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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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schwindlig und krank trotz des warmen Tages, fröstelte trotz des Sonnenscheins und war sich nicht klar darüber, was da gerade geschehen war.
    Da stimmt etwas nicht , dachte sie, zog den Kapuzenpulli an und machte sich auf den Weg zu dem Tätowierungsladen.

    »Einen Schmetterling«, sagte Mare zehn Minuten später zu Mother und reichte ihr die Zeichnung. Sie zitterte noch immer und fühlte sich merkwürdig gereizt.«Und ich will keinen Unsinn
darüber hören, dass das die unoriginellste Tätowierung für Mädchen ist. Ich heiße Mariposa, und ich will noch einen Schmetterling.« Es war ihr danach zumute, zu schmollen. Das Leben war so gemein. Schmollen und zittern und sich übergeben. »Hier drin ist’s so kalt .«
    »Sind wir schlecht gelaunt, ja?«, erkundigte sich Mother , während sie ihren weißen Arbeitskittel glatt strich. Sie blickte Mare prüfend an, ihre kühlen grauen Augen unter dem kurz geschnittenen grauen Haar auf gleicher Höhe mit Mares, und Mare atmete tief durch und entspannte sich ein wenig. »Na, schon besser.«
    »Na ja, es kam entweder ein Schmetterling oder die Freiheitsstatue in Frage.« Mare ließ ihre Tasche mitten im Raum fallen und stieg darüber hinweg. »Für mich ist sie eine Geistesverwandte.«
    »Sie steht immer an der gleichen Stelle und hält für alle anderen die Fackel in die Höhe«, stellte Mother fest und hob Mares Tasche auf. »Wieso ist sie wie du?«
    »Sie ist groß, jeder weiß, wer sie ist, sie trägt klassische Kleidung, und niemand stößt sie herum.« Mare lüftete ihren Rock und setzte sich mit dem Rücken zu Mother hin. »Und in stressigen Augenblicken könnte ich jemanden mit dieser riesigen Fackel k. o. schlagen.«
    »Na klar«, meinte Mother zustimmend und warf einen Blick auf Mares Hochzeit-mit-einer-Leiche -Kleid. »Wohin willst du denn die neue Tätowierung haben?«
    »Genau da am Ende der Wirbelsäule. Aber umgekehrt. Als wenn die Welt auf dem Kopf steht.« Die Welt fühlte sich an, als stünde sie auf dem Kopf. Sie würde sich noch wirklich übergeben müssen, wenn Mother nicht voranmachte.
    »Lizenz zum Tragen von Lumpen.« Mother stopfte ein Stück Rocksaum von Mares Kleid in den Halsausschnitt des Kapuzenpullis und hielt dann die Zeichnung in die Höhe. »Ganz
schön angriffslustig, der Schmetterling.« Sie legte sie auf den Kopierer und drückte die Taste.
    »Ja«, bestätigte Mare und bemühte sich um einen leichten Ton, als der Kopierer vor sich hin summte und ihr Magen sich schier umdrehte. »Ich bin von miesen Typen umgeben. Ich brauche einen Schmetterling, der einem kleinen Arschloch an meinem Arsch in den Arsch treten kann. Herrgott , ist das kalt hier drin.« Ihre Haut fühlte sich feucht und klamm an, und es schüttelte sie wieder.
    »Farbe?«, fragte Mother .
    »Nur schwarz«, antwortete Mare. »Wenn ich Farbe gewollte hätte, hätte ich Farbe gesagt, oder?«
    Mother stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte Mare an, als wäre etwas ganz und gar nicht in Ordnung.
    »Ich bin fertig, okay?«, stieß Mare hervor und wandte den Blick ab. »Außerdem ist mir nach Gemetzel zumute.«
    »Ja, die Welt braucht mehr Kampfschmetterlinge.« Mother schnappte sich die Latexhandschuhe über die Hände und nahm einen Rasierer zur Hand. »Irgendwas heute passiert, was ich wissen sollte?«
    »Es gäbe verdammt viel weniger Opfer auf der Welt, wenn Schmetterlinge bewaffnet wären«, erwiderte Mare, und da erschien Lizzie im hinteren Teil des Ladens, die Arme um sich geschlungen und am ganzen Körper zitternd, und hauchte in ihrem schwächsten Ton »Mare?«, und Mother , die gerade Mares Steiß rasierte, blickte auf.
    » Mother , das ist meine Schwester Lizzie«, stellte Mare vor. »Lizzie, das ist Mother . Was ist los mit dir?«
    »Hallo, Lizzie«, begrüßte Mother sie. »Nett, dich kennen zu lernen.«
    »Ebenfalls«, erwiderte Lizzie, und es schüttelte sie so sehr, dass ihre Stimme brach, und Mare erkannte, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen.

    Was für eine Heulsuse , dachte Mare und seufzte. »Was ist jetzt wieder passiert?«
    »Er ist fort .«
    »Charles?«, fragte Mare. »Na ja, das habe ich dir doch gesagt, der ist in Alaska. Und halleluja …«
    »Elric«, verbesserte Lizzie und ließ sich wie ein Häufchen elend auf dem Boden nieder, die Arme über der Brust verschränkt. »Mein Herz tut so weh.«
    »Aha«, machte Mare. Die Königin des Dramas. In einer Minute würden sie bis zum Arsch in Kaninchen versinken . »Atme tief durch.« Sie

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