Einfach bezaubernd
in Aufruhr, und das mitten auf dem Parkplatz des Einkaufscenters. Warum provozierte er sie nicht an einem weniger öffentlichen Ort? Sollte er es denn nicht überhaupt bleiben lassen, sie zu provozieren?
»Was du hast, ist ein Gefängnis mit einem Garten drum herum.«
»Das verstehst du nicht«, flüsterte sie mit plötzlich heiserer Stimme. »Du hast keine Ahnung, wie Xan wirklich ist.«
»Ich spreche nicht von Xan.«
»Wovon denn sonst?«
Er beugte sich zu ihr, so dass er ihr in die Augen blicken konnte, und nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Nicht jeder versteckt seine Leidenschaft auf dem Dachboden, Dee. Komm hinaus ins Sonnenlicht.«
»Als was denn?«, fragte sie und löste sich von ihm. »Als eine Bulldogge? Oder vielleicht als Möwe? Allerdings scheint die niemand wirklich zu mögen, egal wie niedlich sie auch sind.«
Er zeichnete mit einem Finger ihre Wange nach und erzeugte sprühende Funken ihren Arm entlang.
»Als die Frau, die diese Bilder gemalt hat.«
Das ließ sie erstarren. Sie werden mich sehen .
Danny runzelte die Stirn. »Wer wird dich sehen?«
Dee erschrak. »Du tust es schon wieder.«
»Dann habe ich vielleicht magische Kräfte. Sag mir, Dee: Wer wird dich sehen?«
Sie holte tief Luft und kämpfte gegen die aufkommenden Tränen, gegen die zugeschnürte Kehle. Sie konnte ihn nicht ansehen, also wandte sie den Blick der Straße zu.
Der Laden nahm eine Ecke an der Main Street in der Nähe des Highways ein, eine hässliche Gegend voller Fast-Foodund Strip-Läden. Sie hatte es einst in Schattierungen von Dunkelbraun und Grau gemalt. »Kannst du dir vorstellen, welch ein Albtraum es für mich war, die süße Dee-Dee zu sein? Nie ein Privatleben zu haben? Immer Fremde um mich herum, die glaubten, sie hätten ein Recht auf mich? Diese Bilder da …« – sie tastete nach einem losen Knopf an ihrer Strickjacke -, »das bin ich.« Sie wusste, dass ihre Stimme verzagt klang. »Ich sollte doch wohl das Recht haben, selbst zu bestimmen, mit wem ich sie teile.«
Sanft hob Danny ihr Gesicht an. »Du hast sie mir gezeigt.«
Der Knopf in ihrer Hand hatte sich vollends abgetrennt. »Du verstehst sie auch nicht.«
»Ich verstehe, dass sie das Produkt einer erstaunlichen, wunderschönen, talentierten Frau sind, die in der Lage sein sollte, ihre Visionen mit der Welt zu teilen. Ich verstehe, dass ich möchte, dass sie sich weniger Sorgen macht und mehr lächelt. Dass ich mir überlegt habe, mit ihr in der Welt herumzureisen, damit ich zusehen kann, wie sie meine Lieblingsorte malt, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie sie mit ihren Augen betrachtet aussehen.«
Warum musste etwas so Süßes so sehr schmerzen?
Danny ergriff sie an beiden Armen. »Alles andere zählt nicht, Dee. Das verspreche ich.«
Verdammt. Die Tränen erstickten ihre Stimme, und sie musste schlucken. Sie nickte dagegen. »Und ich versichere dir, es zählt.«
»Dann lass mich dich lieben. Ich will dich lieben als die Frau, die diese Bilder gemalt hat.«
Eine Minute lang brachte Dee kein Wort hervor. Ihre Augen schwammen in Tränen, und sie konnte ihn kaum sehen. »Du glaubst nicht an sie. Und ich fürchte, sie würde dir nicht gefallen.«
»Ich habe Mut genug, um es zu versuchen. Und ich glaube nicht, dass ich enttäuscht werde. Du etwa?«
Die Luft blieb ihr weg. Ihr Herz hämmerte wie eine alte Waschmaschine. Zweimal öffnete Dee vergeblich den Mund, bis sie endlich antworten konnte. »Willst du mir etwas versprechen?«
»Bei meinem Leben, meiner Gesundheit, meiner Seele.«
»Wenn du plötzlich jemanden siehst, den du kennst, schließt du dann einfach deine Augen?«
Er stieß ein kurzes, scharfes Lachen aus. »Du machst das Leben wirklich interessant, Dee.«
»Versprich es.«
»Ich verspreche es. Aber ich werde niemanden außer dir zu dieser Party einladen.«
Seine Augen blickten so lieb. So strahlend und klar und zärtlich. Dee seufzte. »Du wirst vielleicht eine große Überraschung erleben, wer da plötzlich auftaucht.«
»Und du wirst mich lieben, ohne ständig an die Konfrontation mit Xan zu denken. Oder daran, ob deine Schwestern Männerprobleme oder Xan-Probleme oder Probleme mit Tätowierungen haben. Ich nehme an, sie haben auch welche.«
Dee starrte ihn fassungslos an. »Woher weißt du das?«
Er grinste. »Weil ich weiß, dass dir so etwas nie einfallen würde. Für deine Schwestern aber würdest du alles tun. Also, gilt unser Handel?«
»Wann? Und wo?«
»Dee«, meinte er mit einem unterdrückten
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