große Messer: Je komplizierter das Thema scheint, desto gründlicher sollten Sie es zerlegen. Suchen Sie nach kreativen Wegen, die Lern-Nuss zu knacken. Vieles ist nicht so schwer zu lernen, wie es auf den ersten und zweiten Blick aussieht. Chinesischsprechen wird häufig für eine unvorstellbar schwierige Aufgabe gehalten. Aber: Haben Sie darüber nachgedacht, dass Chinesisch die am häufigsten gesprochene Sprache der Welt ist? Was für über 1,2 Milliarden Menschen selbstverständlich ist, kann nicht unmöglich sein! Sprachschulen erklären gerne, dass viele Jahre intensiven Studiums nötig sind (Vokabeln pauken, bis alle Sicherungen durchbrennen), um sich mit dem Reich der Mitte unterhalten zu können. Selbst mit den besten Merktechniken ist das vollständige Chinesisch (rund 60000 Schriftzeichen) nicht in ein paar Tagen im Kopf gespeichert (obwohl man sich mit den richtigen Methoden durchaus 100 Zeichen am Tag merken kann). Wer tiefer bohrt, trifft auf ganz andere Tatsachen: Ein Chinese gilt nicht mehr als Analphabet, wenn er 1500 Zeichen lesen kann. Gebildete Chinesen verstehen rund 6000 Zeichen – mehr nicht! Die Statistik ändert die Sicht auf diese Sprache vollends: Mit den 1000 am häufigsten verwendeten Schriftzeichen lassen sich 90 Prozent aller geschriebenen Texte verstehen.
    99 Prozent aller Texte können Sie mit circa 2800 Zeichen lesen. Wo liegt das Problem? Wenn Sie nur zehn Schriftzeichen jeden Tag lernen, beherrschen Sie 2800 Zeichen nach einem dreiviertel Jahr. Die längste und höchste Chinesische Mauer haben wir nur im Kopf. Es gibt schwierigere Sprachen! Und noch ein ganz entscheidender Vorteil: Das Chinesische ist fast frei von Grammatik!
    Stellen Sie sich immer folgende Fragen, bevor Sie mit dem Lernen von irgendetwas beginnen:

Wie sieht die Struktur hinter dem Thema aus? Zersägen Sie alles so gründlich wie möglich, dann sehen Sie klarer, und das scheinbare Lern-Monster brüllt gar nicht mehr so gefährlich.

Was ist bekannt? Verschaffen Sie sich einen Überblick, was über das Thema bereits in Ihrem Kopf drin ist.

Was ist leicht zu lernen und was wird mehr Zeit benötigen? Mixen Sie einen Lern-Cocktail, der aus leichten, mittleren und schweren Lektionen besteht. Schieben Sie die schweren Themen zusätzlich unter das Mikroskop und zerlegen Sie diese weiter, bis Sie alles durch und durch verstanden haben.

Was muss ich wirklich wissen, um das Gelernte anwenden zu können? Bevor Sie den Zehnjahresvertrag mit der Sprachschule unterschreiben, überlegen Sie, wie viel Sie tatsächlich lernen müssen. Weniger kann vor Frust bewahren: Sie müssen ja auch nicht gleich alle zwölf deutschen Sportbootführerscheine machen, wenn Sie einmal im Jahr in ein Boot steigen.

Wie viel Zeit brauche ich, wenn ich konzentriert lerne? Bekannte Weisheit: Einen Plan machen und regelmäßig daran arbeiten. Zehn Vokabeln am Tag sind nach einem Jahr ein ziemlich hoher Haufen Fremdsprachenwissen.

Was sind optimale Methoden, um das Thema zu lernen? Benutzen Sie viele unterschiedliche Merktechniken und verzichten Sie auf Lernen durch Wiederholung. Und wenn ein Thema gar keinen Spaß macht: Sofort damit anfangen und konsequent regelmäßig in kleinen Stücken lernen.
Lernen auf neuen Wegen
    Die Frage „Warum?“ wird viel zu häufig mit der Antwort „Das ist eben so!“ abgespeist. Geben Sie sich damit nicht zufrieden. Auf gar keinen Fall! Niemals und nirgendwo! Eingespielte (gelernte und gewohnte) Methoden müssen noch lange nicht die besten sein. Erinnern Sie sich an die Anordnung der Tasten auf der Schreibmaschine? Lehrer predigen Methoden, die von ihnen seit Jahren benutzt werden. Wer lange genug etwas tut, ist irgendwann überzeugt davon, dass es richtig und gut sein muss. Ein Vorbild, das den eigenen Methoden kritisch gegenübersteht oder daran zweifelt, passt nicht in die Bildungshierarchie. So ist es Ihre Aufgabe, neue Wege zu gehen. Zugegeben, es ist nicht einfach, eingespielte Regeln und Verfahren als Neuling auf den Kopf zu stellen. Sie sollten nicht die ganze

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