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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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hielt inne, bevor er weitersprach. »Er hat dich als selbstverständlich betrachtet, selbst wenn du neben ihm gestanden und seine Hand gehalten hast. Als wärst du ein Accessoire.«
    Er legte die Stirn in Falten, und ich erinnerte mich, dass ich mich mit Kennedy tatsächlich genau so gefühlt hatte. Oft. »Ich wollte nie, dass du verletzt wirst, aber ich wollte dich ihm wegnehmen. Ich musste mir ständig vor Augen halten, dass es keine Rolle spielt, ob du zu ihm gehörst oder nicht … Du warst sowieso auf der anderen Seite einer Grenze, die ich nicht überschreiten durfte. Und dann bist du am Tag der Zwischenprüfung nicht aufgetaucht – und auch nicht am nächsten oder übernächsten. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dir könnte irgendetwas zugestoßen sein. In den ersten paar Tagen war er irgendwie zurückhaltend. Aber am Ende der Woche flirteten seine Nebensitzerinnen bereits mit ihm, und die Art, wie er darauf reagierte, verriet mir, was passiert war.
    Ich war mir sicher, dass du die Vorlesung abgebrochen hattest, worüber ich egoistischerweise überglücklich war. Ohne dass es mir richtig bewusst war, fing ich an, auf dem Campus nach dir Ausschau zu halten.« Er blickte mir direkt in die Augen und dämpfte seine Stimme noch etwas mehr. »Und dann war da die Halloweenparty.«
    Auf einmal bekam ich kaum noch Luft. »Du warst da? Auf der Party?«
    Er nickte.
    »Wie denn? Du bist doch in gar keiner Verbindung, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte am Abend davor die Klimaanlage im Verbindungshaus repariert. Die Hausverwaltung erledigt an den Abenden oder am Wochenende nichts, außer in Notfällen, aber ich arbeite mit einem Werkvertrag, also habe ich mich dazu bereit erklärt. Als ich kein Trinkgeld annehmen wollte, haben mich ein paar Typen zu der Party eingeladen. Ich habe nur Ja gesagt, weil ich hoffte, du würdest vielleicht da sein. Es war zwei Wochen her, dass ich dich gesehen hatte, und der Campus ist so riesig, dass ich schon Angst hatte, ich würde dir nie wieder über den Weg laufen.« Er kicherte leise und rieb sich mit einer Hand den Nacken. »Puh, das klingt irgendwie nach einem echten Stalker.«
    Eher total süß. Gott . »Warum hast du an dem Abend denn nicht mit mir geredet? Bevor …«
    Er schüttelte den Kopf. »Du sahst so abweisend aus und bekümmert. Fast jeden Typen, der dich angesprochen hat, hast du eiskalt abblitzen lassen. Ausgeschlossen, dass mir dasselbe passieren würde. Du hast mit ein paar Typen getanzt, die du offensichtlich schon kanntest – und er war einer von ihnen.«
    »Buck.«
    »Ja. Als du gegangen bist, ist er dir gefolgt, und ich dachte, vielleicht … vielleicht habt ihr zwei beschlossen, gemeinsam früher zu gehen, ohne dass es alle erfahren. Dass ihr euch draußen treffen wollt oder so.«
    Ich sah aus dem Augenwinkel, wie drei meiner Kommilitonen schon das Gebäude betraten. »Er ist der beste Freund des Freundes meiner Mitbewohnerin. Na ja, jetzt der beste Freund ihres Ex . Er war ein Bekannter. Ein Freund … dachte ich. Gott, wie ich mich getäuscht habe.«
    Er nickte stirnrunzelnd. »Ich wollte gerade gehen – ich hatte mein Motorrad vor dem Gebäude geparkt. Irgendetwas war nicht in Ordnung, aber ich unterdrückte das Bedürfnis, ihn aus meinem Weg zu schaffen, genau wie ich es das halbe Semester bei deinem Freund getan hatte, ich zweifelte an meinen eigenen Motiven. Ich habe eine ganze Minute verloren, während ich mit mir rang, und das tut mir leid. Ich dachte, dass ihr beide schon am Rummachen wart, also wollte ich einfach ums Haus verschwinden, mir meine Harley schnappen und nichts mehr damit zu tun haben. Mit dir.«
    »Aber so war es nicht.«
    »Nein.«
    Auf einmal wurde mir bewusst, dass gar keine Leute mehr um uns herumwuselten, und ich zückte mein Handy. Es war zwei Minuten nach zehn. »Scheiße, ich komme zu spät.«
    »Oh, oh. Ist das nicht der Prof, der immer ein Exempel an dir statuiert, wenn du zu spät kommst?«
    Beeindruckend. »Du erinnerst dich.« Stöhnend steckte ich mein Telefon ein. »Jetzt würde ich am liebsten schwänzen.«
    Er zog einen Mundwinkel hoch. »Was wäre ich für ein Universitätsangestellter, dich zu ermuntern, in der letzten Semesterwoche einen Kurs zu schwänzen?«
    »Wir wiederholen nur noch. Ich stehe auf einer Eins. Ich brauche die Wiederholung eigentlich gar nicht.« Ich legte den Kopf schräg und sah in seine hellen Augen. »Hast du denn kein Seminar?«
    »Erst um elf.« Nicht zum ersten Mal spürte ich seinen

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