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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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gefüllten Satteltaschen – von Whiskey bis hin zu der Perlenkette – vor dem Gartentor anhielt und den Motor ausschaltete. Dee schwang sich vom Sitz und wäre fast getaumelt, als etwas von hinten gegen sie prallte. Etwas Weiches, wie ein Schwall heißer Luft aus dem Ofen. Sie drehte sich rasch zu Danny um, aber er war mit seinem Vorderrad beschäftigt.
    Plötzlich gab es Geraschel in den Büschen, und Py stieß das unglaublichste, seelenvollste Gejaule aus, das Dee je vernommen hatte. Und sein Schrei löste im gesamten Wohnblock einen wahrhaft höllischen Chor von Katzengeschrei aus.
    »Pywackt?«, rief Dee lockend und öffnete das Gartentor.
    »Scheint ja ein ganzes Gefolge zu haben«, bemerkte Danny und blickte die Straße auf und ab. »Muss wohl dieser Trick mit Edith Piaf sein.«
    Aber es waren nicht nur Katzen. Auch Hunde begannen zu heulen. Vögel zwitscherten und trillerten. Eine ganze Schwadron von Kaninchen schien im Garten der Ortballs plötzlich eine Art Gesellschaftsspiel aufzuführen, und der Chihuahua der Coxes schwänzelte eifrig um den Bernhardiner der Nelsons herum. Dee drehte sich nach allen Seiten und wunderte sich über die plötzliche Wärme, die ihr das Rückgrat hinunterkroch, über die plötzlich milde Luft, wo eben noch der Sturm gedroht hatte. Es war, als müsste die Sonne wieder herauskommen. Und verdammt, ihre Blumen entfalteten die Blüten wieder, dabei wurde es schon dunkel.
    Ihr erster Verdacht war, dass Lizzie wieder einmal ein Experiment
danebengegangen war. Sie warf einen Blick zum Schornstein hinauf, aber da war kein Rauch. Mare konnte sie sicherlich nicht die Schuld daran geben, und sich selbst ebenso wenig. Solche Dinge lagen nicht in ihrer Macht.
    »Ist das Frank Sinatra?«, fragte Danny.
    Dee spitzte die Ohren, um die verschwommenen Klänge hinter all dem Katzengejaule zu erkennen. »Ja, und Dean Martin und Liza Minelli. Und, warte mal … ja, Barry White. Anscheinend ist jeder hier in der Gegend in romantischer Stimmung.«
    Dabei waren die Foleys nebenan schon Mitte achtzig. Aber ganz eindeutig konnte man hinter dem Vorhang ihres Fensters zur Straße ihre tanzenden Silhouetten erkennen.
    »Ich bin schwer beeindruckt«, murmelte Danny.
    »Ich auch. Mr. Foley sitzt eigentlich seit einem Monat im Rollstuhl.«
    Ihre eigenen Sinne schienen geschärft. Sie hörte Dannys Atmen, als hauchte er ihr wieder ins Ohr. Sie roch dieses wunderbare Duftgemisch von Seife und Männlichkeit an ihm, und die Ausstrahlung seiner Kräfte hatte zugenommen. Dieser Sturm schien nicht nur näher zu kommen, sondern bereits drauf und dran, loszubrechen. Sie sah das helle Glühen seiner Augen und konnte sich nicht mehr von ihm abwenden.
    Plötzlich war ihr so heiß und hungrig zumute. Der ganze Körper juckte sie so schmerzhaft, dass sie sich am liebsten an der Rinde des nächsten Baumes gekratzt hätte.
    »Dee«, hauchte Danny ihr von hinten ins Ohr. »Denkst du, was ich auch denke?«
    Er umschlang ihre Brüste von hinten mit seinen wunderbaren, kräftigen Händen. Dee sog scharf die Luft ein. »Wahrscheinlich nicht«, musste sie zugeben. Dann schloss sie einfach die Augen und genoss das Streicheln seiner Finger.
    »Ich denke, dass ich es vielleicht nicht mehr bis auf den Berg hinauf aushalte. Und was denkst du?«

    Sie seufzte. »Dass Tante Xan einen Libidozauberspruch losgelassen hat.«
    Daraufhin verschwanden seine Hände. »Na, alles kommt jetzt auch wieder nicht von deiner Tante Xan, Dee.«
    »Nein, aber dies hier garantiert. Die Foleys haben kein Wort mehr miteinander gesprochen, seit er vor fünfzehn Jahren eine Affäre mit ihrer Schwester hatte. Und außerdem hassen sie Sinatra alle beide. Normalerweise hören sie Polkamusik.«
    Danny warf einen Blick hinüber, wo die Silhouetten sich zu »Luck be a Lady Tonight« im Kreise drehten. »Und du glaubst wirklich, es ist ein … Libidozauberspruch?«
    Py ließ einen weiteren herzzerreißenden Schrei los, bei dem Dee sich krümmte. »Ja. Als wir noch jünger waren, versuchten wir es mit einem Libidozauberspruch für mich. Wir hofften, dass es mir helfen würde. Das hat es aber nicht. Aber ich kenne das Gefühl. Der von Tante Xan ist allerdings viel stärker. Entweder das, oder er verstärkt nur die Tatsache, dass ich mich sowieso schon so geil fühle, dass ich schreien könnte.«
    »Aha. Und was hast du vor, was willst du tun?«
    Dee stieß ein lautes Lachen aus, bei dem drei der Kaninchen zusammenzuckten und sie anblickten. »Fragst du das im Ernst?

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