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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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Lippen. »Trink, Lizzie.«
    Lizzie nippte an dem Tee und verzog das Gesicht. »Viel zu süß.«
    »Trink ihn trotzdem, Baby«, beschwor Dee sie, und Lizzie gehorchte, zuerst nur nippend, dann in großen Schlucken, und als Lizzie ausgetrunken hatte, reichte Mare Dee eine Tasse und hob dann die dritte und trank sie auf einen Zug aus.
    »Ob Xan uns all unsere Kräfte genommen hat?«, überlegte Mare und beantwortete sich die Frage dann selbst, indem sie über den Raum hinweg Mothers Tätowierungsnadel aus der Schale hob. »Das geht noch.« Sie versuchte es mit ihrer Tasche, die viel schwerer war, und konnte sie nicht bewegen. »Sie hat uns einen Teil genommen. Sozusagen ein Probierglas voll. Wie bei einer Weinverkostung. Was hatte sie vor?« Sie griff nach einem Plätzchen wie nach einem Rettungsring und stopfte es sich in den Mund.
    »Vielleicht hatte sie nicht genug Zeit«, vermutete Dee, die weiter an ihrem Tee nippte und Lizzie wiegte. »Wir hätten es gemerkt, wenn sie uns mehr herausgezogen hätte. Wir hätten
uns gewehrt. Aber wenn sie einen Trick kennt, wie sie uns alles nehmen kann …«
    »Dann bin ich in Zukunft nur noch ein unerzogener Balg«, fuhr Mare fort und rief in den angrenzenden Raum hinüber: »Tut mir leid, dass ich vorhin so unhöflich war, Mother !« Sie nahm die Teekanne und füllte erneut alle drei Tassen. »Tee. Plätzchen. Los, esst und trinkt.«
    »Und ich würde das lästigste Opfer auf diesem Planeten werden«, setzte Dee hinzu, und ihre Stimme klang schon ein wenig kräftiger. »Und Lizzie …«
    Sie blickten beide auf Lizzie, die ihre zweite Tasse Tee wie eine Verdurstende hinunterstürzte.
    Lizzie krümmt sich zusammen und stirbt, genau wie Mama , dachte Mare. Wir alle würden sterben .
    »Fühlt ihr euch besser, ihr drei?«, erkundigte sich Mother , die wieder ins Zimmer kam. »Ich habe die Heizung eingeschaltet.«
    »Danke«, sagte Mare.
    »Ihr solltet kein Blut spenden, wenn ihr euch nicht wohl fühlt«, meinte Mother . »So, lass mich jetzt deinen Schmetterling mit Schwarz ausfüllen.«
    Mare überlegte, ob sie antworten sollte: »Du weißt verdammt gut, dass wir kein Blut gespendet haben«, aber wenn Mother zur Normalität zurückkehren wollte, war das umso besser. Sie stand auf und setzte sich wieder auf den Behandlungsstuhl, und sie fühlte, wie das innere Schaudern langsam nachließ. Es war wirklich wie Blutspenden, dachte sie. In ein paar Stunden hatten sich womöglich ihre Kräfte wieder regeneriert. Solange niemand kam und sie noch mehr aussaugte. Oder ihr zu viel entnahm. Wie bei ihrer Mutter. Xan hatte ihrer Mutter zu viel Kraft ausgesaugt. Dee hatte die ganze Zeit über Recht gehabt.
    Jegliche Faszination, die Mare Xan gegenüber empfunden hatte, erstarb.
    Lizzie löste sich von Dee und streckte die Hand nach einem
weiteren Plätzchen aus, und Dee atmete vor Erleichterung auf. »Wir müssen nachdenken. Wir müssen das auf die Reihe kriegen. Also, Xan will unsere Kräfte haben, und sie verfolgt einen Plan. Und die Männer haben etwas damit zu tun. Aber ich glaube auch, dass sie die Wahrheit darüber sagt, dass diese Jungs unsere große Liebe sind.«
    »Sie glaubt, sie hat bei Jude einen Fehler gemacht«, ergänzte Mare. »Und da bin ich der gleichen Meinung.«
    »Ich glaube, wir müssen zu den Jungs zurück und mit ihnen darüber reden«, fuhr Dee fort. »Ihnen erzählen, was passiert ist, und sie befragen. Wenn sie uns wirklich lieben, dann werden sie uns schon die Wahrheit sagen.«
    »Elric liebt mich«, sagte Lizzie, und es klang wieder etwas kräftiger. »Er ist fortgegangen, aber er liebt mich. Wenn er herausfindet, was sie getan hat …«
    Mare runzelte die Stirn. »Jude liebt mich nicht, aber ich wette, er weiß etwas.«
    »Kannst du es aus ihm herauslocken?«, fragte Dee.
    »Nein, aber ich kann es aus ihm herausprügeln«, erwiderte Mare und warf einen Blick über die Schulter, wo Mother mit ihrer Tätowierung beschäftigt war.
    Lizzie sah zu, wie Mother ihre Arbeit vollendete.
    »Wie sieht es aus, Liz?«, fragte Mare, als Mother fertig war.
    »Wie du«, antwortete Lizzie. »Wie ein Krieger.« Sie hatte wieder Farbe im Gesicht, und ihre Hände zitterten nicht mehr. Zum ersten Mal in ihrem Leben wirkte sie stark und entschlossen. »Ich will auch einen Schmetterling«, sagte sie zu Mother . »Aber keinen Krieger. Ich will einen Schmetterlingszauberer. Einen Zauberschmetterling.«
    Mother reichte Lizzie ein Buch mit Vorlagen, und während sie Creme auf Mares Rücken

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