Einfach bezaubernd
strich und ein leichtes Verbandspflaster anlegte, blätterte Lizzie in dem Buch, auf der Suche nach ihrer Zaubertätowierung.
»Diesen da, den Zauberschmetterling«, rief Lizzie nach einer Weile aus, reichte Mother das aufgeschlagene Buch und nahm auf dem Behandlungsstuhl Platz. »Aber ganz klein, an meinem Knöchel. Er muss zu meinen Schuhen toll aussehen, egal welche ich gerade trage.«
Dee stellte ihre Tasse ab und erhob sich. »Ich glaube, das ist mein Stichwort, um zu gehen. Wir wissen jetzt alle über Xan Bescheid, und das schützt uns ein wenig. Und wir werden mit unseren Jungs reden …«
Mother richtete ihre grauen Augen auf Dee. »Drei Schwestern, drei Tätowierungen. Jede anders, und doch alle gleich.«
»Ich werde mir bestimmt keine Tätowierung machen lassen«, entgegnete Dee.
Mother nickte heiter und reichte ihr das Vorlagenbuch.
»Spar dir die Mühe, Mother «, meinte Mare. »Du wirst Dee nie im Leben überreden können.«
Mother seufzte. »Beruhige dich nur, Mare. Hör auf, das Universum steuern zu wollen. Es versucht auch nicht, dich zu steuern.« Sie legte sanft eine Hand auf Mares Arm, und Mare brach fast in Tränen aus. »Und bestell Crash alles Liebe von mir, wenn du ihn siehst.«
Mare schniefte. »Okay«, erwiderte sie und eilte zur Tür.
Das Letzte, was sie hörte, war Dee, die erklärte: »Also wirklich, ich werde mir keine Tätowierung machen lassen.«
Xan zündete gerade die Kerze unter ihrer Tischkocher-Pfanne an, da erblickte sie Maxine, die neben ihrem Abfallhaufen kauerte und angespannt wirkte. Sie runzelte die Stirn, dann machte sie eine Handbewegung, um das Portal zu öffnen, und Maxine stolperte in den Raum.
»Was ist los?«, fragte Xan nicht unfreundlich.
Maxine blickte sich um und versuchte, ihre Nervosität zu
verbergen. »Hey, hübsch ist’s hier. In dem Raum war ich noch nie.«
»Das ist meine Küche.«
»Ja, klar«, sagte Maxine und strich mit der Hand über die Arbeitsfläche aus schwarzem Granit. »Und diese Kirschholzschränke? Wie rot die sind. Toll.«
»Danke.« Xan betrachtete sie einen Augenblick und wandte sich dann wieder ihrer silbernen Tischkocher-Pfanne zu.
Die Sahne wurde genau richtig warm und dickflüssig und gehaltvoll. Maxine atmete ein und musste niesen.
Xan seufzte.
Maxine rückte näher an die Pfanne heran. »Was ist denn das?«
»Sahne«, erwiderte Xan. »Ein paar Kräuter. Etwas Kaffeepulver. Etwas dunkle Schokolade.«
Maxine beugte sich noch näher und schnüffelte. »Was kochen Sie da?«
»Eine Zaubermixtur.« Xan nahm drei Zimtstangen aus einer kunstvoll bemalten Schachtel, in der noch Dutzende davon lagen, zusammen mit dem Seher-Kristall. »Geh zurück, Maxine. Ich will nicht, dass du da hineinniest.«
Maxine wich einen Schritt zurück. »Ist das gefährlich?«
»Sehr.« Xan brach die drei Zimtstangen in den Sud.
Kräftiger Kräuterduft erfüllte den Raum, eine Wolke stieg in drei ineinandergedrehten Spiralen in die Höhe, rostfarbene Arabesken mit winzigen roten Funken, bei deren Anblick Maxine der Mund offen stand. »Mannomann«, stieß sie hervor und beugte sich vor, als die Spiralen sich wanden und ineinander verdrehten, und Xan beobachtete lächelnd und mit halb geschlossenen Augen.
»Was für eine Zaubermixtur ist das denn?«
»Das ist eine Libidomixtur, Maxine«, antwortete Xan und beobachtete, wie die Zimtstangen sich krümmten. »Ich war
heute in Salem’s Fork, um alles wieder zurechtzurücken, und diese Mixtur wird dafür sorgen, dass jetzt alles nach Plan verläuft. Heute Nacht werden die drei Schwestern merken, dass sie ihren Liebsten nicht mehr widerstehen können. Heute Nacht wird der Handel endgültig besiegelt.«
»Tut mir so leid, dass wir den Anhänger nicht kriegen konnten, Xanthippe«, brachte Maxine entschuldigend hervor und beobachtete ebenfalls die Zimtstangen.
»Schon gut, Maxine«, erwiderte Xan. »Du kannst es morgen noch einmal versuchen.«
»Jude wird mir helfen«, sagte Maxine eifrig.
»Jude wird dir nicht helfen«, widersprach Xan. »Mit Jude ist es aus. Mare hat sich für Crash entschieden. Das macht die Dinge zwar etwas komplizierter, aber ich werde mein Vorgehen eben anpassen müssen.«
»Nein . « Maxine rückte näher. »Das wollte ich Ihnen sagen. Jude will sich noch mehr Mühe geben. Bitte feuern Sie ihn nicht, oder verwandeln Sie ihn nicht in irgendwas, er wird sich mehr Mühe geben, wirklich …«
Die Sahne war fertig, und so blendete Xan Maxine aus ihrem Denken aus und ergriff
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