Einfach Königlich2
verständnislos.
Sie lösten sich voneinander und strahlten ihn wie Außerirdische an. „Du kannst uns gratulieren, mein Lieber“, sagte Jenny.
„Wozu denn gratulieren? Dass ihr im teuersten Restaurant des Bundesstaats rumknutscht?“
„Ja, wünsch uns nur das Beste“, bekräftigte sein verrückter Bruder, der immer noch Jennys Hand hielt. „Echt, Leute. Nun mal ernsthaft: Was ist los?“ Sie sahen einander tief in die Augen, und Teal wollte gerade noch einmal fragen, mit lauterer Stimme diesmal, als sie sich ihm zuwendeten und unisono verkündeten: „Wir sind verlobt!“
Tatsächlich kann man von zu vielen Zipfer-Bieren sehr wohl einen Kater bekommen.
38
Alex kuschelte sich in Shels Arme. Im Augenblick war es ihr unmöglich, sich über irgendetwas Sorgen zu machen. Stattdessen fühlte sie sich sogar schläfrig. Nicht erschöpft vor Schlafmangel, sondern so schläfrig, als könnte sie im nächsten Moment eindämmern.
„Das war ganz wunderbar“, seufzte sie und ließ ihren Finger über seinen Bizeps gleiten.
„Das Wunderbarste meines Lebens. Wir übertreffen uns ständig.“
Alex lachte. „Hast du Hunger? Soll ich beim Zimmerservice ein Steak bestellen?“
„Ich war jetzt zu müde, um es klein zu schneiden.“
„Ich könnte jemanden bitten, das für dich zu tun.“
Shel stöhnte auf. „Eine Supermethode, mir die postkoitale Seligkeit zu verderben.“
„Also, der Begriff postkoital verdirbt mir jedenfalls meine.“
„Dann sind wir ja quitt. Kannst du jetzt schlafen? Zumindest für eine Weile?“
„Ich glaube schon. Für eine kleine Weile.“
„Ich bleibe bei dir. Reg dich nicht auf!“
„Ich hab’s gern, wenn du bleibst.“ Ist das denn wahr?, überlegte sie, während sie in einen traumlosen Schlaf glitt. Ja. Es ist wahr.
„Lassen Sie sie doch schlafen, Jenny! Lassen Sie sie um Himmels willen schlafen!“
„Aber vielleicht ist sie ja krank!“
„Sie ist nicht krank, sie ist bloß müde. Sie werden doch auch mal müde, stimmt’s?“
„Dr. Rivers, wollen Sie mich bitte vorbeilassen, oder muss ich Mr Krenklov mit seiner SIG Sauer holen?“
„Sprechen Sie doch leiser, verdammt!“
„Meine Güte!“, brummelte Alex, schlug die Augen auf und setzte sich im Bett auf. „Ich kann’s nicht fassen, dass ihr mich geweckt habt! Was ist denn los?“
„Es ist zehn Uhr vormittags!“, röhrte Jenny über Shels Schulter hinweg.
„Schlaf weiter“, befahl Shel.
Alex sah, dass er sich breitbeinig in die Tür gestellt hatte. Jenny musste hüpfen, um über seine Schulter zu schauen, was ihr das Aussehen eines aufgeregten, aber gut gekleideten Kaninchens verlieh. „Sie haben ihre ersten beiden Termine bereits verpasst.“
„Es ist doch nicht …“ Alex blinzelte verwirrt. Doch, das war wirklich Sonnenschein. Viel. Sonnenschein. Es war bereits Vormittag. „Ach du meine Güte, hab ich etwa durchgeschlafen? Ohne zu …“ Sogleich schloss sie den Mund, obwohl sie eigentlich keine Ahnung hatte, warum. Jenny wusste bestimmt über ihre Albträume Bescheid – im Sitka-Palast gab es keine Geheimnisse, oder zumindest nicht allzu viele. Und Shel wusste es natürlich auch. „Warum -warum haben Sie mich nicht geweckt?“
Shel blickte über seine Schulter zu ihr hinüber und zog eine Augenbraue hoch. „Du machst Witze, hm?“
Alex schlug die Decke beiseite und sprang aus dem Bett. „Kommt herein und schließt die Tür. Beide! Ach du meine Güte. Ich hab Termine verpasst!“
„Ja, und das Geräusch, das du gehört hast, war nicht das Ende der Welt“, bemerkte Shel.
Alex ignorierte ihn. Hektisch sagte sie zu Jenny: „Jenn, helfen Sie mir. Wo ist das gelbe Donna Karan?“
„Ich hab es schon hier. Wenn Dr. Rivers uns entschuldigen möchte, kleiden wir uns an.“
„Ich muss los“, sagte Alex, eilte auf Shel zu und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, während Jenny zum Schrank huschte und die passenden Schuhe für das Kostüm heraussuchte. „Ich meine, ich bleibe hier, aber gleich werden Leute raufkommen. Tut mir leid. Sehen wir uns heute Abend?“
„Na klar.“ Er grinste. „Zieh wenigstens einen Slip an, bevor du deinen ersten Besucher empfängst.“
Alex schaute an sich herab. „Guter Rat.“
39
„… und der König hat darauf bestanden, dass Sie sich freinehmen, deshalb steht morgen eigentlich nichts auf dem Programm.“
Kann’s einfach nicht fassen, dass ich durchgeschlafen habe. In seinen Armen, wie eine Prinzessin aus dem Märchen. Was ich
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