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Einfach Himmlisch

Einfach Himmlisch

Titel: Einfach Himmlisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Ladung den Pfad nicht verschüttete, würde Alyssa vermutlich bald wieder zusehen müssen, wie er seine Waffen einsetzte. „Wie lang war die Zündschnur?"
    Scopes grinste. „Hey, ich bin gut, Mick. Pass auf! Fünf, vier, drei ..."
    Der Boden erbebte. Ein Donnerschlag ließ die Luft erzittern. Hinter dem Berg erhob sich eine Staubwolke.
    „Nein, nein, das war nicht der Teufel." A.J. bückte sich zu dem kleinen Mädchen, das schreiend zu ihr gelaufen kam. „Weißt du noch? Senor West hat uns erklärt, dass es laut bumm machen wird."
    Das kleine Mädchen schniefte und nickte.
    Auch andere Kinder drängten sich zu A.J. und Schwester Andrew. Hinter ihnen fiel die Staubwolke wieder in sich zusammen.
    „Das hätte ich gern gesehen", sagte Manuel betrübt.
    A.J. hielt ein Lächeln zurück. Der Junge hatte es tatsächlich versucht. Nur gut, dass Schwester Andrew auf einer Zählung bestanden hatte. „Dann wärst du zusammen mit dem Staub durch die Luft geflogen. Kommt, wir müssen weiter."
    Die Dorfleute setzten sich wieder in Bewegung. A.J. befand sich fast am Ende der langen Reihe.
    Es gab nur zwei Esel. Ein alter Mann mit einem kranken Bein ritt auf dem einen voran. Der andere Esel zog eine Trage, auf der eine kranke Frau lag, die nicht gehen konnte. Auf dem Rücken trug dieses Tier die wichtigen Unterlagen von Senor Pasquez. Als Dorfältester verzeichnete er in seinen Büchern alles, von Geburten über Eheschließungen bis hin zu Todesfällen.
    Auf der linken Seite des Weges wuchs undurchdringlicher Wald. Rechts befand sich ein so steiniger Hang, dass es darauf fast keine Vegetation gab, nur einige blaue Blumen, wie sie auch auf der Lichtung wuchsen.
    A.J. dachte an Michael. Am liebsten hätte sie auf ihn gewartet, nur um ihn wieder zu sehen. Und gleichzeitig wollte sie sich vor ihm verstecken.
    Schwester Andrew, die hinter ihr ging, merkte offenbar, wie unruhig A.J. war. „Wir dürfen uns zu Beginn des Marsches nicht zu sehr beeilen", sagte die alte Nonne freundlich. „Einige von uns würden sonst zu müde werden für einen längeren Marsch."
    „Das weiß ich, aber ich würde doch lieber schneller gehen."
    „Haben Sie Angst vor den Soldaten?"
    „Sie nicht?"
    „Wenn ich sie sehe, habe ich noch genug Zeit zum Fürchten. Im Moment achte ich nur auf den Sonnenschein, die Kinder und meinen schmerzenden großen Zeh." Sie lächelte humorvoll. „In meinem Alter muss man seine Energie einteilen. Es ermüdet einen nur, wenn man sich zu viel den Kopf zerbricht."
    „Sicher, aber ich kann damit nicht aufhören. Meine Gedanken kreisen ständig um einen Punkt", gestand A.J.
    Schwester Andrew sah sie aufmerksam an. „Um die Soldaten?"
    „Nicht nur." A.J. zögerte. Sie brauchte dringend einen Rat, wusste aber nicht, wie sie beginnen sollte. „Schwester, Sie wissen, dass Michael nicht wirklich mein Verlobter ist?"
    Schwester Andrew lachte. „Gedanken an viele gefährliche Männer vertreibt eine Frau am besten mit Gedanken an einen einzigen gefährlichen Mann. Ja, ich dachte mir schon, dass ihr beide nicht verlobt seid, aber ich glaube, Sie empfinden etwas für ihn."
    „Ich liebe ihn." Es erleichterte A.J., dass sie es endlich ausgesprochen hatte. „Aber ..."
    „Warum stolpert man in der Liebe immer über ein ,Aber`?" Schwester Andrew schüttelte den Kopf. „Schon gut, ich habe Sie unterbrochen. Weiter!"
    „Ich weiß es nicht so recht. Er hat mich gebeten, ihn zu heiraten. Ich habe abgelehnt. Ich dachte, seine Gewalttätigkeit würde mich stören, aber ... "
    „Seine was?" fragte Schwester Andrew. „Also, ich hätte Ihnen mehr zugetraut. Nein, Sie brauchen nicht rot zu werden. Alte Frauen hegen manchmal unsinnige Erwartungen."
    „Ich glaube nicht, dass Michael wie die Soldaten ist, vor denen wir fliehen, aber ... Ich habe gesehen, wie er einen Mann erschoss. Einen Mann, der uns töten wollte. Michael hat nur getan, was er tun musste. Trotzdem werde ich diesen Anblick nicht los."
    „Hm." Schwester Andrew sprach erst nach einer Weile weiter.
    „Ich bin an den Umgang mit Kindern gewöhnt. Verzeihen Sie mir, wenn ich meinen Rat in die Form eines albernen Spieles verpacke. Ich möchte, dass Sie sich etwas vorstellen. Sie haben jetzt eine Waffe in der Hand, fühlen das Gewicht und das kalte Metall. - Also, ein Soldat taucht zwischen den Bäumen auf. Dort!" Sie machte das so echt, dass A.J. zusammenzuckte und auf die Stelle blickte. „Er hat ein Gewehr und zielt auf den kleinen Manuel.- Nein, auf mich. Was

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