Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
verpönt ist, weil es so einfach, sondern weil es ganz im Gegenteil ganz schön schwierig ist …
FÜR WEN?
Für jeden, der gestresst ist und das Leben für eine Agenda hält.
WAS BRAUCHT MAN?
Nichts.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Alles.
WIE LANGE DAUERT ES?
Mindestens dreißig Minuten.
Schreiben Sie eine Kurzgeschichte
Sich kreativ zu betätigen ist eine der sinnvollsten Maßnahmen, die man ergreifen kann. Kaum etwas ist so befriedigend, wie selbst etwas zu schaffen.
Sie können Musik machen, komponieren, Bilder malen, zeichnen, basteln, Holzschnitzereien anfertigen und vieles andere. Auf das Können kommt es nicht an. Nehmen Sie sich da am besten Nestroys Spruch zu Herzen, der sagte, Kunst komme nicht von Können. Denn könnte man’s, wär’s ja keine Kunst!
Doch Musikinstrumente sind teuer, Leinwand und Farben auch; und um ein Marmorstandbild zu meißeln, fehlt Ihnen möglicherweise die Geduld? Dann probieren Sie es doch einmal mit dem Allereinfachsten und Billigsten: Schreiben. Jeder kann schreiben. Vielleicht nicht wie Thomas Mann oder Joanne K. Rowling. Aber das ist ja auch nicht nötig.
Ebenso wenig ist es nötig, dass Sie ein tausendseitiges Epos oder auch nur einen 150-seitigen Krimi verfassen. Von Gedichten möchten wir eher abraten, außer von klar strukturierten Kurzgedichten (siehe »Schreiben Sie Haikus«, Seite 26). Am besten probieren Sie es also mit einer Kurzgeschichte.
Bevor Sie anfangen, prägen Sie sich ein Mantra ein, das Sie immer wiederholen können: »Ich schreibe nur für mich, keiner soll zu lesen bekommen, was ich schreibe.« Denn sobald Sie sich in Ihren Gedanken zu potenziellen Lesern begeben, sind Sie nicht mehr bei sich; und das tut sowohl dem Spaß als auch der Kreativität und sogar dem Ergebnis Abbruch.
Sie schreiben also nur für sich. Sie haben keinen Druck.
Und dann sitzen Sie vor dem leeren Blatt Papier.
Allmählich kommt dann doch etwas Druck auf, wenn Sie zehn Minuten so gesessen haben. Seien Sie beruhigt: Das ist ganz normal. Auch (oder gerade) professionelle Schriftsteller haben immer wieder einmal eine Schreibhemmung.
Es wird wieder Zeit für das Mantra. Sagen Sie sich: »Ich schreibe nur für mich …« Und dann tun Sie das auch.
Ihnen fällt immer noch nichts ein? Dann fangen Sie doch damit an. »Ich sitze hier vor einem leeren Blatt Papier und will eine Kurzgeschichte schreiben. Aber mir fällt nichts ein. Warum? Irgendwie habe ich das Gefühl, sie schreiben zu müssen, aber ich muss doch gar nicht! Plötzlich …«
Es kann schon sein, dass Ihnen fünf Minuten lang nichts einfällt. Rein gar nichts. Bleiben Sie dennoch dran. Zehn Minuten - immer noch nichts. Aber nach spätestens einer viertel Stunde hat sich Ihr Gehirn auf die Situation eingestellt und wird beginnen, irgendetwas zu produzieren. Bestimmt!
Machen Sie es sich nicht schwer. Eine Kurzgeschichte ist kurz (zwei bis zehn Seiten). Eine gängige Definition lautet: »In einer Lesesitzung zu lesen.« Das Schreiben dauert natürlich etwas länger, aber es ist überschaubar.
Zum Schluss noch ein paar Tipps, an die Sie sich natürlich nicht halten müssen, die aber vielleicht hilfreich sind:
Verzichten Sie auf eine Einleitung und springen Sie sofort in die Handlung.
Erzählen Sie möglichst in natürlicher zeitlicher Reihenfolge und in der Vergangenheitsform.
Es ist nie verkehrt, möglichst starke Konflikte und Emotionen in die Geschichte zu bringen.
Belassen Sie es bei einer Hauptperson (oder höchstens zwei).
Verzichten Sie darauf, Lösungen zu präsentieren, zu werten oder Ihre eigene Geschichte zu deuten.
Lassen Sie am besten den Schluss offen. Unbeantwortete Fragen machen die Geschichte interessanter und nachdenkenswerter.
Und jetzt können Sie sofort anfangen!
FÜR WEN?
Für jeden, der etwas Kreatives tun möchte, ohne dafür zu bezahlen.
WAS BRAUCHT MAN?
Papier und Stift.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Ehrgeiz.
WIE LANGE DAUERT ES?
Mindestens eine halbe Stunde.
Falten Sie einen Origami-Schwan und einen Becher
Ihre Fische sind gerade verstorben, aber der Gartenteich soll nicht so verwaist aussehen? Basteln Sie sich doch einfach selbst das Getier. Am einfachsten ist wohl der Schwan, den wir Ihnen gleich zeigen werden. Dabei kommen Sie ganz ohne Schere und Kleber aus. Und wer hat’s erfunden? Die Japaner, vor über tausend Jahren. Deshalb heißt die Kunst des Faltens von Papier auch »Origami«, was einfach das japanische Wort für »Papierfalten« ist. Es gibt wahre Meister auf
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