Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
Gedächtnis
Versuchen Sie einmal, sich folgende Wörter zu merken. Sie dürfen sich jedes davon drei Atemzüge lang anschauen. Wenn Sie mögen, versuchen Sie, die Liste mit einem Trick im Gedächtnis zu behalten. Aber nach einmaligem Durchlesen ist Schluss. Nicht schummeln! Also los:
Hut - Straße - Blume - Rasenmäher - Fisch - Mond -
Tante - Butter - Handtuch - Träne - Gold - Ratte
So, jetzt decken Sie die Wörter mal ab. Und nun schreiben Sie die auf, die Sie sich gemerkt haben. Noch nicht wieder aufdecken! Wie viele haben Sie geschafft? Bestimmt fünf. Vielleicht aber auch noch mehr. Bitte noch nicht kontrollieren.
Probieren Sie es noch einmal: Versuchen Sie, die Wörter in der richtigen Reihenfolge aufzulisten. Halt! Nicht von vorn. Von hinten. Unmöglich?
Wir versprechen Ihnen, dass Sie, wenn Sie diesen Artikel fertiggelesen haben, eine solche Liste mit lächerlichen zwölf Wörtern ohne Weiteres von vorn und hinten schaffen! Wenn Sie sich noch nie mit Gedächtnismethoden beschäftigt haben, werden Sie das natürlich nicht glauben. Aber versprochen!
Ach ja, Sie können jetzt natürlich nachsehen, wie viele Wörter Sie sich richtig gemerkt haben. Mehr als sieben wäre verdammt gut. Aber eben noch nicht gut genug. Alle? In der richtigen Reihenfolge? Okay, dann überspringen Sie dieses Kapitel.
Weniger als alle? Dann lernen Sie nun eine extrem einfache, aber sehr effektive Methode kennen, sich Listen zu merken.
Sie wissen, wo Sie wohnen. Sie kennen Ihre Wohnung und, sagen wir mal, den Weg zur Arbeit. Gehen Sie diesen Weg doch mal in Gedanken durch und halten Sie an markanten Wegpunkten. Das könnte so aussehen:
Beispiel
Ihr eigener Weg
Schlafzimmer
Wohnzimmer
Küche
Bad
Garderobe
Hausflur
Vor der Haustür
Briefkasten
Telefonzelle
Bushaltestelle
Bus
Haltestelle, an der Sie aussteigen
Parkplatz
Vor dem Bürogebäude
Eingang
Empfang
Aufzug
Flur
Büroeingang
Schreibtisch
So, lassen wir’s damit mal gut sein. Diese Liste ist nur ein Beispiel. Wie immer im Leben müssen Sie Ihren eigenen Weg beschreiten. Gehen Sie also Ihren Weg zur Arbeit (zum Friseur, zu einer Freundin, zum Zahnarzt) in Gedanken durch. Und zwar so, dass Sie diesen Weg systematisch gehen. Beispielsweise fangen Sie Ihre Vorstellungsreise immer im Schlafzimmer an. Dann gehen Sie immer im Uhrzeigersinn durch die Räume Ihrer Wohnung und halten immer an den gleichen markanten Punkten an.
Bisher war das doch nicht schwer, oder? Gehen Sie noch einmal diesen Weg mit geschlossenen Augen durch. Wenn Sie einen Haltepunkt nicht mehr wissen, war das kein guter Haltepunkt. Der Weg muss Ihnen vollkommen deutlich vor Augen stehen.
Haben Sie diesen Weg mit seinen zwanzig Haltestationen, haben Sie schon das Wesentliche geschafft. Wenn Sie sich nun Wortlisten merken, treten Sie genau diese Reise an und stellen bei jeder Haltestelle das Wort (als möglichst absurdes Bild) dort ab. Also beispielsweise: Im Schlafzimmer steht ein riesiger Hut, der den Weg zum Bett verstellt. Quer durch das Wohnzimmer verläuft eine Straße im Kleinformat, auf der Autos durch das Zimmer rasen und in einem Tunnel in der Wand verschwinden. In der Küche ist auf dem Küchentisch ein Blumenbeet angelegt worden, und mitten in den Blumen steht der Kaffee. Im Bad hat sich ein Rasen gebildet, den Ihr Großvater mit dem Rasenmäher traktiert. Und so weiter …
Alles klar? Sie haben Ihre »Reise« mitsamt den Haltepunkten fest vor Augen? Dann müssen Sie sich, während Sie von Station zu Station gehen, nur ein möglichst absurdes, lebendiges Bild vorstellen. Sie brauchen dazu keine besondere
Kreativität. Probieren Sie es gleich einmal aus. Merken Sie sich die folgenden Wörter. Jedes Wort verbinden Sie mit einer Station Ihrer Reise. Los geht’s:
Auto - Feder - Brot - Fernseher - Pizza - Birnen-
kompott - Sonnenschirm - Huhn - Karate - Meer -
König - Berg - Kino - Steuererklärung
Decken Sie die Wörter ab. Schreiben Sie sie auf. Kein Problem, oder? Probieren Sie es von hinten. Auch nicht viel schwieriger, nicht wahr? Wir haben es Ihnen ja versprochen!
FÜR WEN?
Für alle, die ihr Gedächtnis auf verblüffende Weise aufpeppen wollen.
WAS BRAUCHT MAN?
Papier und Bleistift.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Dem Gerücht glauben, dass ein gutes Gedächtnis angeboren sei.
WIE LANGE DAUERT ES?
Etwa dreißig Minuten, um erste erstaunliche Erfolge zu erzielen. Aber man kann sich immer weiter verbessern.
Noch mehr Gedächtnis: Zahlen
Sich Wörter zu merken ist eine Sache.
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