Einfach bezaubernd
Umarmung, dann löste er sich von ihr und
fuhr nur mit einer Hand über ihr Gesicht, als müssten Entschuldigungen greifbar und fühlbar sein. »Wirklich. Ich wünschte, ich hätte eine gute Entschuldigung dafür, dass ich dich da so stehen gelassen habe. Meine Mutter würde mich dafür, was ich getan habe, alles andere als einen Republikaner nennen.«
Sie strich sein Haar mit den Fingern ein wenig zurecht. »Ist schon gut. Es tut mir leid, dass ich dich so aufgeregt habe.«
Er ließ den Kopf hängen. »Ich glaube, ich bin empfindlicher, als ich dachte. Nach allem, was meiner Familie passiert ist, fürchte ich, dass das ganze neumodische Geschwafel über magische Kräfte mich einfach verrückt macht.«
Nun, auch gut. Dee hatte nicht erwartet, dass es für sie ein Aufatmen geben würde, bevor sie nicht endlich ihr Komm-zu-Jesus-Erlebnis mit ihm erfolgreich bestanden hatte. Über seine Schulter hinweg sah sie, wie sich die Vorhänge in dem Fenster zur Straße bewegten, und sie erhaschte einen Blick auf Vernas Gesicht. Sie staunte nur, dass die kleine, neugierige Frau nicht schon neben ihnen stand.
»Wäre es dir recht, wenn wir ein Stück spazieren gehen?«, fragte sie Danny. Er warf einen abschätzigen Blick zum Himmel hinauf. »Sieht aus, als würde es bald regnen.«
Wie wahr. Massive graue Wolken zogen rasch dahin, und die Luft roch intensiv nach trockenem Staub. Dee wünschte sich sehnlich, es würde einfach regnen und alles wegwaschen.
»Noch nicht gleich«, erwiderte sie.
»Bist du jetzt unter die Wetterfrösche gegangen?«
Die Wolken spiegelten sich in seinen Augen wie Boten all dessen, was ihnen bevorstand. Dee bemühte sich, ein Schaudern zu unterdrücken. »Mm-mmm. Ich kenne nur das hiesige Wetter. Na komm schon.«
»Wenn wir wieder zurück sind, gehst du dann mit mir nach Frankreich?«
Er lächelte. Sie tat ihr Bestes, um das Lächeln zu erwidern.
»Nur wenn wir Lizzie, Mare und Pywackt mitnehmen können.«
»Alle?«
»Na, es wäre doch nicht fair, wenn ich Montmartre zu sehen kriege und sie nicht. Außerdem, Py hatte schon immer den Wunsch, Frankreich zu besuchen. Er sammelt Edith-Piaf-Platten.«
Danny schüttelte bewundernd den Kopf. »Toller Kater. Komm.«
Es ergab sich irgendwie, dass sie Hand in Hand gingen. Dee hatte nichts dagegen. Sie genoss es, seine kräftigen Finger zu fühlen, die mit ihren verschlungen waren. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es war schön, einen Augenblick lang so zu tun, als würde sie einfach einen harmlosen Spaziergang mit ihrem Liebsten unternehmen.
Es war Samstag. Der Chor der Rasenmäher umgab sie von allen Seiten. Ein paar Kinder sausten mit ihren Skateboards unter den hochgewachsenen Ulmen dahin, die den Gehweg säumten. Pete Semple hämmerte in seiner offen stehenden Werkstatt auf etwas herum. Mrs. Ledbetter huschte mit einer Einkaufstasche an ihnen vorbei. Niemand achtete auf Dee und Danny.
Dee rieb sich wieder die Schulter und fragte sich, ob sie wirklich mutig genug war.
»Hat Xan sich wieder bei dir gemeldet?«, fragte sie.
»Möchtest du das?«
»Es kommt nicht darauf an, was ich von ihr will. Es kommt nur darauf an, dass sie dir nicht wehtut.«
Danny warf ihr einen Blick zu, und in seinen blauen Augen stand instinktives Misstrauen. »Die Diskussion hatten wir doch schon, Dee.«
»Nein, hatten wir nicht«, widersprach sie. »Nicht wirklich. Deswegen ist es so wichtig, dass wir das jetzt besprechen. Hat sie sich gemeldet?«
»Nein. Hätte sie das tun sollen?«
»Ich stelle mir vor, dass sie es noch tut, und dann musst du mir bitte sofort Bescheid sagen. Ich weiß nicht genau, welche Strategie sie jetzt verfolgt. Ich weiß nur, dass es verhindert werden muss. Und deswegen muss ich jetzt mit dir darüber sprechen.«
»Ich glaube, ich verstehe immer noch nicht recht.«
»Ja, ich hoffe, ich kann dich über alles aufklären.«
Denn abgesehen von ihrem offensichtlichen Dilemma, würde er, wenn Dee ihm nicht beweisen konnte, wer sie war, nie begreifen, welche Bedrohung Xan darstellte. Nicht nur für sie und ihre Schwestern, sondern auch für ihn. Xan würde Danny James mit größtem Vergnügen zerbrechen.
»Was musst du mir sagen?«, fragte er.
»Ich habe die Fähigkeit, mich zu verwandeln.«
Oh Gott, woher war das gekommen? Hallo, ich heiße Dee und ich habe die Fähigkeit, mich zu verwandeln. Ich bin bereit, jetzt alle Ihre Fragen zu beantworten .
Sie hätte sich nicht gewundert, wenn Danny sich losgerissen hätte und davongelaufen
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